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Sommerliebe eine Anthologie aus 8 sinnlich-romantischen, humorvollen und erotischen Gay -Love -Storys (German Edition)

Sommerliebe eine Anthologie aus 8 sinnlich-romantischen, humorvollen und erotischen Gay -Love -Storys (German Edition)

Titel: Sommerliebe eine Anthologie aus 8 sinnlich-romantischen, humorvollen und erotischen Gay -Love -Storys (German Edition)
Autoren: C. Flage , Isabel Shtar , Nico Morleen , Karo Stein , Raik Thorstad , Chris P. Rolls
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dann abhauen?!
    Zudem konnte er es einfach nicht fassen, dass ausgerechnet Jörn Dieken der erste Junge gewesen war, der ihn geküsst hatte. Was für einen seltsamen Humor hatte Fortuna denn bitte?! Oder Amor, so sicher war er nicht, wer da verantwortlich war. Vielleicht war es          auch eine Verschwörung. 
    Ohne dass es ihm bewusst war, wanderten seine Finger zu den Lippen und strichen darüber. Fast war es so, als könne er Jörns Mund immer noch spüren, wenn er sich nur genug konzentrierte. Unweigerlich leckte er sich über die Lippen und schloss die Augen. Doch der Vanillegeschmack war verschwunden. Frustriert stopfte er sich sein Kopfkissen zurecht und starrte an die Zimmerdecke. Oh Mann, sein erster Kuss und der war der Hammer gewesen! Beim bloßen Gedanken daran flogen Schmetterlinge in seinem Bauch Amok und ihm wurde ganz kribbelig. Dabei sollte er doch eigentlich empört sein, stattdessen wünschte er sich nichts mehr als einen Nachschlag.
    Konnte das denn wirklich stimmen und Jörn mochte ihn so, wie er war? Immerhin sah Jörn selbst zwar nicht so umwerfend aus wie sein Bruder, dennoch war er zweifellos attraktiv. Warum war er ihm eigentlich früher nie aufgefallen? Gut, er war eine Klasse unter ihm und mit Jüngeren gab man sich schließlich ungerne ab. Dennoch... unruhig stand Moritz auf, tigerte kurz in seinem Zimmer auf und ab und ging dann entschlossen zur Tür. Leise öffnete er diese und lugte in den Flur. Alles dunkel, seine Eltern schliefen anscheinend bereits. Sehr gut, denn bei dem, was er nun vorhatte, wollte er ganz bestimmt nicht erwischt werden, viel zu peinlich. Auf Zehenspitzen schlich er den schmalen Gang entlang bis zu dessen Ende und stellte sich vor etwas, das er in der Regel eher mied – den mannshohen Spiegel vor dem Badezimmer. Hierhin verschlug es ihn höchstens, wenn er checken wollte, ob seine Klamotten alles gut kaschierten, aber nicht, um sich selbst genau zu betrachten. Und genau dies hatte er nun vor. Nach einem schnellen Blick hinter sich überprüfte er noch einmal, ob die Zimmertür seiner Eltern auch wirklich verschlossen war, bevor er zaghaft seinen T-Shirtsaum anhob und sich kritisch betrachtete. Die Fettrolle am Bauch war unbestreitbar da, jedoch nicht ganz so extrem, wie er sie in Erinnerung hatte und auch ein Rundumblick zeigte, dass sich da wohl wirklich etwas getan hatte. Ganz so monströs sah sein Hintern gar nicht aus. Was ihm eventuell schon vorher hätte auffallen können, wenn er nicht aus Prinzip immer XXL-Klamotten trüge. Konnte es also tatsächlich sein, dass Jörn ihn attraktiv fand und ihn mochte, obwohl er sich ihm gegenüber wie ein Ekel verhalten hatte?
    Nicht wirklich schlauer als zuvor verzog er sich zurück in sein Zimmer und schmiss sich erneut auf das Bett. Es brachte nichts, er würde um ein Gespräch mit Jörn nicht herumkommen. Jörn - erst jetzt fiel ihm auf, dass er den ganzen Tag über nicht ein einziges Mal an Torben gedacht hatte. Eine Premiere und irgendwie vermisste er ihn gar nicht.
     
    Am nächsten Tag überraschte er Ole und Marco damit, dass er an ihrem Stammplatz vorbei zu einer Stelle stapfte, von der er hoffte, Jörns Platz zu entdecken. Zumindest war er die Tage zuvor immer auf diese Liegewiese verschwunden und tatsächlich entdeckte er dessen Kumpel, nur ihn nicht. War er vielleicht krank? Er war gestern einfach in den Regen gerannt, und obwohl es recht warm gewesen war, konnte es Jörn ja dennoch erwischt haben. Vielleicht tauchte er aber noch auf und wenn nicht ... Nachdenklich kaute er auf seiner Unterlippe. Sollte er die Flucht nach vorn antreten und zu ihm gehen? Alleine bei dem Gedanken verkrampfte sich sein Magen vor Aufregung. Natürlich kannte er das Haus der Diekens, war er schließlich oft genug heimlich an diesem vorbei geschlichen. Zu seiner Verteidigung musste er aber sagen, dass er da noch jünger gewesen war. Seit ein paar Jahren spionierte er Torben nur in der Schule hinterher. Aber nun dort hinzugehen und tatsächlich zu klingeln? Da erschien ihm selbst das Entlanglatschen des Jakobsweges verlockender oder ein Besuch bei seiner Tante Netti, die ihm immer in die Wangen kniff und feuchte Schmatzer verteilte. Daher hoffte er wirklich, dass Jörn einfach verpennt hatte und später zu seinen Freunden stoßen würde. Natürlich tat er ihm nicht diesen Gefallen und so kämpfte Moritz am späten Nachmittag mit seinem inneren Schweinehund, der sich am liebsten im Bett verkrochen hätte, statt den Weg
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