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Sommer unter dem Maulbeerbaum

Titel: Sommer unter dem Maulbeerbaum
Autoren: Jude Deveraux
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gesagt, sie sollten es besser nach Selbstmord aussehen lassen, also haben sie ihn rüber in die Scheune gebracht.« Ich sehe noch immer das Leuchten in ihren Augen. Sie hatte es genossen, meinen Sohn umzubringen.
    Vonda legte die Waffe auf den Tisch, stieg über den Körper meines Sohnes, als wäre er ein Sack Müll, und hob eine Blechdose vom Fußboden auf.
    -Während sie den alten Gus das zweite Mal aufhängten, hat Roddy sich ins Haus geschlichen und das mitgenommen.« Sie öffnete die Dose, und ich sah, dass sie voller Geld war.
    -Roddy hat mit dieser alten Hexe Hilda Turnbull geschlafen. Er wusste nämlich, dass sie irgendwo Geld versteckt hatte, und er wollte sie dazu kriegen, ihm zu sagen, wo. Hat sie ganz schön löchern müssen, um’s ihr zu entlocken, aber er hat’s geschafft. Und heut Nacht hat Roddy sich die Dose geholt, aber er
    - mit einem höhnischen Grinsen sah sie auf die Leiche meines Sohnes hinunter - -er hat Roddy die Dose weggenommen und gesagt, er würde der alten Hilda das Geld wieder zurückgeben.-
    Dieses Weibsstück sah mich triumphierend an. -Aber jetzt hab ich das Geld und ich trage Roddys Baby in mir. Er wartet draußen auf mich. Ich hab einfach beim ersten Mal den falschen Goldjungen erwischt, das ist alles. Aber jetzt wird alles gut.-
    Und da habe ich die Pistole genommen und ihr genau zwischen die Augen geschossen.«

EPILOG
    Ein Jahr später
    Durch den dichten schwarzen Schleier, der ihr Gesicht bedeckte, betrachtete Bailey die Menschen, die sich an Marthas Grab versammelt hatten. Matt war nicht bei ihr, denn sein Äußeres hatte sich nicht entsprechend verändern lassen. Und wäre erst einmal er identifiziert, würden die Journalisten, die ein wenig abseits standen, auch Bailey ausfindig machen. Also war sie nun umgeben von einem Dutzend weiterer Frauen, die allesamt mit schwarzen Schleiern verhüllt waren. Die Presse konnte keine der Frauen zuordnen. Im Übrigen hielten sie auch nach James Manvilles Witwe Ausschau, aber die war wesentlich schwergewichtiger als irgendeine der Frauen, die Martha McCallums Beerdigung beiwohnten.
    Als Bailey auf den geschlossenen Sarg hinunterblickte, liefen ihr Tränen der Dankbarkeit und der Liebe über die Wangen; Martha hatte sich geopfert, um Baileys Anonymität zu wahren. Durch Marthas Opfer konnte Bailey ihr neu gefundenes Glück behalten. Sie hatte erklärt, dass sie Luke etwas schuldig war, weil sie ihn so viele Jahre an sich gebunden hatte, und die beste Möglichkeit, das wiedergutzu machen, wäre, der Frau, die er liebte, etwas Gutes zu tun.
    Und so hatte Martha alles geregelt. Sie beaufsichtigte die Anwälte und legte die Beweise vor, die sich in ihrem Besitz befanden.
    Martha engagierte Privatdetektive, die eine Frau auftrieben, die noch am Tag nach Alex’ Rückkehr nach Virginia mit Dolores gesprochen hatte. Und ein halbes Dutzend junger Mädchen in Calburn konnte bezeugen, wann und wo genau sie Alex Yates gesehen hatten. Aus Mangel an Beweisen wurde die Anklage gegen ihn fallen gelassen.
    Bailey war die ganze Nacht aufgeblieben und hatte sich mit Matt besprochen. Dann hatte sie Martha angerufen, und es wurde eine Übereinkunft erzielt. Falls Bailey an die Öffentlichkeit ging und vor Gericht - und vor der Welt - bewies, dass sie tatsächlich rechtmäßig mit James Manville verheiratet gewesen war, würde sie vermutlich den Rest seiner Milliarden zugesprochen bekommen. Doch wenn Bailey das Geld annahm, würde sie ihre Privatsphäre verlieren.
    »Macht es dir was aus?«, hatte Bailey Matt behutsam gefragt.
    »Ob es mir etwas ausmacht, Milliarden zu verlieren?«, fragte Matt augenzwinkernd. Er lächelte. »Nein. Ich will das Geld nicht. Ich habe gesehen, was Geld aus einem Menschen macht. Außerdem habe ich alles, was ich will, hier.«
    Sie lächelte ihm zu, konnte jedoch die Tränen nicht zurückhalten. Sie liebte ihn inzwischen so sehr. Er war mit ihr durch dick und dünn gegangen und hatte immer zu ihr gehalten. Kein einziges Mal hatte er versucht, sie von etwas abzuhalten, was sie hatte tun müssen.
    Ihre Hände lagen in ihrem Schoß, und zum wiederholten Male drehte sie den Verlobungsring an ihrem Finger, den er ihr am Abend zuvor geschenkt hatte.
    »Könnte ich bitte eine große Hochzeit haben?«, hat-te sie gefragt und gemerkt, dass sie sich anhörte wie ein kleines Kind.
    »Die größte, die Calburn je gesehen hat. Allerdings ...« Matt zögerte.
    »Was?«
    »Wenn du Patsy nicht dein Hochzeitskleid nähen lässt, werden unsere
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