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Sommer unter dem Maulbeerbaum

Titel: Sommer unter dem Maulbeerbaum
Autoren: Jude Deveraux
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sich dann doch geändert. Frank hat dafür gesorgt, aber ...« Herausfordernd sah sie Bailey und Matt ins Gesicht. »Frank war mein Sohn und ich habe ihn geliebt. Ich weiß, dass das, was er getan hat, nicht richtig war. Aber ich kann verstehen, warum er es tat. Jahrelang hatte er zu diesen verdammten Goldenen Sechs gehört - wie ich gelernt habe, diesen Ausdruck zu hassen! - und war dementsprechend gefeiert worden wie ein Held. Dann wurde er für die Menschen, die ihm früher auf die Schulter geklopft hatten und stolz waren, seine Freunde zu sein, mit einem Schlag zur Witzfigur. Er hatte eine treulose Frau, die ungefähr halb so alt war wie er, er hatte seinen Job verloren und konnte seinen Arm nicht mehr gebrauchen.«
    »Frank fühlte sich nicht mehr als richtiger Mann«, bemerkte Matt leise und hielt dann inne, bevor Martha wieder anfing zu sprechen.
    »Beim ersten Mal war es einfach nur Zufall. Gus Venters war ein blonder Hüne von einem Mann mit einer schleppenden Sprechweise und schleppenden Bewegungen. Niemand achtete groß auf ihn. Eines Tages war Frank in der Stadt und sah, wie Gus einiges von seinem Eingemachten in den Laden trug. Ich weiß nicht, was ihn dazu veranlasste, auf jeden Fall machte Frank eine abfällige Bemerkung über Gus, und die Männer um ihn hemm lachten. Zum ersten Mal seit mehr als einem Jahr war nicht mehr Frank der Gegenstand des Gespötts - oder, noch schlimmer, ihres Mitleids.
    Danach ist es einfach eskaliert. Ich sah Frank, wie er sich über einen Motor beugte und in sich hineinlachte, und ich wusste, er dachte sich gerade neue Geschichten über Gus aus. Am Ende waren die Späße für Frank der einzige Grund, in die Stadt zu fahren. -Hast du wieder ’ne neue Gus-Geschichte?', fragten die Männer dann immer.«
    Martha schloss für einen Moment die Augen, um Kraft zum Weitersprechen zu sammeln. »Leider fand Frank schnell heraus, dass die Späße, um auch witzig zu sein, nahe an die Realität herankommen mussten. Aber da Gus nur selten in die Stadt kam, wusste Frank zu wenig über den Mann, um sich über ihn lustig machen zu können.«
    »Haben Sie nicht ...«, begann Bailey.
    Martha hob die Hand. »Habe ich nicht gebeten, gebettelt, gedroht und Tränen vergossen, um Frank zum Aufhören zu bewegen? O ja, das habe ich. Ich habe alles gesagt, was mir einfiel. Und vielleicht wäre ja nichts von all dem passiert, wenn ich meinen Mund gehalten hätte. Anfangs probierte Frank seine Scherze an mir und Luke aus, aber als ich protestierte und Luke nicht lachte, zog sich Frank zurück. Und als er anfing, Luke einzuspannen, da tat er das so heimlich, dass ich nichts davon mitbekam.
    Frank sagte Luke, er solle sich verstecken und Gus beobachten. Dann sollte er alles seinem Dad berichten. Luke wollte das nicht tun. Er wusste nur zu gut, was für ein Gefühl das war, wenn sich jemand über einen lustig machte. Aber Frank wurde böse, etwas, das selten passierte, wenn er mit seinem Sohn zusammen war.
    Schließlich willigte Luke in die Schnüffelei ein, aber der Schuss ging für Frank nach hinten los. Luke kam nämlich mit Geschichten darüber zurück, wie hart Gus arbeitete und wie gut die Farm lief. Luke sagte, sie sei wie der Garten Eden. Das machte Frank wieder wütend, und er brüllte Luke an: >Hast du denn gar nichts Negatives gesehen?« Und Luke schrie zurück: -Doch. Seine Frau behandelt ihn wie den letzten Dreck und kommandiert ihn herum, als wäre er ein Hund.< Luke hatte Gus verteidigen wollen, doch Frank hörte nur zu und lächelte.
    Am folgenden Tag ging Frank in die Stadt, und die Leute schrien vor Lachen über seine Parodie von Gus, wie er von seiner zänkischen Frau heruntergemacht wurde.«
    »Wie furchtbar«, meinte Bailey. »Jimmy wäre das alles zuwider gewesen.«
    »Das war es auch, und er sagte seinem Dad, er würde nicht mehr für ihn spionieren. Aber als Frank keine Geschichten über Gus mehr zu erzählen hatte, ließen die Calburner ihn wieder links liegen. Und so stritten er und Vonda wieder mehr.
    Einmal hatte Luke die ganze Nacht wach gelegen, weil sein Dad und seine Stiefmutter sich gegenseitig anschrien. Luke hasste Unfrieden in der Familie.«
    »Das hat er immer getan«, berichtete Bailey. »Jimmy machte es nichts aus, wenn die ganze Welt wütend auf ihn war, aber wenn ich es war, dann konnte er das nicht ertragen.«
    »Ich glaube, Luke hat sich von Anfang an eng mit Gus verbunden gefühlt«, fuhr Martha fort. »Um den Streitereien zu entkommen, ging Luke den Berg
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