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Something like love

Something like love

Titel: Something like love
Autoren: Susane Colasanti
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zu starten. Vielleicht gilt das ja auch noch im nächsten Jahr?«
    »Es gilt jederzeit, wann immer du es willst.«
    »Lass uns mal den Magic-Eight-Ball fragen«, sagt Blake. Ich habe einen ganz besonderen, glitzernden Magic-Eight-Ball. Bei ernsthaften Dingen fragen wir ihn immer um Rat. Er sieht aus wie eine schwarze Billardkugel, die mit der Acht drauf. Ein Würfel schwimmt im Inneren der Kugel, auf dem die möglichen Orakelaussagen stehen. Durch Schütteln erhält man die Antwort auf seine Frage. »Ist es an der Zeit, einen Feldzug zu starten?«, lautet Blakes Frage. Dann schüttelt er den Magic-Eight-Ball und dreht ihn um. »›Die Antwort ist Nein.‹«
    »Ist sie nicht!«
    »Ist sie do-hoch!« Blake wirft mir den Magic-Eight-Ball zu.
    »Na gut… wie gesagt, es gilt jederzeit.«
    Ich hoffe nur, dass jederzeit schon bald ist. Blake sollte sein Leben so leben, wie er es sich wünscht.

3
    Erin ist verliebt.
    »Wer ist es?«, frage ich.
    »Wer ist was?«, erwidert sie. Keine Ahnung, warum sie so tut, als wüsste sie nicht, was ich meine. Sie weiß doch, dass ich weiß, was los ist. Ich weiß es immer.
    »Wer ist der Typ, in den du verknallt bist?«
    Jetzt, da Erin es geschafft hat, stolze Besitzerin eines glänzenden neuen Beetle-Cabrios zu werden, auf das sie seit Ewigkeiten scharf war (in Himmelblau, einer echt süßen Farbe), muss ich nach der Schule nicht mehr warten, bis Mom mich abholt. Ich liebe es, mit Erin zusammen nach Hause zu fahren, es ist das Gefühl der totalen Freiheit, als stünde uns die ganze Welt offen. Ihr Beetle braucht ungefähr vier Liter Benzin für knapp vierzig Kilometer. Das ist nicht gerade das beste Ergebnis, weshalb ich mit seiner Leistung nur teilweise zufrieden bin. Dafür bin ich aber umso zufriedener mit der niedlichen kleinen Vase mit Saugnapf, die ich immer wieder mit Blumen aus unserem Garten fülle.
    Seit Erin das Auto hat, bringt sie mich immer nach Hause. In unserer Stadt liegt alles so weit auseinander. Es gibt Leute, die zu Fuß gehen, aber auch nur dann, wenn sie Lust dazu haben. Eigentlich kommt man so nicht gerade gut voran. Ich nehme manchmal mein Fahrrad, um irgendwohin zu kommen, aber für weitere Wege braucht man echt ein Auto. Wenn Erin mich nach Hause fährt, bedeutet das für sie einen großen Umweg zu ihrem Zuhause. Zum Glück fährt sie gerne Auto. So ist ihr jeder Vorwand recht.
    »Es gibt keinen Typen«, sagt Erin. Sie lächelt geheimnisvoll und ihr Blick wird ganz verträumt. Es ist ganz offensichtlich, dass es einen Typen gibt.
    »Oh doch«, wende ich ein. »Es gibt sehr wohl einen.«
    »Na ja.« Ihr Blick wird noch verträumter. »Es könnte sein, dass es einen gibt.«
    »Und wenn es einen gäbe, wie würde er heißen?«
    »Jason.«
    In der Schule habe ich ein paar gemeinsame Kurse mit Jason, aber ich habe noch nie wirklich mit ihm gesprochen. Er ist in Erins Multimedia-Kurs. Zu Beginn des Halbjahres war sie schon hinter ihm her, aber sie hatte keinen Plan, wie sie an ihn herankommen sollte. Dann wurden sie für ein Gruppenprojekt eingeteilt und kamen ins Gespräch.
    Eigentlich hatten sie sich schon vorher ein bisschen miteinander unterhalten. Sie haben einen Haufen gemeinsamer Freunde. Ich nenne sie den Goldenen Kreis. Früher gehörte ich auch dazu, aber das war, bevor Jason und ein paar andere Leute aus unserer Schule darin aufgenommen wurden, die ich kaum kannte. Ich würde immer noch dazugehören, wenn ich heute noch genauso wäre, wie ich mal gewesen bin. Ach ja, und wenn Bianca im letzten Jahr nicht total durchgedreht wäre.
    Keine Ahnung, was sie für ein Problem hatte. Ich nehme an, sie hat gemerkt, dass ich mich allmählich immer mehr zurückzog. Es war keine bewusste Entscheidung oder so was in der Art. Ich hatte einfach keine Lust mehr auf all diese Gruppendinge. Erst recht nicht auf immer dieselben Partys in immer denselben Häusern mit immer denselben sorgfältig ausgewählten Leuten. Plötzlich ist mir damals meine Freundschaft zu ihnen total oberflächlich vorgekommen.
    Bianca hat das persönlich genommen.
    »Wie bist du eigentlich drauf?«, wollte sie wissen. Wir chillten mit ein paar anderen Leuten am Green Pond, einem Badesee bei uns im Ort, blödelten rum und schlugen die Zeit tot. Ich langweilte mich. Ich ging zu einem großen Felsen, der über das Ufer ragte, und setzte mich allein dorthin. Bianca kam hinter mir her.
    »Wie bin ich denn drauf?«, fragte ich.
    »Du tust so, als wärst du was Besseres als wir.«
    »Tu ich
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