SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT
war schon viele Jahre als Umweltschützer aktiv und als Skipper für Greenpeace im Einsatz. Ich konnte Chris davon überzeugen, dass es mir mit dem Segeln ernst und mit der Weltumseglung sogar sehr ernst war.
Trotz meines Alters war er bereit, mir eine Chance als Crewmitglied zu geben. Aber zuvor wollte er verständlicherweise mit meinen Eltern sprechen und sicherstellen, dass sie in meine Pläne eingeweiht waren. Mit der Hilfe von Chris absolvierte ich einige Hochseetörns an Bord der MAGIC ROUNDABOUT . Mein erster Törn führte mich an der Seite von Melinda Taylor und James Piman von Whangarei in Neuseeland nach Vanuatu. Mit meinem Job als Küchenhilfe hatte ich genügend Geld verdient, um nach Vanuatu oder Neuseeland zu fliegen und dort an Bord einer Yacht zu gehen. Das Segeln an Bord kostete zwar kein Geld, aber ich musste wie alle anderen auch zwölf Dollar am Tag in die Bordkasse der MAGIC ROUNDABOUT einzahlen. Da kommt bei einem fünfwöchigen Törn einiges zusammen.
Mein nächster Hochseetörn führte mich von Brisbane nach Vanuatu. Eigentlich wollte ich im Anschluss nach Hause fliegen, doch dann hörte ich, dass sie auf einer Yacht namens SERANNITY jemanden für die Rücküberführung nach Brisbane suchten – perfekt für mich: Ich sparte das Geld für den Rückflug und konnte noch mehr Hochseeerfahrung sammeln. Ich musste nur Mum und Dad anrufen und sie vom Sinn der Sache überzeugen. Dann bat ich Chris noch, die Eigner und das Boot auf seine Seetauglichkeit hin zu überprüfen. Was soll ich sagen, meine Eltern willigten schließlich ein.
Meine nächste große Reise führte mich als inoffizielle Skipperin der MAGIC ROUNDABOUT von Brisbane zurück nach Whangarei. Ich war immer noch zu jung für den Erwerb des Bootsführerscheins. Also war Jim Hawke als offizieller Skipper dabei. Er hatte jahrzehntelang jungen und alten Leuten das Segeln beigebracht. Zur Crew gehörte außerdem Ricki Colston. Jim ließ mich die Rolle der Skipperin übernehmen und wollte lediglich im Notfall einspringen. So bekam ich eine erste Idee davon, was die Rolle erfordert. Er war fantastisch, weil er meine Entscheidungen weder infrage stellte noch umschmiss. Er fragte mich einfach nur konsequent und ständig, warum ich die Dinge so oder eben anders machte. So brachte er mir bei, meinen Instinkten zu trauen. Seine Fragen waren für mich einfach das perfekte Training. Sie ermutigten mich, Situationen behutsam und logisch zu durchdenken.
Natürlich baten Mum und Dad Jim im Anschluss an den Törn um seine Einschätzung meiner Fähigkeiten. Ich war sehr zufrieden mit dem Ergebnis dieser Unterredung. Wie ich herausfand, hatte er mich so eingeschätzt, dass ich bei über 90 Prozent meiner seglerischen Fähigkeiten und mit Blick auf meinen Mut sogar bei über 97 Prozent läge.
Es war schön, eine solche Beurteilung von einem so erfahrenen Segler zu erhalten. Und ich bin sicher, dass dieses Urteil auch meine Eltern bestärkte.
Als Nächstes half meine Tante Wendy dabei, einen weiteren Höhepunktfür mich zu arrangieren. Sie arbeitete für den neuseeländischen Wetterdienst auf Campbell Island, einer der subantarktischen neuseeländischen Inseln. Sie verhalf mir zu einem Platz an Bord der EVOHE . Diese 82 Fuß lange Stahlyacht war auf der De-Wachter-Werft im niederländischen Antwerpen entstanden und eigens für die harschen Bedingungen in Arktis und Antarktis gebaut worden. Das Boot segelte von Bluff am Südzipfel von Neuseelands Südinsel zur Hauptinsel und weiter in Richtung der Campbell-Inselgruppe, deren Revier als Weltnaturerbe eingestuft ist. Ich freute mich sehr über diese Chance, weil ich dadurch Erfahrung im Südpolarmeer sammeln konnte. Ich war Teil einer Crew aus Meteorologen und Ingenieuren und konnte daher alle möglichen Fragen über unbeständiges Wetter und Wettermodelle stellen, die es für dieses Revier gab.
Insgesamt gesehen, steckte ich wirklich alle meine Energie in die Verwirklichung meiner Weltumseglung – es sei denn, ich segelte gerade oder kümmerte mich um den Abwasch im »Fish on Parkyn«. Ich absolvierte meine Stunden und Tage auf See. Mehr und mehr Menschen halfen mir. Was mir jedoch immer noch fehlte, waren gute Sponsoren. Und um die zu finden, brauchte ich immer noch die Hilfe der Medien. Hier gab es einfach keinen anderen Weg für mich. Aber jedes Mal, wenn ich in diese Richtung tätig wurde, gerieten meine Familie und ich ins Kreuzfeuer der öffentlichen Kritik. Ich hoffte, dass sich die
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