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Soll das ein Witz sein? - Karasek, H: Soll das ein Witz sein?

Soll das ein Witz sein? - Karasek, H: Soll das ein Witz sein?

Titel: Soll das ein Witz sein? - Karasek, H: Soll das ein Witz sein?
Autoren: Hellmuth Karasek
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versuchen.
     
    Warum haben die Ostfriesen einen platten Hinterkopf?
Weil ihnen beim Wassertrinken immer der Klodeckel auf den Kopf fällt.
     
    Warum können die Ostfriesen keine Eiswürfel machen?
Die Frau, die das Rezept hatte, ist letztes Jahr gestorben.
     
    Wie erwärmt ein Ostfriese Milch?
Er zündet die Kuh an.
     
    Der folgende ist noch drastischer und wendet sich an den olfaktorischen Instinkt:
     
    Warum wird bei der ostfriesischen Hochzeit ein Mistwagen vor der Braut hergefahren?
Antwort: Damit die Fliegen von ihr ablassen.
     
    Im April 2011 ermittelte die Staatsanwaltschaft gegen den Regionalsender Radio ffn, der, weil er jeden Morgen einen Ostfriesenwitz sendete, wegen Volksverhetzung angezeigt worden war – eine Minderheit werde hier diskriminiert.
    Der Wiedervereinigung, als auch die Grenzen zu Polen durchlässig wurden und viele unserer Nachbarn versuchten, in Deutschland nicht nur legal zu Geld zu kommen, verdanken die Polenwitze ihre Existenz.
    Auch hierfür nur ein Beispiel, etwa die Werbung des polnischen Fremdenverkehrsvereins:
     
    Besuchen Sie Polen! Ihr Auto ist schon da.
     
    Und als Potenzierung:
     
    Warum stiehlt die Russenmafia immer zwei Autos in Deutschland?
Weil sie auf dem Transport durch Polen müssen.
     
    Bliebe noch die Sportart des polnischen Biathlons, und das geht so:
     
    Zu Fuß ins Schwimmbad und mit dem Fahrrad zurück.
     
    Schotten- und Schwabenwitze spielen auf den sprichwörtlichen Geiz an, der den beiden Volksstämmen eigen ist. Dabei werden historische Bedingungen von solchen »rassistischen« Witzen natürlich außer Acht gelassen, dass nämlich der schwäbische Geiz durch die Erbteilung und der schottische durch die karge Landschaft und die englische Ausbeutung bedingt ist.
    Hier also ein Schottenwitz:
     
    Ein Schotte hat bei einer Feier einen besonders alten und teuren Whisky gewonnen. Er steckt die Flasche in die Manteltasche und geht heim. Unterwegs rutscht er aus und fällt hin. Er spürt etwas Nasses am Körper. Es entringt sich ihm der Stoßseufzer:
»Oh Gott, lass es Blut sein!«
     
    Der Schwabenwitz, der nach dem schwäbischen Motto »Schaffe, schaffe, Häusle baue« funktioniert, geht in der Variante »Schaffe, schaffe, Häusle baue, Hund abschaffe, selber belle« folgendermaßen:
     
    Großvater ist gestorben. Der Familienrat tagt über die Beerdigungsform: Begraben oder Einäschern. Sagt die Großmutter:
    »Der wird eingeäschert. Der kommt in die Eieruhr. Der soll schaffe!«

VOM ALTER UND VON DEN ÄRZTEN
    Der kürzeste Arztwitz geht so:
     
    Kommt eine Frau beim Arzt.
     
    Er ist ein Klassiker und funktioniert eigentlich nur im Ruhrpott, weil man dort »beim Arzt« kommt, auch wenn man nur »zum Arzt« gehen will. Es ist kein Dialektwitz, sondern ein Slangwitz im »Lass gucken, Kumpel«-Slang des Kohlenpotts zwischen Rhein, Ruhr und Sauerland. Es gibt großartige Komiker mit diesem Slang, der unvergessene Jürgen von Manger war einer von ihnen. Der Humor dieser Witze tendiert fast immer in Richtung Mario Barth, der allerdings Berliner Slang spricht.
    In Arztwitzen geht es um das besondere Verhältnis zwischen Arzt und Patient, Rechnung und Gesundheit, Kassenpatient oder Privatversicherter.
    Hier also die AOK :
     
    Kommt eine Patientin zu einem Schönheitschirurgen und will eine Brustvergrößerung. Er erklärt ihr, dass eine »richtige« nicht unter 2000 Euro zu haben sei. Es gebe aber auch eine billigere Version der AOK .
    »Als da wäre?«, fragt die Frau.
    »Also«, erklärt der Doktor, »wir machen eine Pumpvorrichtung, die wir in Ihren Achselhöhlen verstecken, und immer, wenn Sie mit Ihren Brüsten imponieren wollen, dann machen Sie so« – der Arztimitiert ein Flügelschlagen mit den Armen – »und dann pumpen sich Ihre Brüste zu voller Größe auf.«
    »Gut«, sagt die Frau, »das nehme ich, wenn es die AOK zahlt.«
    Am Abend geht die Brustvergrößerte in eine Bar, um ihre Wirkung auf das andere Geschlecht auszuprobieren. Als sich ein attraktiver Herr in ihre Nähe setzt, geht sie auf die Toilette, pumpt dort heftig mit den Armen, kehrt mit stolz geschwellter Brust zurück und setzt sich in Blicknähe zu ihrer Versuchsperson.
    Als der sie sieht, fängt er sofort an, heftig seine Schenkel gegeneinanderzubewegen.
    »Ah«, sagt darauf die Frau, »auch AOK .«
     
    Dieser Witz korrespondiert über einen zeitlichen Graben von fünfzig oder gar sechzig Jahren mit einem Nachkriegswitz. Auch da geht es um billig und teuer, um Krieg und
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