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Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Titel: Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)
Autoren: Wendy Alec
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hinauf. Auf allen war dasselbe Bild zu sehen: die attraktiven, kantigen Züge von Adrian De Vere.
    »Gut, dass es Adrian gibt«, murmelte Nick.
    Klaus legte seine Hand behutsam auf Nicks dünnen Unterarm.
    »Er bezahlt immer noch deine medizinische Versorgung?«
    Nick nickte. »Die Medikamente, die Kliniken, meine Apartments in Monte Carlo, London und L. A., meine Jags, meinen Ferrari … Er hat mir das Leben gerettet. Im wahrsten Sinne des Wortes. Bis die Gelder aus Jordanien freigegeben wurden und ich finanziell wieder auf eigenen Füßen stehen konnte. Gott!« Nick schüttelte den Kopf. »Dad hat uns beide gehasst. Dich und mich. Unsere Beziehung.«
    »Das ist vorbei, Nicholas«, sagte Klaus sanft. »Wir müssen sehen, dass du bei Kräften bleibst. Du weißt, ich bin immer da, wenn du mich brauchst.«
    Nick lächelte. »Danke, Klaus. Du bist ein wahrer Freund.«
    »Und was sagt Jason?«
    »Du kennst Jason.« Nick zuckte die Schultern. »Für ihn existiere ich nicht.«
    »Obwohl man dir gesagt hat, du hättest nur noch sechs Monate zu leben?« Klaus runzelte die Stirn, sichtlich bestürzt. »Nicht einmal ein Anruf? Lass ihn, Nick. Das ist sein Problem.«
    Klaus deutete erneut auf die Bildschirme über der Bar. »Die Deutschen bezeichnen Adrian als ›Wunderkind‹ … selbst meine Großmutter in Hamburg …« Er schüttelte den Kopf. »Was in Berlin passiert ist, war so schrecklich …« Er verstummte.
    »He – dreh mal lauter!«, rief ein unrasierter A&R-Mann in einem eng anliegenden, glänzenden schwarzen Anzug.
    Nick sah zu den Fernsehschirmen hinauf, während die Geräuschkulisse in der Lounge leiser wurde. Aller Augen waren auf das Gesicht des früheren britischen Premierministers Adrian De Vere gerichtet.
    »Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit seit Hiroshima haben Städte die völlige Zerstörung durch Atomwaffen erfahren.«
    Adrians Stimme war sehr ruhig, aber hart wie Stahl.
    »Moskau, St. Petersburg, Nowosibirsk, Damaskus, Tel Aviv, Maschhad, Täbris, Aleppo, Ankara, Riad, Haifa, Los Angeles, Chicago, Colorado Springs, Glasgow, Manchester, Berlin. Und das sind noch nicht alle.« Er zögerte. »Ganze Städte wurden vom Antlitz der Erde getilgt. Gemeinden. Familien. Väter. Mütter. Söhne. Töchter. Zu Asche verbrannt.«
    Adrian sah direkt in die Kamera. Im ganzen Raum wurde es totenstill.
    »Im nächsten Monat werden Russland, die arabischen Länder, die Vereinten Nationen, die Europäische Union und Israel ein Abkommen schließen. Es beinhaltet einen Verzicht auf atomare Rüstung auf die Dauer von vierzig Jahren. Die erste Phase – das sieben Jahre umfassende Ischtar-Abkommen – wird im alten Babylon unterzeichnet werden. Dieser Pakt ist mein persönliches Anliegen, dem ich meine ganze Kraft widmen werde. Damit meine ich, dass ich entschlossen bin …« Er hielt inne. »Lassen Sie mich wiederholen: Ich bin entschlossen …«
    Seine Augen sprühten Funken. Vor Leidenschaft. Vor Überzeugung.
    »… dass unter dem Schutz unserer jüngst errichteten Europäischen Verteidigungsstreitkräfte und unter meiner Führung als Präsident der Europäischen Union die Drohung eines atomaren Krieges zwischen Ost und West nicht nur für eine Generation beseitigt wird … sondern für alle Zeit.« Er machte erneut eine Pause. »Ich wüsste nicht, wie ich diese Ansprache besser beenden könnte als mit den Worten des fünfunddreißigsten Präsidenten der Vereinigten Staaten, John F. Kennedy, die dieser am 10 . Juni 1963 vor der Amerikanischen Universität in Washington gesprochen hat:
     
Was für einen Frieden meine ich? Was für einen Frieden suchen wir? Keine Pax Americana, die der Welt durch amerikanische Kriegswaffen aufgezwungen wird. Nicht den Frieden des Grabes oder die Sicherheit des Sklaven. Ich spreche von wahrem Frieden – der Art von Frieden, die das Leben auf Erden lebenswert macht – dem Frieden, der Menschen und Nationen ermöglicht zu wachsen und zu hoffen und ein besseres Leben für ihre Kinder zu bauen – nicht nur Frieden für Amerikaner, sondern für alle Menschen – nicht nur Frieden in unserer Zeit …«
     
    Adrian blickte direkt in die Kameralinse, und es war, als würde er damit jedem Zuschauer ins Herz sehen.
     
»… sondern Frieden für alle Zeit.«
     
    Nick sah voll Staunen die Gesichter derjenigen, deren Augen gebannt an den Bildschirmen hingen.
    Das kritische und oftmals skeptische britische Publikum nahm jedes dieser Worte in sich auf.
    Er schüttelte ungläubig den
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