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Soehne & Liebe der Nacht

Titel: Soehne & Liebe der Nacht
Autoren: Christina Cara Wagner
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meine Rettung sein.“ Kassandra atmete tief ein, um ihren ganzen seelischen Schmerz wieder auszuatmen.
    „Ich habe niemals etwas Gutes erlebt und deshalb geglaubt, das Böse könnte mir ein gutes Gefühl geben, wenn es die bestraft, die mir das ganze Leben zugesetzt haben.
    „Doch das Böse gab dir kein gutes Gefühl.“
    „Nein, es war furchtbar kalt und machte mich zu seiner Sklavin. Ich beherrschte das Böse nicht, es beherrschte mich. Richard beherrschte mich“, gab Kassandra mit gebrochener Summe zu. Wehmütig lehnte sie ihren Kopf an Thomas’ Schulter, der ihr übers Haar strich.
    „Ich kann nicht ändern, was dir geschehen ist, doch du hast mein Versprechen, dass dein Lächeln mir immer wichtiger sein wird als der tägliche Sonnenschein“, schwor Thomas aus tiefstem Herzen.
    „Danke“, hauchte Kassandra.
    „Gehen wir ein Stück, Thomas, vielleicht bleiben uns nur Stunden, die Schönheit dieser Stadt kennenzulernen.“
    „Wenn diese Erde untergeht, bringe ich dich in die höchste Ebene. Niemand nimmt mir die Frau, die ich liebe.“
    Überrascht schaute Kassandra Thomas an. „Du hast wirklich dieses große Wort gesagt.“
    „Und ich werde dieses Wort aus tiefstem Herzen meinen, bis in alle Ewigkeit.“
    „Vergessen wir den Spaziergang. Küss mich lieber“, wisperte Kassandra.

47
    Angespannt schlichen Rafael und Gabriel hinter Ewan die Schlosstreppe hinauf. Nach Richards erfolgreicher Verbannung lag es nun in ihren Händen, das Schicksal der Welt zu ändern. Sie wussten, kein Sohn der Nacht durfte ihnen und den Flammen entkommen. An der kleinen Kammer, die Amandas Gefängnis gewesen war, blieb Ewan stehen.
    „Ihr wartet hier. Sobald ich Lilith geholt habe, vernichtet ihr das Böse im Feuer.“
    Gabriel räusperte sich. „Dir ist bewusst, dass wir deine Söhne vernichten.“
    Ewan wirkte für einen Moment nachdenklich. „Mir ist bewusst, dass ihr einen Fehler korrigiert, den ich vor langer Zeit begangen habe“, erwiderte Ewan, bevor er sich abwandte. Ohne zu zögern, bewegte sich Ewan auf den Saal zu, in dem sich seine Söhne befanden. „Verzeiht mir“, flüsterte er, dann legte Ewan ein Lächeln auf und betrat den Saal.
    „Vater“, rief Lilith erfreut. „Wo ist Kassandra?“
    „Sie ist unten, mein Kind. Ich möchte noch etwas mit dir besprechen, bevor Kassandras Blut alle Krieger aus der Unterwelt befreit. Begleitest du mich?“
    „Sicher, Vater.“
    Ewan wandte sich an Jared. „Du zeichnest ein Pentagramm. Wir sind gleich mit Kassandra zurück.“ Sanft schob Ewan Lilith aus dem Saal.
    „Was willst du mit mir besprechen?“ Neugierig schaute Lilith ihren vermeintlichen Vater an.
    „Hab Geduld, mein Kind.“
    *
    An die kalte Schlosswand gepresst, warteten Rafael und Gabriel, bis Ewan mit Lilith die Schlosstreppe hinabgestiegen war. Gabriel wagte einen Blick um die bröckelnde Mauer. „Sie sind weg.“
    *
    Ewan und Lilith betraten den Schlosshof. Verwundert blieb Lilith stehen. „Du hast schon mit Kassandras Blut das Pentagramm geöffnet?“
    „Ja, mein Kind.“
    „Wer ist er?“, fragte Lilith mit Blick auf Henry.
    „Das ist Henry, ein Sohn der Nacht. Er war so nett, mir zu helfen.“
    „Du sagtest doch zu Jared, er solle ein Pentagramm zeichnen. Was ist hier los, Vater!“ Lilith wirkte verstört.
    „Ich habe mich entschieden, diese Welt allein zu beherrschen. Unsere Leute aus der Unterwelt werden auch die Söhne der Nacht vernichten.“
    „Nein!“, schrie Lilith. „Ich liebe Jared. Ich lasse nicht zu, dass ...“
    Ewan hielt Lilith mit der linken Hand den Mund zu. „Nicht so laut.“ Sein rechter Arm umschloss Lilith und schleifte sie zum geöffneten Pentagramm, wo er sich wieder in Ewan verwandelte. Lilith, die sich heftig wehrte, erstarrte augenblicklich.
    „Bereit, Sohn?“
    „Bereit, Vater.“
    „Sag deinem Vater schöne Grüße“, flüsterte Ewan in Liliths Ohr, bevor er sie in die Tiefe stieß.
    „Ich komme wieder!“, schrie Lilith aus Leibeskräften. Henry hielt seine noch immer blutende Hand über das Pentagramm. Die Erde schloss sich, als wäre nie das Böse von ihr verschlungen worden.
    Saphira erhob sich stöhnend und verwandelte sich zurück. „Hättet ihr nicht schneller sein können? Der Boden war kalt und hart“, beschwerte sie sich.
    „Jetzt liegt es in Rafaels und Gabriels Händen.“ Ewan wandte seinen Blick dem obigen Teil des Schlosses zu und ignorierte Saphira.
    „Entschuldige, Ewan. Ich wollte nicht egoistisch klingen. Es sind deine
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