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Söhne der Rosen - Das geheimnisvolle Tattoo (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rosen - Das geheimnisvolle Tattoo (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rosen - Das geheimnisvolle Tattoo (Gay Phantasy) (German Edition)
Autoren: Thorsten Bonsch
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unsichtbaren Wellen, die stoßweise über Boden, Wände und Decke schwappten, um dabei die Zeichen der Vergangenheit und Vergänglichkeit auszulöschen. Die Regeneration ging zu Werke.
    Alain, der jetzt auf mir lag, packte mich mit einer Hand fest in den Haaren und hielt damit meinen Kopf am Boden; mit der anderen streichelte er mir zärtlich über das Gesicht.
    „Sorry, mon ami, es musste sein.“
    Dann schob er seine Zunge zurück in meinen Mund, küsste mich hart und feucht und rieb seinen nackten Körper auf meinem. Die Mischung aus leichtem Schmerz und Lust brachte mich wieder zur Ekstase.
    Wir spritzten gleichzeitig ab.
    Heißes Sperma vermengte sich mit Schweiß und Blut, wie mein Schrei in meinem Hochgefühl mit dem letzten lauten Knarren im Wohnraum nebenan.
    Dieser Moment hätte ewig dauern können , schoss es mir durch den Kopf, durch unseren bloßen Willen. Wahnsinn.  
     
    Alain ließ sich neben mir auf den Boden fallen, erschöpft, aber glücklich, so wie es schien. Nach einer Weile des Schweigens sprach er.
    „Ich wollte dir nicht wehtun. Ich hatte keine andere Wahl.“
    „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, es war nicht so schlimm. Abgesehen davon war es meine Schuld. Ich war so wild auf dich, ich wollte, dass du mich in dir spürst.“
    „Das will ich auch. Aber jetzt noch nicht. Es ist das höchste aller Gefühle, die reinste und endgültigste Form der Vereinigung, ohne die Möglichkeit einer Steigerung. Aber es würde für uns das vorzeitige Ende bedeuten.“
    Seine letzten Worte jagten mir einen kalten Schauer über den Rücken.
    „Wie meinst du das?“
    „Wenn wir diesen Augenblick erreichen, ist meine Zeit gekommen. Dann werde ich dich verlassen müssen. Mal abgesehen davon, dass ich das jetzt noch nicht möchte, müssen wir bis dahin dafür sorgen, dass du für deine Zeit hier genügend Reserven hast.“
    Ich sah mich um, glaubte zu wissen, was er meinte. Ebenso wie sein Zimmer erstrahlte die Küche nun in neuem Glanz, wirkte irgendwie frisch und ungenutzt. Der einzige Unterschied bestand darin, dass ich hier die Transformation wahrgenommen hatte, nicht wie in seinem Zimmer. Ich lächelte.
    „Ich denke, das haben wir ganz gut hinbekommen.“
    „Freu dich nicht zu früh, du wilder Hengst“, sagte Alain lachend. „Ich fürchte, wir waren etwas zu ungestüm. Lass uns mal nachsehen.“
    Ich war mir nicht sicher, was er meinte, aber als er aufstand, folgte ich ihm in den Wohnraum. Ich schmunzelte, als ich begriff, was er gemeint hatte. Das Zimmer sah aus wie eine lieblos zusammengestückelte Collage aus einem alten und einem neuen Foto. Der Bereich, welcher der Küche am nächsten lag, war ebenfalls regeneriert worden, allerdings, wie soll ich sagen, unkoordinierter. Tragende Balken staken schief aus der Decke heraus, die gemusterte Tapete zeigte unregelmäßige Verbreiterungen und der Sessel an der Tür hatte plötzlich sechs statt vier Beine, zwei alte und vier neue.
    „Eines ist gewiss“, bemerkte Alain völlig ernst. „Wenn wir so geil sind wie eben, geben wir keine besonders guten Innenarchitekten ab.“
    Kurz darauf prusteten wir beide los.
     

43
     
    Die Wochen vergingen wie im Fluge, sofern man das in unserem Fall sagen konnte. Alain lehrte mich alles über mein neues Schicksal, die Regeln, die Vor- und die Nachteile. Anfangs war es noch sehr ungewohnt, zudem vermisste ich meine Mum. Eines Nachts, als Alain tief und fest neben mir schlief, durchbrach ich die Barriere des Grundstücks, weil ich sie unbedingt noch einmal sehen wollte. Ich nahm nicht den Durchgang, da er sowieso nicht mehr vorhanden war. Stattdessen stellte ich mich vor die Hecke, schloss meine Augen, konzentrierte mich und ging. Nach einigen Schritten bemerkte ich eine Veränderung in meinem Körper, ein Pulsieren. Als ich die Augen wieder öffnete, stand ich in unserem Garten, aber ich spürte weder den leichten Wind an meinem Körper, noch das Gras unter meinen Füßen. Ich hatte meine Stofflichkeit verloren. Alain hatte mich gewarnt. Dennoch fiel ich nicht einfach durch den Boden zum Erdmittelpunkt, also ging ich weiter.  
    Ich durchdrang die geschlossene Terrassentür und blieb überrascht stehen. Selbst in der Dunkelheit erkannte ich die Veränderungen. Die Einbauküche war zwar noch vorhanden, aber sämtliche Töpfe und Pfannen, alle Gläser und Messer und alles weitere waren verschwunden. Erschrocken und mit böser Vorahnung rannte ich durch das Haus. Leer. Verlassen. Das Elternschlafzimmer:
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