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Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen

Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen

Titel: Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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jungen Leute nicht zu zerschlagen, sondern ins Leere stoßen zu lassen.
    Mit gefurchter Stirn lehnte sich der Präsident zurück, griff nach dem Computerausdruck und begann, David Jordens Antrag noch einmal genau zu studieren.
    *
    Charru ging voran, das Lasergewehr an der Schulter.
    Gillon, der die Handlampe hochhielt, wirkte immer noch blaß. Niemand hatte Jerome Crest Sympathien entgegengebracht, doch sein schrecklicher Tod war ihnen dennoch unter die Haut gegangen.
    Jetzt allerdings blieb keine Zeit, darüber nachzugrübeln.
    Ken Jarels Stimme klang mit wachsender Erregung aus dem Lautsprecher des Kommunikators. Der Merkur-Siedler schilderte, was sich auf der Oberfläche des Planeten abspielte. Lichterscheinungen und tanzende Feuerstrudel. Energiewesen: eine intelligente Spezies, unendlich fremdartig - und mächtig. Ken wußte nicht, was sie planten, konnte nicht sehen, was sie taten. Er sah nur, daß die scheinbar so leere Wüste plötzlich zum Leben erwachte, daß das Licht des roten Mondes verblaßte gegen die gleißenden Phänomene, daß es mehr und immer mehr wurden.
    Wie lange mochten sie brauchen, um mit ihrer tödlichen Energie in den Raum hinauszugreifen, wo die »Kadnos« im Orbit hing?
    Die Menschen an Bord waren ahnungslos. Die Kommunikation würde erst wieder funktionieren, wenn die beiden Beiboote das schützende Zeitfeld verließen. Aber vielleicht hatten die anderen bemerkt, daß die Funkverbindung abgerissen war. Vielleicht würde Dane Farr von allein auf den Gedanken kommen, das Schiff für einen Alarmstart vorzubereiten.
    Einen Augenblick blieb Charru lauschend stehen, als sie die Stufen erreichten, die nach oben führten.
    Nichts rührte sich. Die fremden Wesen konnten nicht in das Zeitfeld eindringen, weil es in der Vergangenheit verborgen lag und für sie nicht existierte. Hatten sie begriffen, was geschah, als ihre Opfer so plötzlich verschwanden? Sie mußten es begriffen haben. Denn sie kannten die Herren der Zeit, sie hatten deren Reich zerstört und sie vertrieben. Beweis genug, daß Ktaramons Waffen, die Manipulationen mit der Zeit, nicht allmächtig waren.
    Mit zusammengebissenen Zähnen glitt Charru die Stufen hinauf.
    Die anderen folgten ihm. Minuten später erreichten sie den Ausgang der Höhle und blieben für einen Augenblick wie erstarrt stehen.
    Die schwarze Wüste schien zu leuchten.
    Lichtstrudel tanzten in der Luft, krochen über das Gestein, befanden sich in rastloser, zielstrebiger Bewegung. In einem weiten Halbkreis gleißten schmerzhaft helle Inseln, zogen sich enger zusammen, nahmen an Leuchtkraft zu, als seien unsichtbare Kräfte dabei, Energie aufs äußerste zu konzentrieren und zu verdichten. Charrus Blick suchte die »Kadnos« am Sternenhimmel. Er dachte an den Käfig aus Licht und Glut, der in der Höhle fast zur Todesfalle für sie geworden wäre. Wie in einer Vision glaubte er sekundenlang, diesen Käfig ins Gigantische vergrößert zu sehen. Ein Energiefeld, in dem das Schiff gleich einem gefangenen Vogel zappelte. Ktaramon hatte sie gewarnt, hatte gesagt, daß es möglich sei, und er mußte es wissen.
    »Schnell jetzt!« stieß Charru durch die Zähne.
    Er hatte die Boote entdeckt, und er sah den flimmernden, fast unsichtbaren Tunnel, der hinüberführte. Die Menschen begannen zu rennen, verborgen vor den fremden Wesen. Ken Jarel und Raul Madsen hatten bereits die Luken aufgestoßen. Binnen Sekunden verteilten sich die Männer auf die beiden Fahrzeuge und schnallten sich an.
    Charru griff zum Funkgerät. »Raul, kannst du mich hören?«
    »Ich höre«, bestätigte der alte Mann.
    »Wir starten sofort. Sobald wir das Zeitfeld verlassen, gehen wir auf höchstmögliche Beschleunigung. Falls etwas passiert, bleibt unser Boot ein Stück zurück und setzt die Schockstrahler ein. Kümmert euch nicht um uns. Versucht auf jeden Fall, das Schiff zu erreichen.«
    Eine halbe Sekunde blieb es still.
    »Und woran merke ich, daß wir das Zeitfeld verlassen?« fragte Raul Madsen dann.
    »Laß es dir von Gillon sagen. Niemand, der es einmal erlebt hat, vergißt es wieder. Fertig?«
    »Fertig.«
    Charru nickte Ken zu, dessen Hand auf eine Schalter fiel.
    Mit hohem, vibrierendem Singen setzten die Triebwerke ein. Raul Madsens Boot schraubte sich steil nach oben, Kens Fahrzeug folgte ihm einen Atemzug später.
    Nach einem weiteren Atemzug schien über ihnen ein kaum wahrnehmbarer Schleier auseinanderzureißen.
    »Jetzt!« stieß Charru hervor.
    Im zweiten Boot gab Gillon von
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