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Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen

Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen

Titel: Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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ausgeschleust, große, metallisch glänzende Zylinder, die in die Atmosphäre sanken, in der Reibungshitze aufglühten, schließlich unter der Wirkung von Sprengsätzen wie Funken zerplatzten. Während die Trümmer endgültig verglühten, ging der Inhalt - flüssiges Kohlendioxyd - sofort in gasförmigen Zustand über. Gas, das sich ausbreitete, die Luft anreicherte, die Zusammensetzung der irdischen Atmosphäre veränderte ... Und eine Container-Flotte, die sich auf den Rückweg zum Mars machte. Die Operation »Tödlicher Ring« war beendet.
    Mit einer knappen Bewegung schaltete der Präsident der Vereinigten Planeten den Monitor aus.
    Ein Triumph der Wissenschaft, dachte er. Eine Methode, um ohne Waffen und ohne das geringste Risiko das Leben auf einem ganzen Planeten zu vernichten. Damals hatten sich die Barbaren aus der Mondstein-Welt noch dort aufgehalten. Aber nicht nur ihnen galt der Vernichtungsschlag. Die Explosion einer Atombombe im Himalaya hatte bewiesen, daß in den Ruinenstädten immer noch Waffen aus der Vergangenheit der Erde lagerten. Mochten die jungen, primitiven Rassen auch nicht damit umgehen können - der Rat der Vereinigten Planeten hatte beschlossen, die Gefahr ein für allemal auszuschalten.
    Jetzt lag die Erde im Todeskampf.
    Die Barbaren hatten Terra verlassen und waren auf dem Merkur, wo sie sich den Rebellen um Mark Nord angeschlossen hatten, endgültig besiegt worden. Es gab keine Gefahr mehr. Keine, die man greifen, auf die man mit dem Finger zeigen konnte. Und doch war die friedliche Welt der Vereinigten Planeten nicht mehr wie vorher, doch hatte sich vieles verändert, das sich nicht mehr rückgängig machen ließ.
    Auf dem Uranus würden die Gefangenen immer ein Unsicherheitsfaktor bleiben.
    Auf der Venus besaß Conal Nord mehr Rückhalt denn je - genug, um seine Machtposition als Garant für das Leben der Gefangenen zu nutzen, auch genug, um offen die illegale Forschungsarbeit seiner Tochter zu decken. Der Generalgouverneur des Jupiter wollte die Erde zum Betätigungsfeld für seine Wissenschaftler machen. Und jetzt hatte ein völlig unbedeutender junger Ökologie-Professor den Antrag gestellt, die Ergebnisse seiner Grundlagenforschung über Klimaveränderungen auf Terra praktisch zu testen.
    Simon Jessardin lächelte leicht, als er die Liste las, die sich mit der Ausrüstung der entsprechenden Expedition befaßte.
    Kein anderer Wissenschaftler wäre auch nur im Traum auf den Gedanken gekommen, ohne Rückhalt durch Computer-Analysen und Beschlüsse der verantwortlichen Universitätsgremien ein derart kostspieliges Unternehmen zu beantragen. Daß die Zahl der Teilnehmer demgegenüber äußerst klein gehalten war, überraschte Jessardin nicht. Doktor Lara Nord natürlich. Zwei Wissenschaftler aus Jupiter City, nicht viel älter als David Jorden selbst, ein Venusier, der als persönlicher Freund Conal Nords bekannt war, dazu eine Reihe untergeordneter Spezialisten und Techniker, die tun würden, was man ihnen sagte. Offiziell war der Antrag vorschriftsmäßig an die Verwaltung der Universität Indri gerichtet. Die würde ihn auf einen Wink von Conal Nord hin zweifellos befürworten. Wenn sie das tat, war auch die Unterstützung von Jupiter City sicher. Und so, wie David Jorden seine Pläne schilderte, würden nicht einmal die Computer-Analysen dagegen sprechen.
    Das letzte Wort hatte der Rat der Vereinigten Planeten.
    Jessardin wußte, daß er die Abgeordneten, ausgenommen vielleicht die Vertreter der Venus, mit Leichtigkeit dazu bringen konnte, das Projekt abzulehnen. Ein paar Gegenanalysen unter Berücksichtigung der vergangenen Ereignisse und eine Warnung des Sicherheitsausschusses würden genügen.
    Und dann?
    Conal Nords Tochter würde etwas Neues planen. Etwas, das sich vielleicht nicht mehr vertuschen ließ, das durchgreifende Maßnahmen erforderte und weitere Spannungen zwischen Venus und Mars heraufbeschwor. Wenn sie dagegen mit David Jorden zur Erde flog, konnte sie nicht viel Unheil anrichten. Der Handlungsspielraum der Expedition würde begrenzt sein. Möglicherweise gelang es tatsächlich, die verheerenden Klimaveränderungen zu stoppen oder rückgängig zu machen. Aber das ging mit Sicherheit nur in einem langwierigen, vermutlich Jahre dauernden Prozeß. Einem Prozeß, der weder endgültig war noch etwas entschied oder weiterreichende Konsequenzen hatte.
    Vielleicht, dachte Jessardin fast überrascht, war es tatsächlich am besten, die Pläne dieser beiden entschlossenen
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