Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Söhne der Erde 24 - Robot-Planet

Söhne der Erde 24 - Robot-Planet

Titel: Söhne der Erde 24 - Robot-Planet
Autoren: Susanne U. Wiemer
Vom Netzwerk:
ziehen Sie das Boot hoch, so schnell Sie können.«
    »Und wenn dafür keine Gelegenheit mehr bleibt, weil wir schon tot sind?« fragte Crest mit einer Stimme, die eher kläglich als wütend klang.
    »Dann haben wir Pech gehabt«, sagte Mark ungerührt. »Ich kann nicht das Risiko eingehen, daß Sie mir im entscheidenden Moment in den Rücken fallen und die anderen im Stich lassen. Also los, machen Sie schon!«
    Der Uranier gehorchte.
    Langsam und in respektvoller Höhe zog das Beiboot über den Krater dahin. Etwa zehn Sekunden verstrichen - dann geschah das gleiche, was Charru und seinen Begleitern in der gepanzerten Fähre zum Verhängnis geworden war.
    Trotz der Dunkelheit sah Mark die gebogenen Rohre aus dem glatten Boden schnellen.
    »Hoch!« stieß er durch die Zähne.
    Jerome Crest, der in zitternder Spannung auf den Befehl gewartet hatte, reagierte präzise und schnell. Gerade noch schnell genug, um das Boot aus der Gefahrenzone zu bringen, bevor es von dem gespenstischen blauen Leuchten der fremdartigen Waffen erfaßt wurde.
    Die drei anderen Fahrzeuge, immer noch in Formation über dem Kraterwall, kippten schräg ab.
    »Feuer!« rief Mark in den Kommunikator.
    Karstein, Gillon und Ken Jarel aktivierten jeweils die beiden Schockstrahler, die auf das Raumhafengelände zielten - und die Wirkung war verblüffend.
    Die gleißenden blauen Strahlen verblaßten.
    Eigentümlich ruckhaft glitten die Rohre in ihre verborgenen Lager zurück. Gleichzeitig knirschte Metall, gellte ein Alarmton, und im glatten Boden des Raumhafens entstanden Risse.
    Die unterirdischen Hangars öffneten sich.
    Verblüfft starrte Mark Nord auf die Robotschiffe hinunter, die im Licht der beiden rötlichen Monde wie schlafende Riesenvögel wirkten. Irgendwo erklang eine Kette polternder Geräusche. Funken sprühten auf und erloschen, der Alarmton verstummte. Kein Zweifel: Der Einfluß der Schockstrahlen mußte auf gewisse Teile dieser fremdartigen Technologie verheerend wirkten.
    »Sollen wir die Flotte zerstören?« drang Gillons Stimme aus dem Lautsprecher.
    »Überflüssig«, sagte Mark. »Soweit sie nicht ohnehin schon in Mitleidenschaft gezogen worden ist! Wir knöpfen uns jeder eins der Tore vor und sehen zu, was passiert, wenn wir sie mit den Schockern traktieren.«
    »Sie werden atomisiert, was sonst.« Ken Jarel hatte mitgehört. »Die Innenseite des Ringwalls können wir nämlich rein technisch nicht aus großer Entfernung bearbeiten.«
    Mark grinste. »Stimmt, das hatte ich vergessen. Also los!«
    Nichts Verdächtiges rührte sich, während die vier Boote mit den Schockstrahlern nacheinander sämtliche Zugänge der unterirdischen Festung öffneten.
    Die beleuchteten Tunnel dahinter waren leer, sahen jedenfalls so aus. Mark nagte an der Unterlippe. Für die Beiboote waren die Tunnel zu schmal, und mit Gewalt konnten sie sich keinen Weg bahnen, ohne zu riskieren, daß die gesamte Anlage über ihnen zusammenbrach. Wenn sie zu Fuß weitermachten, hatten sie im Vergleich zu ihrem ersten Versuch im Grunde nichts gewonnen. Einen Augenblick wünschte sich der Venusier lebhaft das strategische Genie Dane Farrs, des Militärexperten.
    Es war ausgerechnet Jerome Crest, der im übrigen recht geschickt manövriert hatte, von dem ein vernünftiger Vorschlag kam.
    »Das Boot führt einen Zwei-Mann-Schlitten als Arbeits-Fahrzeug«, sagte er langsam.
    »Bewaffnet?«
    »Nur mit einem Klein-Schocker, aber ...«
    Mark grinste. »Großartig Der Schlitten kann einem Fußtrupp wesentlich bessere Deckung geben als ein Lasergewehr. Haben Sie nicht noch ein paar Ideen von dieser Machart?«
    »Ich will nur vermeiden, daß Sie die Besatzung meines Schiffs dezimieren«, sagte Crest steif.
    »Das möchte ich ebenfalls vermeiden. Sie bleiben bei den Booten, Crest. Falls etwas passiert, alarmieren Sie uns über Funk. Kann ich mich darauf verlassen?«
    »Ja«, sagte der Uranier knapp.
    Und in diesem Punkt glaubte Mark ihm sogar. Denn ein Funkgespräch konnte der Kommandant der »Kadnos« selbst dann noch führen, wenn er sich beim ersten Anzeichen von Gefahr mit dem Boot davonmachte.
    *
    Der Mann mit dem Namen Jiri Abako trug ein overallartiges Kleidungsstück, das offenbar schon seit langer Zeit für ihn bereitgelegen hatte.
    Der glatte schwarze Synthetik-Stoff hob die Marmorblässe des Fremden noch schärfer hervor. Er schwanke, körperlich bis an die Grenze des Zusammenbruchs geschwächt von dem Kälteschlaf. Seine langen, schmalen Finger umspannten die Kante
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher