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Söhne der Erde 24 - Robot-Planet

Söhne der Erde 24 - Robot-Planet

Titel: Söhne der Erde 24 - Robot-Planet
Autoren: Susanne U. Wiemer
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werde es tun.«
    Der Fremde zögerte einen Augenblick, dann nickte er.
    »Gut, Luhar«, sagte er. »Hör zu, aber hör genau zu! Denn wenn du einen Fehler machst, wird die Selbstvernichtungsanlage die Zentrale in die Luft sprengen.«
    *
    Langsam bewegte sich der schlanke Gleitschlitten mit der gewölbten Sichtkuppel durch den Tunnel.
    Ken Jarel pilotierte. Der Klein-Schocker, fest im Bug eingebaut, konnte trotz seiner relativ schwachen Leistung einen hinreichend großen Sektor bestreichen. Er konnte Angreifer abwehren, Türen aufsprengen, eventuelle technische Fallen lahmlegen - jedenfalls solange die Objekte vor dem Fahrzeug lagen.
    Mark übernahm mit dem Lasergewehr die Rückendeckung der Gruppe, die zu Fuß durch das unterirdische Labyrinth marschierte.
    Wohl fühlte er sich nicht in seiner Haut. Sie hatten den vagen Plan, zum Zentrum der Anlage vorzudringen, weil sie dort ihre Gefährten am ehesten vermuteten. Die Hangars hatten sie vergeblich durchsucht. Von dem Raumhafen aus zweigten die Tunnel sternförmig ab. Jeder konnte der richtige sein. Im Grunde blieb den Männer nichts übrig, als sich auf ihr Glück zu verlassen.
    Sie waren zehn Minuten unterwegs, als Mark hinter sich das charakteristische Surren und Klicken der Roboter hörte.
    Mit dem nächsten Atemzug erklang das gleiche Geräusch auch aus der Gegenrichtung. Mark fuhr herum. Mit dem Angriff von vorn würde der Gleitschlitten leicht fertig werden. Die wirkliche Gefahr lauerte hinter ihnen. Mark riß das Lasergewehr hoch, seine Finger berührten den Abzug - doch er feuerte nicht.
    Der Roboter, der ihm am nächsten war, schwenkte gerade einen Greifarm nach vorn.
    Jetzt stockte er mitten in der Bewegung, wie von einem Bann getroffen. Der Arm blieb in der Schwebe, das leise Summen in dem metallenen Schädel verstummte. Weiter hinten stürzten drei, vier Maschinenwesen mit schmetterndem Krach zu Boden. Der erste Roboter sank in einer eigentümlich matten Bewegung gegen die Wand, und Mark sah mit aufgerissenen Augen, daß die ganze Gruppe der Angreifer starr und steif verharrte, als hätten sie sich von einer Sekunde zur anderen in Statuen verwandelt.
    Der Venusier warf den Kopf herum.
    Ken Jarel hatte es nicht nötig gehabt, den Schocker einzusetzen, erkannte er. Auch vor dem Schlitten waren zehn, zwölf Roboter auf rätselhafte Weise plötzlich gelähmt geworden. Ein paar von ihnen lagen auf dem Boden des Tunnels, andere lehnten seltsam verrenkt an den Wänden. Stille breitete sich aus. Eine Stille, die betäubend wirkte, weil ihr etwas fehlte: das ferne, vielfältige Surren und Klicken, vermischt zu einem vagen Hintergrund-Rauschen, das die Ohren der Menschen schon gar nicht mehr wahrgenommen hatten.
    Fast eine volle Minute lang rührten sich die Männer nicht, weil sie ihren Augen nicht zu trauen wagten.
    Mark schluckte krampfhaft. Sie konnten hier nicht ewig stehenbleiben. Der Venusier gab sich einen Ruck und ging langsam, mit schußbereiter Waffe auf die Front der Roboter zu.
    Die Blenden ihrer Kameraaugen waren geschlossen, die Fühler und Detektoren eingezogen.
    Sie sahen nicht, hörten nicht, bewegten sich nicht. Vorsichtig hob Mark die Linke und berührte die Platte auf der Brust eines Maschinenwesens. Nichts geschah. Das Metall unter seinen Fingern vibrierte nicht, war kalt und tot. Mark wußte nicht, was um alles in der Welt mit den Robotern geschehen sein mochte, aber er begriff, daß sie so ungefährlich waren wie Puppen.
IX.
    In den Bunkern der alten Stadt starrte der Kyborg, der vor mehr als zweihundert Jahren den Namen Gelmar getragen hatte, mit surrenden Kameraaugen auf die Bildschirme.
    Bildschirme, die nur noch leicht flimmerten, auf denen sich nichts bewegte. Ky Y zuckte unruhig mit seinen Tentakeln. Was war geschehen? Warum wurden seine Befehle nicht ausgeführt? Worauf warteten sie - seine Diener, die er zu Herren einer Welt machen würde?
    Überall in den Tunneln und Bunkern standen, lagen oder lehnten reglose Gestalten.
    Und hier, in der alten Stadt?
    Fieberhaft versuchte der Kyborg, ein paar von den Robotern zu sich zu befehlen. Aber diesmal versagte der Digital-Analog-Umsetzer. Nichts geschah. Die Monitore, auf denen die Maschinen hätten erscheinen müssen, zeigten nur einen leeren Vorraum.
    Mit einem hohen Summen löste sich Ky Y von den Instrumentenpulten und schwebte zur Tür.
    Eilig durchquerte er den Vorraum, erreichte einen Flur, eine scharfe Biegung - und blieb schwankend in der Luft hängen. Ein halbes Dutzend Roboter,
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