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Söhne der Erde 24 - Robot-Planet

Söhne der Erde 24 - Robot-Planet

Titel: Söhne der Erde 24 - Robot-Planet
Autoren: Susanne U. Wiemer
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Kampfraumern verfügen.«
    »Hmm«, machte Ken zweifelnd. »Und was ist, wenn wir uns irren? Wenn die Sache auf einem Zufall beruhte?«
    Mark schwieg und nagte an der Unterlippe. Es war Maik Varesco, der die Stille brach.
    »Das werden wir gleich sehen«, sagte er rauh. »Der Ortungsschirm zeigt nämlich eins von den Robotschiffen im Landeanflug. Es muß Informationen zu seiner Basis gefunkt und den Befehl erhalten haben, genauere Daten zu sammeln.«
    Mark überzeugte sich durch einen Blick, daß tatsächlich eins der Schiffe aus der Formation scherte und Anstalten machte, in die Atmosphäre einzutauchen.
    »Na dann«, sagte der Venusier. »Fertig, Ken?«
    »Fertig!«
    »Raul?«
    »Fertig!«
    »Feuer bei der gleichen Entfernung wie vorhin. Maik, kommen die Daten?«
    »Entfernung sechs Minuten und ... Nein, verdammt! Vier Minuten, sechs Sekunden! Das Ding ist schnell!«
    »Kurs?«
    »Sieht aus, als wolle es ein Loch mitten durch den Planeten bohren. Aber die anderen haben uns ja erzählt, daß die Biester eine bildschöne Parabel beschreiben, bevor sie endgültig landen.«
    »Bei diesem hier müssen wir damit rechnen, daß ein bildschöner Zusammenstoß mit der »Kadnos« auf dem Programm steht. Vergeßt nicht, daß die Schiffe unbemannt sind. Gillon, Karstein - ihr müßt euch darauf vorbereiten, das Ding mit den Laserkanonen zu erwischen, falls es nicht aus dem Kurs gerät.«
    »Alles klar«, knurrte der Nordmann.
    »Verstanden«, bestätigte Gillon knapp.
    »Sehr schön. Entfernung?«
    »Drei Minuten! - Zwei Minuten, fünf Sekunden ... Zwei Minuten, zwei Sekunden ...«
    »Feuer!« kommandierte Mark mit einer Ruhe, die ihn selbst erstaunte.
    Die Schockstrahler wurden aktiviert.
    Das Robotschiff, jetzt schon auf dem Außenschirm zu erkennen, schraubte sich immer noch wie ein wahnwitzig rotierender Kreisel auf die »Kadnos« zu. Jetzt geriet es in den äußersten Bereich der Strahlung. Und jetzt ...
    Aus der schnellen Drehung wurde ein unkontrolliertes Torkeln.
    Mit der Rotation hing offensichtlich auch die Stabilität der Fluglage zusammen. Das Schiff geriet aus dem Kurs, die Spitze des Trichters, die so sehr an einen gigantischen Insektenstachel erinnerte, schwenkte deutlich nach oben. Immer langsamer und schwerfälliger wurde die Drehbewegung. Wie ein todkranker Riesenvogel torkelte das Schiff durch die Dämmerung in beruhigender Entfernung von der »Kadnos« und verschwand schließlich hinter einer Hügelkette.
    Sekunden später zerriß der dumpfe Krach einer Explosion die Stille.
    Stichflammen schossen in den Himmel. Trümmer regneten, über den schwarzen Hügelkämmen lag rote Glut wie der Widerschein einer gewaltigen Feuersbrust. Ein Rauchpilz stieg hoch, lautlos, karmesinfarben angestrahlt - fast majestätisch.
    Mark Nord atmete tief und erleichtert auf.
    »Also doch kein Zufall«, stellte er fest. Und nach einer Pause: »Das heißt, daß sich unsere Chancen für eine Befreiungsaktion beträchtlich gesteigert haben.«
VIII.
    Die Geschichte, die Charru, Camelo und Dane Farr in der langsam durch einen unterirdischen Tunnel gleitenden Stahlkabine erfuhren, war die uralte Geschichte menschlicher Hybris.
    Die Geschichte einer Wissenschaft, die ihre Grenzen nicht erkennt; eines Fortschritts, der sich an sich selbst berauscht; einer Rasse, die ihre Augen verschließt und die Gefahren leugnet, bis es zu spät ist. Die gleiche Geschichte hatte sich auf der Erde abgespielt, damals vor der Großen Katastrophe. Und sie hatte, wenn auch mit anderen Vorzeichen, das Schicksal des Robotplaneten bestimmt, der Terra früher einmal sehr ähnlich gewesen war.
    »Mehr als eine Milliarde Bewohner«, sagte der Kyborg durch den Sprachdecoder. »Menschen wie ihr, unter fast gleichen evolutionären Bedingungen entstanden. Auch unsere Technologie glich vermutlich der terranischen Variante. Aber wir erkannten früh die Gefahren für die Umwelt. Da es auf diesem Planeten wenig natürliche Grenzen gibt und fruchtbares Land und Bodenschätze gleichmäßig verteilt sind, entstanden nur wenige Nationen, die kaum Kriege führten und sich früh zusammenschlossen. Wir entdeckten die Atomkraft, doch wir erkannten ihre Nachteile, noch bevor uns die Energieknappheit keine Wahl mehr ließ. Also wählten wir einen anderen Weg, der uns besser erschien.«
    »Bionik«, sagte Dane Farr gedehnt. »Biologische Technik.«
    »Biologische Technik«, bestätigte der Kyborg. »Eine guter Weg, ein idealer Weg - so glaubten wir. Bio-Technologie versprach eine
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