Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Söhne der Erde 24 - Robot-Planet

Söhne der Erde 24 - Robot-Planet

Titel: Söhne der Erde 24 - Robot-Planet
Autoren: Susanne U. Wiemer
Vom Netzwerk:
sich die Terraner längst vertraut machen lassen. Aber sie wußten alle, wie schwach die »Kadnos« armiert war, und was der Schirm der Tiefenortung inzwischen zeigte, sah aus wie eine gewaltige Übermacht.
    Sie können nicht in der Atmosphäre manövrieren, wiederholte Mark in Gedanken.
    Er versuchte angestrengt, auch daran zu glauben. Sein Blick hing unverwandt an dem großen Schirm - und nach ein paar Sekunden geschah das, was er befürchtet hatte.
    Von jedem der trichterförmigen Umrisse lösten sich fünf, sechs winzige Punkte wie Schwärme von tanzenden silbrigen Funken.
    Beiboote!
    Robotfahrzeuge auch sie! Aber sie konnten sicher sehr gut in der Atmosphäre manövrieren, und die Zielstrebigkeit, mit der sie eintauchten, legte den Gedanken nahe, daß sie höchst wirksam bewaffnet waren.
    »Sie greifen an«, sagte Mark gepreßt. »Es sind einfach zu viele, um auch nur einen Gedanken an die Möglichkeit zu verschwenden, es könne sich um Kuriere handeln. - Gefechtsdeck?«
    »Gefechtsdeck klar!« Raul Madsens zerfurchtes Gesicht wirkte hart und kantig auf dem Monitor.
    »Zielautomatik einwandfrei?«
    Diesmal meldete sich Ken Jarel. »Zielautomatik arbeitet einwandfrei.«
    »Schocker auf Streuung justiert?«
    »Justiert!« Das war Gillon von Tareth.
    Mark lehnte sich zurück, die Augen immer noch auf den Ortungsschirm gerichtet.
    »Dann können sie ja kommen«, sagte der Venusier mit mehr Zuversicht, als er empfand. »Wir werden ihnen einen verdammt heißen Empfang bereiten.«
    *
    Charrus Augen schmerzten von den weißen Blitzen, den sprühenden Funken, dem gleißenden Leuchten, das die getroffenen Kyborgs einhüllte.
    Dort, wo zwei, drei von den schwebenden Kugeln abgestürzt waren, drängten die kalten Stahlleiber der Roboter in den Raum. Charru hob das Lasergewehr, doch da schwebten mit singendem Vibrieren zwei weitere Kyborgs in seine Schußlinie.
    »Nein, Fremder, nein! Folgt mir, du und deine Freunde!«
    Charrus Kopf flog herum. Er wußte nicht wieso, aber er glaubte, Ky C zu erkennen.
    »Folgt mir«, wiederholte die blecherne mechanische Stimme. »Schnell, ehe sie euch töten!«
    Charru schluckte. »Aber sie werden deine Freunde umbringen, sie ...«
    »Nur die Bewahrung des Lebens zählt! Folgt mir! Den Rat der Gehirne kann niemand retten!«
    Charru starrte Dane Farr an.
    Der hagere Militärexperte besaß zwar keine Erfahrung in dieser gespenstischen Art von Kriegsführung, doch er wußte am besten, daß der Kyborg recht hatte. Farr packte Camelo beim Arm und zerrte ihn mit, hinter der schwebenden Kugel her, die jetzt dicht über dem Boden dahinglitt. Charru folgte ihnen, warf immer wieder den Kopf herum. Das Lasergewehr hielt er schußbereit in den Fäusten, um notfalls den Rückzug zu decken. Aber noch verhinderten die Kyborgs, daß einer größeren Zahl von Angreifern der Durchbruch aus den engen Tunneln in den großen Raum gelang.
    Die Gehirne in ihren schwebenden Kugeln opferten sich auf.
    Sie nahmen auf ihre eigene Existenz nicht mehr Rücksicht, als sie auf das Leben Sean Sanders genommen hatten. Nur das Ziel zählte. Jenes Ziel, von dem Charru immer noch den Eindruck hatte, daß er es nicht vollständig kannte. Die Bewahrung des Lebens ... Aber nicht allein die Bewahrung der wenigen Oasen gesunder Natur, darauf hätte er geschworen.
    Die Geheimtür, die sich vor Ky C öffnete, war perfekt getarnt.
    Nicht das geringste verräterische Anzeichen deutete darauf hin, daß sich an der Stelle zwischen zwei Instrumentenpulten etwas anderes als glatte Wand verbarg. Wie aus dem Nichts erschien ein Spalt, verbreiterte sich und gab den Blick in einen schwarz gähnenden Schacht frei. Aber es gab keine Kabine, keine Plattform - überhaupt nichts, das sich bewegt hätte.
    »Springt!« forderte die Decoder-Stimme. »Es geht nicht anders, dieser Weg ist nicht für die Roboter gedacht. Ihr müßt springen!«
    Charru warf nur einen kurzen Blick in die Dunkelheit.
    Auf dem Absatz fuhr er herum, als das Surren und Klicken der Roboter plötzlich lauter wurde. Der letzte Kyborg war als schwarze, verformte Masse zu Boden gestürzt. Jetzt stürmten die Maschinen in den Raum, und die Greifarme mit den unheimlichen Strahlenwaffen zielten in Charrus Richtung.
    »Springt!« drängte Ky C. »Es ist nicht tief. Springt! Beeilt euch!«
    Charru hob das Lasergewehr und feuerte.
    Kaltblütig schwenkte er die Front seiner Gegner ab. Hinter ihm starrten Camelo und Dane Farr in den Schacht hinunter, dessen Boden sie nicht erkennen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher