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Söhne der Erde 24 - Robot-Planet

Söhne der Erde 24 - Robot-Planet

Titel: Söhne der Erde 24 - Robot-Planet
Autoren: Susanne U. Wiemer
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verdammt merkwürdige Art von Raumhafen. Zumindest so etwas wie ein Tower müßte doch vorhanden sein.«
    »Nicht, wenn es sich um einen Raumhafen ausschließlich für Robotschiffe handelt«, ließ sich Marks leicht verzerrte Stimme vernehmen. »Die folgen ihrer Programmierung und fertig. Wozu soll ein Lotse im Tower gut sein, wenn es keine Piloten gibt, die Navigationsfehler machen können?«
    »Und wozu soll Raumfahrt gut sein, wenn nicht, um die Planetenbewohner zu befördern?«
    »Was weiß ich! Zu Forschungszwecken vielleicht. Auf diesem Planeten hat sich eindeutig eine gigantische Katastrophe abgespielt. Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, daß die Bewohner nicht nur zu retten versuchen, was noch zu retten ist, sondern sich nebenbei auch nach neuem, besserem Lebensraum im All umschauen.«
    Dane schwieg nachdenklich.
    Inzwischen hatte das Beiboot den Kraterwall fast erreicht. Mit einer knappen Geste signalisierte Charru dem Marsianer, tiefer zu gehen. Sean Sanders mageres Gesicht spannte sich. Einen Augenblick nagte er heftig an der Unterlippe.
    »Wollen wir in dem Krater landen?« fragte er heiser.
    »Wir haben keine Wahl«, murmelte Camelo. »Irgendwie müssen wir die Fremden aus ihrer Reserve locken.«
    Er verstummte, weil ihm die Doppeldeutigkeit des Ausdrucks bewußt wurde. Charru beobachtete immer noch die Außenschirme.
    »Laßt uns das Gelände erst einmal überfliegen«, schlug er vor. »Langsam und ohne diesen merkwürdigen Toren im Kraterwall zu nahe zu kommen. Falls es wirklich Tore sind.«
    Es waren Tore.
    Die Außenschirme ließen kaum noch einen Zweifel daran, sobald sich das Boot innerhalb des Kraters befand. Zahlen und Daten leuchteten auf dem Monitor des Kleincomputers auf. Detektoren meldeten ausgedehnte Anlagen aus Metall, nicht nur ringsum innerhalb des Walls, sondern auch unter dem glatten grauen Kraterboden. Rote Warnlampen begannen zu blinken. Auf Dane Farrs Stirn kerbte sich eine steile Falte.
    »Schallwellen«, stellte er fest. »Lautlos ... Eine Art Ortungsanlage, würde ich sagen.«
    »Was ist, wenn wir die Schutzschirme abschalten?« fragte Camelo gedehnt. »Könnte das von einer raumfahrenden Rasse nicht als Friedenssignal verstanden werden?«
    »Könnte!« betonte Dane. »Genausogut könnte es aber auch als Einladung für einen leichten Sieg wirken.«
    »Zu gefährlich«, entschied Charru. »Jedenfalls solange wir nicht genau wissen, ob uns intelligente Wesen oder sture Roboter beobachten. Ich glaube ...«
    Die anderen erfuhren nicht mehr, was er glaubte.
    Eben noch hatten die Außenschirme nur glatten Boden und den massigen Kraterwall gezeigt. Jetzt wurde es ringsum von einer Sekunde zur anderen lebendig. Oder besser, nicht lebendig. Kalter Stahl glänzte. Überall im Boden des Raumhafens bildeten sich plötzlich runde Öffnungen, und die armdicken, leicht gekrümmten Rohre, die surrend ausgefahren wurden, ließen die Männer in der Fähre zusammenzucken.
    »Waffen!« stieß Farr hervor.
    »Hochziehen, Sander!« knirschte Charru mühsam beherrscht.
    Der Marsianer reagierte schnell - aber nicht schnell genug. Die Schalldetektoren übertrugen ein scharfes Zischen. Aus den Mündungen der Stahlrohre brach jäh ein grelles eisblaues Strahlen hervor. Sean Sander betätigte verzweifelt das Höhenruder, aber das Boot reagierte nicht.
    »Steuerung spricht nicht an!« Die Stimme des Marsianers überschlug sich. »Sämtliche Strahlenschirme desaktiviert! -Triebwerksausfall!!!«
    Sander verlor die Nerven und schlug mit einem hysterischen Laut die Hände vor das Gesicht.
    Farr versuchte unter wilden Flüchen, die Gurte abzustreifen, aber er saß zu weit entfernt. Die Fähre stürzte ab wie ein Stein, jetzt völlig eingehüllt in das gespenstische blaue Leuchten.
    Sämtliche Kontrollen flackerten rot. Charru schaffte es noch, sich vorzubeugen und die Faust auf den Schalter der Bremstriebwerke zu rammen. Ganz kurz ließ ein schrilles Heulen das Fahrzeug vibrieren. Doch die Raketen zündeten nicht, und der Bremsschub blieb aus, der allein die Fähre noch vor dem Absturz hätte retten können.
    Die Landestützen fuhren zwar aus, aber sie knickten weg wie Streichhölzer.
    Hart krachte das Boot auf die Seite. Kreischend riß Metall, Schirme und Instrumentenabdeckungen zersplitterten, sinnlos begann ein Alarmton zu gellen. Charru war in den Sitz zurückgeschleudert worden und kämpfte verzweifelt und vergeblich gegen die Ohnmacht, die ihn in ihren Strudel zog.
    Das letzte, was er bewußt
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