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So weit der Wind uns traegt

So weit der Wind uns traegt

Titel: So weit der Wind uns traegt
Autoren: Linda Howard
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bitte ausfüllen würden … Haben Sie einen bestimmten Wunsch, was die Lage des Liegeplatzes betrifft?“
    Robert nahm ihr das Blatt ab. „Nein, mir ist jeder Platz recht“, antwortete er und überflog die Zeilen. Der Vertrag war in klaren Worten abgefasst und enthielt den Mietpreis sowie die üblichen Bedingungen. Unten auf der Seite war Platz für seine und Evies Unterschrift.
    Er füllte das Formular aus und reichte es ihr zusammen mit seiner Kreditkarte zurück.
    Evie sah ihn immer noch nicht an. Robert beobachtete sie heimlich. Während der letzten drei Tage hatte er sich mehrmalsgesagt, dass sie unmöglich so hübsch und sexy sein konnte, wie er sie in Erinnerung hatte. Doch sobald er die Marina betrat und Evie an der Tanksäule entdeckte, hatte ihn erneut ein solches Verlangen erfasst, dass er es kaum noch aushielt. Sie war unwahrscheinlich weiblich und sinnlich, und er begehrte sie wahnsinnig.
    Inzwischen hatte Robert eine ganze Menge erledigt. Nach seinem Besuch bei Mercer hatte er ein Schnellboot, einen Wagen und ein Haus am Fluss gekauft. Nur zwei Tage hatte es gedauert, bis das Boot nach seinen Wünschen ausgerüstet worden war. Für das Haus hatte er noch weniger Zeit benötigt und war schon gestern Nachmittag eingezogen. Außerdem hatte er einen Plan ausgearbeitet, mit dem er Evie Shaw und Landon Mercer überführen wollte.
    Schweigend schob Evie ihm den Beleg für die Kreditkarte hin. Robert unterschrieb und reichte das Blatt in dem Moment zurück, als draußen wildes Geschrei ertönte. Evie fuhr erschrocken he rum.
    „Entschuldigen Sie bitte einen Moment“, sagte sie und eilte hinaus.
    „Jetzt kriegen sie es endlich“, erklärte Paige befriedigt.
    „ Jason gab gerade einem Freund einen Stoß, der sich sofort revanchierte. Jason, der sich schon abgewandt hatte, taumelte nach vorn und glitt mit seinen Turnschuhen auf einer nassen Stelle gefährlich nahe am Stegrand aus. Er fuchtelte wild mit den Armen, um das Gleichgewicht zu behalten. Doch die Füße rutschten unter ihm weg, und er flog im hohen Bogen in Richtung Wasser.
    „Ja son!“
    Evie eilte mit klopfendem Herzen los und hörte den entsetzlichen Aufprall auf die Kante. Im selben Moment wurde Jasons magerer Körper schlaff. Der Junge schlug auf das Wasser und ging sofort unter.
    Einer seiner Freunde schrie erschrocken auf. Evie warf einen kurzen Blick auf die verschreckten Gesichter und rannte, so schnell es die schwülheiße Luft zuließ. Verzweifelt suchte sie die Wasserfläche ab, wo Jason untergegangen war. Von ihrem Neffen war keine Spur zu sehen.
    Mit einem Kopfsprung tauchte sie in den Fluss und nahm gar nicht wahr, dass ihr jemand nachsprang. Hoffentlich ist es nicht zu spät, dachte sie verzweifelt und hörte immer noch den dumpfen Schlag auf die Holzkante. Jason konnte tot oder gelähmt sein.
    Bitte nicht, dachte sie verzweifelt. Nicht auch Jason. Sie durfte ihren Neffen nicht verlieren. Noch einmal hielt sie so etwas nicht aus.
    Evie holte tief Luft, tauchte tiefer und suchte die Umgebung ab. Das Flusswasser war so trüb, dass sie sich vortasten musste. Endlich erreichte sie den schlammigen Boden und kroch darauf weiter. Jason musste hier irgendwo sein. Der dunkle Pfeiler des Anlegers zeigte ihr, dass sie nicht weit von der Stelle entfernt sein konnte, wo er untergegangen war.
    Ihre Lungen begannen zu schmerzen, aber sie wollte nicht auftauchen. Dadurch würde sie kostbare Sekunden verlieren, die Jason dringend brauchte.
    Vielleicht hatte die Strömung ihn unter den Steg gezogen. Zielstrebig teilte Evie das Wasser mit den Armen und glitt tiefer unter das Holz.
    Nichts.
    Ihre Lungen brannten entsetzlich. Der Drang zu atmen wurde beinahe unerträglich. Verzweifelt widerstand sie dem Bedürfnis und suchte den Boden weiter ab.
    Etwas streifte ihre Hand.
    Sie packte es und krallte die Finger in den Stoff. Mit der anderen Hand umklammerte sie einen Arm. Mit letzter Kraft zerrte sie den schlaffen Körper unter dem Steg hervor undstieg mit matten Beinschlägen nach oben. Es ging entsetzlich langsam. Sie brauchte dringend Luft, und ihr wurde beinahe schwarz vor Augen. Meine Güte, ich werde doch nicht zusammen mit Jason ertrinken, weil ich zu schwach bin, ganz hinaufzukommen?, dachte sie.
    Im nächsten Moment legten sich zwei kräftige Hände um ihren Brustkorb und zerrten sie in die Höhe. Ihr Kopf durchstieß die Oberfläche, und sie rang keuchend nach Luft.
    „Ich habe Sie mit dem Jungen sicher im Griff“, sagte eine tiefe Stimme an
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