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So schneide ich meine Obstgehölze - Obstbäume und Beerensträucher

So schneide ich meine Obstgehölze - Obstbäume und Beerensträucher

Titel: So schneide ich meine Obstgehölze - Obstbäume und Beerensträucher
Autoren: Peter und Dorethea Baumjohann
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stehender Trieb: starkes Blattwachstum, kein Fruchtansatz
    waagerechter Ast: schmackhafte Früchte
    herabhängender Ast: schlechte Fruchtqualität

    Abspreizen und Herunterbinden zwingen Äste in die ideale Position.

Wie oft muss man schneiden
    Äpfel, Birnen, Sauerkirsche, Pfirsiche, Pflaumen, Zwetschen, Johannisbeere, Stachelbeere, Himbeere, Brombeere, Weinreben und Kiwis muss man alle ein bis zwei Jahre schneiden, um qualitativ gutes Obst ernten zu können. Deutlich weniger schnittbedürftig sind Süßkirschen. Sie wachsen von Natur aus offener und das Fruchtholz erschöpft sich weniger schnell. Hier reicht es in der Regel aus, alle vier bis fünf Jahre korrigierend einzugreifen.
Wie bremst man zu stark wachsende Bäume?
    In zu stark wachsenden, wenig fruchtenden Bäumen müssen die stärksten, steil nach oben wachsenden Triebe komplett entfernt werden. Keinesfalls sollte man diese Langtriebe nur stark stutzen, denn hierauf reagiert der Baum mit einem noch stärkeren Austrieb, es entstehen sogenannte Besentriebe. Besser ist das sogenannte Ableiten, das heißt, man schneidet den Trieb an der Ansatzstelle eines Seitentriebes ab. Die schwächeren, steil stehenden Äste lässt man stehen.

    Viele steil wachsende Triebe geben diesem Baum ein besenartiges Aussehen. Solche Bäume bringen nur wenige Früchte hervor.
    Eine andere Möglichkeit ist das Herunterbiegen von steil stehenden Ästen in eine mehr waagerechte oder nur schwach ansteigende Position. Durch die flachere Wuchsrichtung wird der Wuchs weniger stark gefördert und aus dem schnell wachsenden Trieb wird im nächsten Jahr ein mäßig wachsender, dafür Früchte tragender Zweig. Wie man zu steil stehende Äste herunterbiegen kann, wird auf auf S. 29 genauer erläutert.
    Wichtig: Schneiden Sie stark wachsende Bäume bevorzugt im Sommer. Der sommerliche Schnitt bremst das Wachstum viel besser als der Winterschnitt. Näheres finden Sie auf Seite 9 .
Wie bringt man schwach wachsende Bäume wieder zum Wachsen?
    Schneiden Sie stärkere Äste auf ca. fünf bis zehn Zentimeter lange Stummel zurück. An den Schnittstellen treiben dann in Kürze mehrere neue Triebe aus.
    Wählen Sie von diesen Trieben einige aus, die Sie zum neuen Kronenaufbau nutzen wollen.Geeignet sind in diesem Fall die starken Triebe, schwachwüchsige schneiden Sie weg. Für neue Leitäste verändern Sie die Wuchsrichtung der Äste so, dass sie in einem Winkel von ungefähr 60 Grad von der Stammverlängerung abgehen.
    Wichtig: Schneiden Sie schwach wachsende Bäume bevorzugt im Winter. Winterschnitt fördert das Wachstum stärker als der Sommerschnitt.
Fruchtholzerneuerung
    Selbst wenn man an älteren Bäumen die Gerüstäste zurückschneidet, verbleiben immer auch ältere, Früchte tragende Äste im Baum. Bei diesen Ästen hat sich die Verjüngung des Fruchtholzes sehr bewährt. Dies bedeutet, dass altes, verquirltes Fruchtholz ausgedünnt wird. Insbesondere an den Unterseiten der Fruchtäste befindet sich häufig erschöpftes Holz. Jüngeres Fruchtholz wird jedoch geschont. Genauere Anleitung siehe S. 33 .

Die richtige Schnittführung
    Hier gilt es zu unterscheiden nach Schnittziel, Obstart und Stärke der Äste.
Anschneiden von schwachen Ästen beim Erziehungsschnitt
    Beim Erziehungsschnitt (Gerüstaufbau während der Jugendphase) werden Äste häufig nur eingekürzt. Der Schnitt wird dann ca. einen Zentimeter über einem nach außen zeigenden Auge angesetzt.
    Wird tiefer geschnitten, verletzt man leicht die Knospe, sodass diese nicht mehr austreibt.
    Bleibt ein Stummel stehen, verheilt die Wunde nicht richtig und Pilze oder Bakterien können eindringen.
    Allgemeines Schnittgesetz:
    Starker Rückschnitt führt zu starkem Neuaustrieb.
    Schwacher Rückschnitt sorgt für schwachen Neuaustrieb.

    Kürzt man noch dünne Triebe ein, wird die Schere ca. 1 cm über einer nach außen stehenden Knospe schräg angesetzt.
Schnitt von dicken Ästen
    Äste sollten beim Schneiden so entfernt werden, dass die entstehenden Wunden möglichst rasch wieder verheilen. So verringert sich das Risiko, dass Schadpilze, wie z. B. der Obstbaumkrebs, über Wunden in den Baum eindringen. Schnittwunden wachsen am schnellsten wieder zu, wenn man die Äste knapp am Stamm bzw. Hauptast abschneidet, sodass höchstens einhalb bis ein Zentimeter stehen bleiben. Man spricht von einem Schnitt auf Astring. In diesem Bereich in unmittelbarer Nähe des Hauptastes befindet sich besonders viel sogenanntes Kambiumgewebe. Dieses Gewebe
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