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So schneide ich meine Obstgehölze - Obstbäume und Beerensträucher

So schneide ich meine Obstgehölze - Obstbäume und Beerensträucher

Titel: So schneide ich meine Obstgehölze - Obstbäume und Beerensträucher
Autoren: Peter und Dorethea Baumjohann
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sorgt dafür, dass der Baum die Wunde rasch wieder verschließen kann. Keinesfalls sollten »Stummel« stehen gelassen werden. Solche Wunden bleiben über Jahre ungeschützt und Krankheitserreger können leicht eindringen.
    Wenn man bei alten Bäumen sehr dicke Äste entfernt, ist es ratsam, schrittweise vorzugehen. Dabei sägt man den Ast zunächst von unten zwei Zentimeter weit ein, bevor man mit dem eigentlichen Schnitt von oben beginnt. Durch das schrittweise Vorgehen verhindert man, dass schwere Äste plötzlich wegbrechen und größere Rindenteile mitreißen, sodass sehr große Wunden entstehen.

    Schnitte, die am Astring verlaufen, sind optimal für die Wundheilung.

    Dicke Äste entfernt man schrittweise. Zuerst sägt man den Ast von unten 2 cm ein.

    Danach sägt man von oben, glatt und möglichst nah am Astring.

Obstbaumkrebs – was tun?
    Beim winterlichen Baumschnitt fallen an Apfelbäumen oft Stellen an den Ästen auf, die eigenartig verdickt sind. Auch unregeläßig aufgerissene Bereiche an starken Ästen sind keine Seltenheit. Beides sind typische Zeichen eines Befalls mit Obstbaumkrebs.
    Obstbaumkrebs ist eine Pilzkrankheit, die über Wunden in den Baum eindringt. Je länger Wunden offen sind und je höher die Luftfeuchtigkeit, desto bessere Chancen hat der Krebs, in den Baum einzudringen.
    Schneiden Sie Zweige, bei denen der Krebs den Ast bereits komplett umfasst hat, ganz weg. Beseitigen Sie krankes Gewebe an Hauptästen mit einem Beitel oder einem Stemmeisen vollständig. Krankes Gewebe erkennen Sie an der dunkelbraunen Farbe, gesundes Gewebe ist hellbraun gefärbt. Beachten Sie hierbei jedoch, dass das Holz nur so tief entfernt werden darf, dass die Tragfähigkeit des Astes noch gewährleistet ist.
    Das so entfernte kranke Holz muss über die Mülltonne entsorgt werden. Es darf auf keinen Fall im Garten verbleiben, weil es hier weiter infizieren kann.
    Obstbaumkrebs kann nur Apfelbäume befallen, andere Pflanzenarten werden nicht befallen. Folgende Maßnahmen beugen einem starken Befall mit Baumkrebs vor:
    Winterschnittmaßnahmen im Februar/März durchführen. Schneidet man schon November/Dezember, sind die Wunden länger ungeschützt und die Erreger des Obstbaumkrebses können den Baum leichter infizieren.
    Schnitt auf »Astring« (siehe Kapitel »Richtige Schnittführung«)
    Windoffene, gut durchlüftete und somit schnell abtrocknende Baumkronen.

    Hier hat sich an einem dicken Hauptast eine große Befallsstelle entwickelt.

    Krankes Gewebe wird mithilfe eines Stechbeitels komplett entfernt.

Wundverschluss
    Beim Winterschnitt sollten Wunden, die größer als eine Zweieuromünze sind, direkt nach dem Schnitt mit einem Wundverschlussmittel verstrichen werden. Wundverschlussmittel sorgen dafür, dass das Kambiumgewebe im Baum, das für die natürliche Wundverheilung sorgt, vor Austrocknung geschützt wird. Die Wundheilung läuft schneller ab. Darüber hinaus schützt der Wundverschluss vor dem Eindringen von Krankheitserregern.
    Wichtig ist, dass insbesondere der Wundrand gründlich verstrichen wird, denn dort unter der Rinde befindet sich die Kambiumschicht.
    Falls die Schnittwunde nicht glatt ist oder Rindenreste am Rand verblieben sind, glätten Sie die Wunde mithilfe eines stabilen Messers oder einer »Baumhippe« vor dem Verstreichen.
    Wundverschlussmittel können jedoch nur dann effektiv wirken, wenn, wie beschrieben, direkt am Stamm geschnitten worden ist.
    Bei jungen Bäumen, insbesondere bei empfindlicheren Obstarten wie Pfirsich, Aprikose oder Kirschen, sollten sämtliche Wunden die beim Winterschnitt entstehen, mit einem Wundverschlussmittel verschlossen werden.
    Bei sommerlichen Schnittmaßnahmen müssen kleinere Wunden nicht behandelt werden. Da die Bäume dann noch im Wachstum sind, verschließen sich die Wunden in dieser Phase in kurzer Zeit von selbst.

    Wundverschlussmittel sorgen für eine schnelle und optimale Verheilung von Schnittwunden. Mittel immer direkt nach dem Schnitt auftragen.

Gutes Schnittwerkzeug erleichtert die Arbeit
    Für einen erfolgreichen Baum- und Strauchschnitt empfehlen sich als Mindestausstattung eine Gartenschere, eine Astschere und eine Säge. Weiterhin leistet ein Gärtnermesser gute Dienste.
    Für alle Werkzeuge gilt: Bevorzugen Sie Qualitätswerkzeug, denn so können Sie Schnittmaßnahmen schnell und ohne Frust erledigen. Natürlich haben gute Scheren und Sägen ihren Preis, dafür leisten sie aber zehn bis fünfzehn Jahre lang zuverlässig ihren
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