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So schneide ich meine Obstgehölze - Obstbäume und Beerensträucher

So schneide ich meine Obstgehölze - Obstbäume und Beerensträucher

Titel: So schneide ich meine Obstgehölze - Obstbäume und Beerensträucher
Autoren: Peter und Dorethea Baumjohann
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Einfluss auf die Größe aus, die der Baum erreicht. So wird ein Apfelbaum auf der mittelstarken Unterlage MM 106 auf einem trockenen Sandboden nur etwa 2,50 m hoch. Auf einem guten, fruchtbaren Lehmboden kann der gleiche Baum dagegen problemlos 4 m Höhe erreichen.
    Die nachfolgenden Tabellen geben einen Überblick über verschiedene Wuchsgrößen von Obstbäumen und deren Eigenschaften.
    Wuchseigenschaften von Apfelbäumen
Bezeichnung
Hochstamm
Halbstamm
Spindelbusch, Buschbaum
Geeignete Unterlage
Sämling
M 4, M7
MM 106, M 26, M 9
Baumhöhe
7–8 m
5–6 m
2–4 m
Kronendurchmesser
8–12 m
5–7 m
2–3 m
Stammhöhe
1,80 m
1,20 m
40–60 cm
Erste Früchte
nach 6–7 Jahren
nach 3–4 Jahren
nach 1–2 Jahren
Standfestigkeit
sehr gut, kein Pfahl nötig
sehr gut, kein Pfahl nötig
gering, Pfahl immer notwendig
Geeignete Bodenarten
sandige, lehmige, tonige Böden
sandige, lehmige, tonige Böden
M 9 nur lehmige, tonige, MM 106 auch sandige Böden
    Wuchseigenschaften von Birnbäumen
Bezeichnung
Hochstamm, Halbstamm
Spindelbusch, Buschbaum
Geeignete Unterlage
Sämling, z. B. Kirchensaller Mostbirne
Quitte A
Baumhöhe
5–10 m
3–4 m
Kronendurchmesser
5–7 m
2–3 m
Stammhöhe
1,80 m
60–80 cm
Erste Früchte
nach 6–7 Jahren
nach 2–3 Jahren
Standfestigkeit
sehr gut, kein Pfahl nötig
gering, Pfahl immer notwendig
Geeignete Bodenarten
geringe Bodenansprüche, für alle Böden geeignet
warme, gut durchlüftete Böden, kalkarm
    Wuchseigenschaften von Süßkirschen
Bezeichnung
Hochstamm, Halbstamm
Spindelbusch, Buschbaum
Geeignete Unterlage
Sämling, Vogelkirsche F 12/1, Weiroot 13, Maxima 14
Weiroot 158, Gisela 5, Weiroot 72, Gisela 3
Baumhöhe
5–8 m
3–5 m
Kronendurchmesser
5–7 m
3–5 m
Stammhöhe
1,50–1,80 m
60–80 cm
Erste Früchte
nach 5–6 Jahren
nach 3 Jahren
Standfestigkeit
in jedem Fall sehr gut, Pfahl nur in den ersten Jahren
notwendig
Geeignete Bodenarten
für alle Böden geeignet
für gute, lehmige, Böden

Nach welchen Gesetzen wächst der Baum?
    Je nach Alter eines Gehölzes stellt sich das Wachstumsverhalten anders dar. Es verändert sich im Lauf der Zeit.
Entwicklungsphasen des Baumes
    Bei frisch gepflanzten Bäumen zielt der Schnitt darauf ab, dem Baum ein stabiles Gerüst an Leitästen zu geben. Gleichzeitig soll die Krone so wachsen, dass sie offen für das Sonnenlicht ist.

    Beim Winterschnitt erkennt man zu dicht und zu steil wachsende Äste am besten.
    In der Ertragsphase müssen Fruchtbarkeit und Wachstum in einem sinnvollen Gleichgewicht stehen. Der Baum soll zahlreiche und qualitativ hochwertige Früchte bringen. Gleichzeitig soll er ausreichend, aber auch nicht zu stark wachsen, um immer neues, vitales Fruchtholz zu bilden. Im fortgeschrittenen Baumalter schneidet man so, dass alte Äste entlastet werden, sodass sie nicht abbrechen. Durch Entfernen alter Äste wird der Baum zu einem Neutrieb angeregt, somit verjüngt und die Fruchtbarkeit zurückgewonnen.
Welche Arten von Ästen gibt es in einem Obstbaum?
    Ein als Halb- oder Hochstamm kultivierter Obstbaum verfügt über eine Stammverlängerung und drei bis vier kräftige Leitäste, die in einem Winkel von fünfundvierzig bis sechzig Grad von der Stammverlängerung abzweigen. Darüber hinaus hat der Baum Fruchtäste und Fruchtholz.
    In allen Obstbäumen und -sträuchern läuft das Wachstum nach dem gleichen Grundschema ab: Die Wurzel transportiert Wasser und Nährsalze aus dem Boden in die Triebe und zu den Blättern. Dabei wird das Wasser-Nährsalz-Gemisch bevorzugt in die Spitzenbereiche von steil nach oben stehenden Trieben transportiert.
    Dies sind
    die Kronenspitze
    die Spitzen der Seitenäste
    die Triebe, die auf der Oberseite von Ästen wachsen
    Somit ist das Wachstum in den Spitzenbereichen stets am stärksten. Wenn der Baum aber alle Energie auf das Triebwachstum konzentriert, bleibt keine Kraft für den Fruchtansatz übrig. Folge: An steil wachsenden Trieben gibt es keine Früchte.
    Umgekehrt ist es bei stark nach unten hängenden Trieben. Sie werden schlecht mit Nährstoffen versorgt. Diese Zweige wachsen wenig und bringen nur minderwertige Früchte. Günstig für den Fruchtansatz sind Äste, die waagerecht bzw. leicht ansteigend vom Stamm abgehen. Hier stehen Blatt- und Fruchtwachstum in einem gesunden Verhältnis. Sie können schmackhaftes Obst ernten und gleichzeitig wachsen die Triebe noch in Maßen.
    Die Leitäste, die das Kronengerüst bilden, sollten in einem Winkel von sechzig Grad vom Stamm abgehen.

    Steil
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