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So prickelnd wie Champagner

So prickelnd wie Champagner

Titel: So prickelnd wie Champagner
Autoren: Nicola Marsh
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über den splitterigen Holzfußboden zu rutschen.
    „Entschuldigung, Miss“, sagte eins der Mädchen in diesem Moment.
    Nachdem Starr tief eingeatmet hatte, gelang es ihr, sich so etwas wie ein Lächeln abzuringen.
    „Ja?“
    „Ist der heiße Typ da drüben Ihr Freund? Falls nicht, haben wir ihn zuerst gesehen.“
    Schon wieder so ein mieses Ablenkungsmanöver von dieser faulen Bande, dachte Starr. Vermutlich kamen diese unerträglichen Individuen nur zum Tanzunterricht, weil ihre erschöpften Eltern sie einfach einmal ein paar Stunden loswerden wollten – und sie gegen Bezahlung jemand anders aufhalsten.
    Diesmal waren die Mädchen sogar ziemlich überzeugend, das musste Starr zugeben. Sie tuschelten, grinsten und warfen lange Blicke über Starrs Schulter. Mit einem resignierten Seufzen wandte sie sich schließlich um – fest entschlossen, laut zu werden, falls die Teenager sie nur auf den Arm nahmen.
    Doch ihre Schimpftirade blieb ihr in der Kehle stecken, die sich plötzlich wie zugeschnürt anfühlte. Einen Moment lang war Starr überglücklich, doch ihre Freude wurde schnell von Wut und Traurigkeit überlagert.
    Wie konnte er es wagen, hier aufzutauchen – nach allem, was er ihr und ihnen angetan hatte?
    „Entschuldigt mich einen Moment.“
    Starr ging zur Glastür, ohne das Tuscheln zu beachten, das geradezu ohrenbetäubende Lautstärke angenommen hatte. Sie war fest entschlossen, Callum loszuwerden, bevor sich dieser Tag noch schlimmer entwickeln konnte.
    „Hallo“, sagte er. „Entschuldige bitte, dass ich hier so einfach auftauche, aber …“
    „Geh weg, ich bin beschäftigt“, fiel Starr ihm ins Wort und wandte sich wieder zu den Mädchen um, die sie neugierig beäugten.
    „Nein.“ Callum umfasste ihren Arm und hielt sie fest, sodass sie gezwungen war, stehen zu bleiben.
    „Lass mich los“, sagte Starr leise und äußerst kühl. Es gefiel ihr gar nicht, dass diese Auseinandersetzung unter diesen Umständen stattfand. „Ich arbeite . Damit kennst du dich doch wohl aus.“
    „Ich werde nicht gehen.“
    Alter Sturkopf! dachte Starr aufgebracht. „Wie du willst“, erwiderte sie. „Dann musst du eben am Unterricht teilnehmen.“ Herausfordernd hob sie das Kinn und rechnete fest damit, dass er einen Rückzieher machen würde. Der zugeknöpfte Callum Cartwright würde doch niemals mit einer Gruppe Schulmädchen herumhüpfen!
    Zu ihrer Überraschung sagte er jedoch: „Schön. Es ist zwar kein Gesellschaftstanz, aber was soll’s.“
    Fassungslos sah sie zu, wie er sich das Jackett auszog und es über einen in der Nähe stehenden Stuhl warf. Dann streifte Callum sich den Schlips ab, schob ihn sich in die Hosentasche und krempelte sich mit triumphierendem Lächeln die Ärmel hoch.
    Offenbar glaubt der Gute, er habe mich ausgetrickst, dachte Starr. Dem werde ich’s zeigen.
    Sie wies auf die Mädchen, die immer noch kicherten und tuschelten. „Du hast die Aufwärmphase verpasst, aber von mir aus kannst du gern trotzdem mitmachen.“
    Jetzt war der Zeitpunkt gekommen, an dem Callum eigentlich zurückschrecken, eine Ausrede erfinden und nach draußen hätte flüchten müssen, um dort auf sie zu warten. Stattdessen marschierte er schnurstracks auf die Mädchen zu und stellte sich ihnen vor, woraufhin diese erröteten, seufzten oder kicherten. Dann wandte Callum sich wieder nach vorn zu Starr und straffte sich – bereit für alles, was sie sich einfallen lassen würde.
    Zwischen den Mädchen wirkte er noch größer und seine Ausstrahlung von Autorität noch machtvoller. Doch Starr würde sich davon um keinen Preis der Welt einschüchtern lassen.
    Sie klatschte in die Hände und wartete, bis alles ruhig war. „Also, Mädels – und Jungs“, sagte sie und warf Callum ein verschmitztes Lächeln zu, „dann wollen wir mal ein bisschen aufdrehen.“
    Als sie die uralte Stereoanlage anschaltete und Musik mit einem lauten, intensiven und packenden Rhythmus ertönte, jubelten die Mädchen.
    Starr ignorierte Callum, gab sich ganz der Musik hin und führte ein paar Bewegungen vor, die sogar für sehr gute Tänzer eine Herausforderung gewesen wären.
    Die Teenager waren begeistert, und Callum musste sie zugestehen, dass er sich sehr bemühte, mitzuhalten. Nicht eine Sekunde lang verblasste sein äußerst selbstbewusstes Lächeln.
    Und so sehr Starr auch versuchte, ihn nicht ständig anzusehen, es gelang ihr nicht. Neugierig beobachtete sie, wie er sich bewegte. Sein Körper war völlig im Einklang mit der
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