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So prickelnd wie Champagner

So prickelnd wie Champagner

Titel: So prickelnd wie Champagner
Autoren: Nicola Marsh
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mich auch nicht gerade mit offenen Armen empfangen.“
    Kits Lachen war genauso melodiös wie ihr berühmtes Singen auf der Bühne.
    „Du wirst schon zurechtkommen“, sagte sie. „Du bist ja schon mit viel Schlimmerem fertig geworden.“
    Starr hörte, wie ihre Freundin die Verpackung eines Schokoladenriegels aufriss. „Wo wir gerade von ‚mit Schlimmerem fertig werden‘ sprechen“, fuhr ihre Freundin kauend fort, „hast du eigentlich mal von Callum gehört?“
    „Das glaubst du doch selbst nicht.“
    Es war zwei Tage her, dass Starr ihre Sachen aus dem Cottage geholt und in das kleine Apartment gebracht hatte. Achtundvierzig qualvolle Stunden waren vergangen, in denen sie zwischen den Proben immer auf ihr Handy gesehen und sich gefragt hatte, was Callum wohl tat. Sie hatte gehofft, er werde vor der Tür auf sie warten, wenn sie nach Hause käme – um ihr zu versichern, dass er einen großen Fehler gemacht hatte.
    Das war einfach verrückt, denn wenn er tatsächlich auftauchte, dann würde sie ihm sagen, wohin er sich seine Entschuldigung stecken könne. Doch Starr hatte nicht damit gerechnet, dass sie ihn so sehr vermissen würde.
    „Und es ist dir auch völlig gleichgültig, stimmt’s?“, fragte Kit so gespielt unschuldig, dass Starr lächeln musste. Sie hatte ihrer Freundin zwar nicht alles über ihre Beziehung zu dem attraktiven Geschäftsmann erzählt, doch Kit war scharfsinnig genug, um zwischen den Zeilen zu lesen und sich ihren Teil zu denken.
    „Es ist besser so.“
    Kits verächtliches Schnauben war so laut, dass Starr unwillkürlich das Handy vom Ohr weg hielt.
    „Besser für wen? Der Typ hat dir gutgetan. Nach diesem elenden Schleimer Sergio …“
    „Mir wäre es sehr lieb, wenn wir nicht über ihn sprechen“, sagte Starr. „Ich bekomme davon Ausschlag.“
    „Mit Callum hast du richtig glücklich geklungen“, fuhr ihre Freundin unbekümmert fort. „Und das lag bestimmt nicht an dem langweiligen Bürojob. Du warst rund um die Uhr mit Mr. Unternehmenschef zusammen, was bedeutet, dass ihr beiden Süßen sicher auch horizontalen Cha-Cha-Cha getanzt habt und …“
    „Dürfte ich vielleicht auch mal was dazu sagen?“
    „Nur, wenn du großes Glück hast.“
    Beim leisen Lachen ihrer besten Freundin wurde Starr wie immer warm ums Herz. Kit war einer der wenigen Menschen, denen sie absolut vertraute. Warum also widerstrebte es ihr, offen und ehrlich zu sein? Warum hielt sie sich zurück, obwohl sie Kitty damals jedes noch so kleine Detail der Beziehung mit Sergio erzählt hatte?
    Tief im Innern wusste Starr genau, warum sie sich so verhielt: Sie wollte das, was sie empfand, die Intensität ihrer Liebe nicht in Worte fassen, weil sie sich diese weder eingestehen noch sie analysieren wollte.
    Sie vermisste Callum. Sie vermisste es, ihn morgens schlaftrunken und ein wenig mürrisch zu sehen, bevor er seine drei Tassen Espresso getrunken hatte. Sie vermisste es, ihn bei der Arbeit immer wieder anzublicken, wenn er mit mehreren Millionen Dollar so gekonnt jonglierte wie ein geübter Zirkusclown mit Bällen.
    Und ihr fehlten sein seltenes, aber umso strahlenderes Lächeln, sein Lob, seine Komplimente, seine Leidenschaft, im Schlafzimmer und außerhalb …
    „Was ist denn jetzt wirklich zwischen euch beiden passiert?“, hakte Kitty nach.
    Wo sollte Starr anfangen, was sollte sie zuerst erzählen? Dass sie schon in der ersten Woche, in der sie für Callum gearbeitet hatte, nicht die Finger von ihm hatte lassen können? Dass sie sich sofort in ihn verliebt hatte und sich in ihrem Kopf noch immer alles zu drehen schien? Oder dass sie ihr ganzes Leben brauchen würde, um über ihn hinwegzukommen?
    Da Starr nichts davon zugeben konnte, legte sie sich eine Ausrede zurecht.
    „Ich brauchte mehr Freiraum für mich“, behauptete sie. „Jetzt habe ich die Stelle, die ich mir eigentlich gleich hätte suchen sollen, und bin ausgezogen. Zusammen zu arbeiten und zusammen zu wohnen, das war mir ein bisschen zu viel Nähe und …“
    „Erzähl doch keinen Blödsinn“, unterbrach Kitty sie. „Nähe ist genau das, was du dir wünschst.“
    Plötzlich war Starr sehr angespannt und atmete schneller. Denn die Worte, die ihre Freundin gedacht, aber nicht ausgesprochen hatte, hallten in ihren Ohren: Du sehnst dich nach einem sicheren Zuhause und nach jemandem, der dir Geborgenheit schenkt .
    Ja, genau das wollte Starr. Und dieser Wunsch hatte überhaupt nur dazu geführt, dass sie es so lange mit Sergio
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