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So küsst nur ein Millionär

So küsst nur ein Millionär

Titel: So küsst nur ein Millionär
Autoren: EMILIE ROSE
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unvorstellbar. Aber es stimmte, was der Vater sagte. Eine Frau wie Nicole blieb ganz sicher nicht lange allein. Sie in den Armen eines anderen Mannes, in dessen Bett … Schon der Gedanke daran war ihm unerträglich.
    „Aber ich will nicht das Risiko einer zweiten Ehe eingehen.“
    „Eines zweiten Betrugs, meinst du wohl. Das kann ich nur zu gut verstehen. Und leider haben viele, denen so etwas widerfahren ist, nie mehr den Mut, es noch einmal zu wagen.“ Das klang so traurig, dass Ryan den Vater überrascht ansah. Er hatte bisher nie gedacht, dass Harlan unter der Scheidung gelitten hatte.
    „Ja, Ryan“, fuhr der Vater fort, „überleg dir gut, ob du einer Mutter ihr Kind wegnehmen willst. Keiner liebt das Kind so sehr wie die Mutter. Deshalb habe ich dich damals auch bei deiner Mutter gelassen und nicht, weil ich dich etwa nicht hätte bei mir haben wollen. Ich weiß nicht, was deine Mutter ohne dich getan hätte.“
    „Warum hast du mir nie etwas davon erzählt?“
    „Ich wollte nicht schlecht über deine Mutter sprechen. Wie jeder von uns hatte auch sie ihre Fehler. Irgendwie war es nie genug. Sie wollte ein größeres Haus, ein größeres Auto, liebte elegante Dinnerpartys. Na ja, so habe ich eben viel zu viel gearbeitet, denn ich liebte sie trotz allem und wollte ihr ihre Wünsche erfüllen. Leider bildete sie sich plötzlich ein, ich würde sie betrügen, und ich konnte sie nicht vom Gegenteil überzeugen. Sie hatte kein Vertrauen mehr zu mir …“ Der Vater seufzte leise.
    Und ich habe Nicoles Vertrauen verloren . „Dad, ich möchte nicht, dass mein Kind zwischen seinen Eltern hin- und hergerissen wird.“
    „Dann sieh zu, dass dir eine vernünftige Lösung einfällt, die allen Seiten gerecht wird. Aber denk daran, das Wohl des Kindes ist das Wichtigste. Auch wenn es dir schwerfällt. So wie mir damals, als ich dich aufgeben musste.“
    „Dad …“ Ryan legte Harlan den Arm um die Schultern und drückte ihn kurz an sich. Plötzlich sah er nicht nur den Vater, sondern auch die eigene Situation mit ganz anderen Augen. Das Glück des Kindes sollte an erster Stelle stehen. Aber vielleicht musste er nicht darauf verzichten, wenn er Nicoles Vertrauen wiedergewann. Doch wie?
    Er sah dem Vater in die Augen, die den seinen so ähnlich waren. „Dad, ich wünschte, du könntest mir einen Rat geben.“
    „Ich weiß. Aber diese Entscheidung musst du allein treffen. Und denk dabei an mein Enkelkind!“ Harlan klopfte ihm auf die Schulter und ging.
    Ryan ließ sich in den Schreibtischsessel fallen. Der Vater hatte recht. Keiner würde das Kind mehr lieben als Nicole mit ihrem großen Herzen. Aber wenn sie sich das Sorgerecht teilten, bestand immer noch die Gefahr, dass sie irgendwann einen anderen Mann heiraten würde.
    Sollte er das Risiko eingehen?

12. KAPITEL
    Am Dienstagvormittag hatten sich die Anteilseigner von HAMC – Nicoles Eltern und Geschwister – im Konferenzzimmer versammelt. So schwer es Nicole auch fiel, sie musste der Familie reinen Wein einschenken. Sicher wäre es einfacher, wie ihre Mutter damals zu verschwinden, aber das wollte sie ihrem Kind nicht antun. Denn es verdiente, in einer großen Familie aufzuwachsen, selbst wenn die Hightowers nicht immer in Harmonie zusammenlebten.
    Sie räusperte sich und sagte laut: „Ich bekomme ein Kind.“
    Schlagartig war Ruhe, und alle starrten sie an.
    Beth unterbrach die Stille. „Na typisch. Du musst ja wieder als Erste damit herausplatzen.“
    Traurig sah Nicole ihre Schwester an. Ryan hatte vollkommen recht. Sie hatte Beth immer falsch eingeschätzt.
    „Und wer ist der Vater?“, fragte Trent.
    „Ryan Patrick. Aus diesem Grund wollte ich auch nicht sein Ansprechpartner bei HAMC sein.“
    Wütend sprang Trent auf. „Das ist doch …“
    Aber Nicole unterbrach ihn schnell. „Setz dich, großer Bruder. Die Situation ist noch sehr viel komplizierter, als du glaubst.“
    Trent ließ sich zurück auf seinen Stuhl sinken.
    „Lasst mich erzählen, wie es dazu gekommen ist“, fuhr Nicole ruhig fort. „Beth und Patrick baten mich, ein Kind für sie auszutragen. Ich erklärte mich dazu bereit, weil ich wusste, wie viel es ihnen bedeutete. Natürlich sollte es Patricks Kind sein. Aber leider haben sie in der Klinik einen schwerwiegenden Fehler gemacht. Sie vertauschten Vor- und Nachnamen, und so bin ich jetzt mit Ryan Patricks Kind schwanger.“
    Plötzlich redeten alle durcheinander, doch Nicole hob die Hand. „Das ist noch nicht alles. Ihr
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