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So hell wie der Mond

So hell wie der Mond

Titel: So hell wie der Mond
Autoren: Nora Roberts
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Sweatshirt. »Was ist bloß mit euch los?«
    »Peter kommt nachher noch vorbei.« Laura hatte in den Flurspiegel gesehen, um zu überprüfen, wie ihr elfenbeinfarbenes Wollkleid saß. Ihr war verborgen geblieben, dass sowohl Margo als auch Kate bei der Nennung des Namens zusammenfuhren. »Nur für eine Stunde oder so. Ich kann es kaum erwarten, dass endlich die Winterferien anfangen. Dann noch die zweite Hälfte des Schuljahres, und ich bin frei!« Selig hatte sie die Freundinnen angestrahlt. »Ich sage euch, diese Winterferien werden schöner als je zuvor. Ich habe es im Gefühl, dass Peter mich bitten wird, ihn zu heiraten.«
    »Was?« hatte Kate entsetzt gequietscht.
    »Leise.« Eilig hatte Laura den blau-weiß gefliesten Boden in Richtung der Freundinnen überquert. »Ich möchte nicht, dass Mom und Dad etwas davon erfahren. Zumindest jetzt noch nicht.«
    »Laura, du kannst unmöglich ernsthaft in Erwägung ziehen, Peter Ridgeway zu heiraten! Du kennst ihn kaum, und außerdem bist du gerade mal siebzehn Jahre alt.« Margo hatte gleich eine Million Gründe gegen Lauras Heirat mit Peter vorgebracht.
    »In ein paar Wochen werde ich achtzehn. Außerdem ist es bisher ja nur so ein Gefühl. Versprecht mir, dass ihr dichthalten werdet, ja?«
    »Aber sicher.« Kate hatte den Fuß der geschwungenen Treppe erreicht. »Aber du wirst doch wohl nichts Unüberlegtes tun?«
    »Sieht mir das ähnlich?« Lächelnd hatte Laura Kate die Hand getätschelt und gesagt: »Aber jetzt gehen wir besser endlich rein.«
    »Was findet sie bloß an dem Kerl?«, hatte Kate gemurmelt, als Margo neben sie getreten war. »Er ist uralt.«
    »Er ist siebenundzwanzig«, hatte Margo ihr voller Sorge zugestimmt. »Aber er ist ein Bild von einem Mann, behandelt sie wie eine Prinzessin und hat…« Sie suchte nach dem richtigen Wort. »Stil.«
    »Ja, aber …«
    »Pst.« Margo entdeckte ihre Mutter, die mit einem Servierwagen voller heißer Schokolade den Flur herunterkam. »Wir wollen den anderen doch nicht den Abend verderben. Also unterhalten wir uns später darüber, ja?«
    Ann Sullivan hatte ihre Tochter stirnrunzelnd angesehen. »Margo, ich dachte, das Kleid wäre für Weihnachten.«
    »Ich bin bereits in Weihnachtsstimmung«, hatte Margo fröhlich geantwortet. »Laß mich den Wagen nehmen, Mum.«
    Alles andere als zufrieden hatte Ann beobachtet, wie ihre Tochter mit dem Servierwagen im Wohnzimmer verschwand. »Miss Kate«, hatte sie dann gemahnt. »Du arbeitest schon wieder zuviel. Deine Augen sind ganz rot. Ich möchte, dass du nachher ein paar Gurkenscheiben drauflegst. Und wo sind deine Pantoffeln, wenn ich fragen darf?«
    »In meinem Schrank.« Kate wusste, dass die Schelte der Wirtschafterin nur ihrer Sorge um die Mädchen entsprang, und hakte sich bei ihr unter. »Jetzt kommen Sie, Annie, und regen sich nicht mehr auf! Schließlich schmücken wir gleich alle zusammen den Weihnachtsbaum. Erinnern Sie sich noch an die Engel, die Sie früher mit uns zusammen gebastelt haben?«
    »Wie soll ich das je vergessen, nachdem von euch dreien dabei ein derartiges Durcheinander veranstaltet worden ist? Und Mr. Josh hat euch gemeinerweise ausgelacht und dann noch die Köpfe von Mrs. Williamsons Ingwermännern abgebissen.« Sie hatte Kate eine Hand an die Wange gelegt. »Und inzwischen seid ihr alle groß. In Zeiten wie diesen vermisse ich meine kleinen Mädchen, mit denen es immer so viel zu unternehmen gab.«
    »Wir werden immer Ihre kleinen Mädchen sein, Annie.« In der Tür zum Wohnzimmer machten sie halt, um sich die Szene anzusehen.
    Allein der Anblick hatte ausgereicht, dass Kate den Mund zu einem Lächeln verzog. Vor den großen Fenstern an der Vorderfront hatte der bereits mit Lichtern geschmückte, gut drei Meter hohe Baum geprangt, und auf dem Boden lagen zahlreiche geöffnete Schachteln mit Christbaumschmuck verstreut. In dem mit Kerzen und frischem Grün dekorierten marmornen Kamin hatte ein gemütliches Feuer geprasselt und den Duft von Apfelholz und Pinienaroma verströmt.
    Wie liebte sie doch dieses Haus, hatte sie gedacht. Wenn sie mit dem Schmücken fertig wären, hätte jedes Zimmer genau den richtigen Hauch von festlicher Vorfreude. Eine mit Pinienzapfen gefüllte georgianische Silberschale würde von Kerzen flankiert. Die Fensterbänke wären mit leuchtendroten Weihnachtssternen in goldumrandeten Töpfen ausgestattet. Die schimmernden Mahagonitische in der Eingangshalle wären mit zarten Porzellanengeln verziert, und auf dem
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