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So fern wie ein Traum

So fern wie ein Traum

Titel: So fern wie ein Traum
Autoren: Nora Roberts
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Mitgift finden«, erklärte Laura ihm. »Unser Leben lang hat sie uns in diese Richtung geführt.«
    »Und jetzt habt ihr sie gefunden.« Wie faszinierend diese Entdeckung auch sein mochte, er hatte augenblicklich anderes im Sinn. »Ich möchte, dass du die Arme um meinen Nacken schlingst und dich gut an mir festhältst. Schaffst du das? Was macht deine Schulter?«, fragte er.
    »Sie tut weh, aber das lässt sich aushalten. Wie sollten wir…«
    »Lass das meine Sorge sein.« Er half ihr auf die Füße, blieb aber selbst zwischen ihr und dem Abgrund stehen. »Sieh mich an, bis du oben angekommen bist«, wies er sie weiter an und legte ihre Arme fest um seinen Hals. »Es ist ein gutes, festes Seil. Du brauchst also keine Angst zu haben.«
    »Bist du die Klippen raufgeklettert?«, fragte sie. »Ich dachte, ich hätte dich raufklettern sehen.«
    »Das war nichts weiter«, sagte er, als er merkte, dass sie immer noch nicht ganz bei Sinnen war. »Als Stuntman bin ich auch schon einige Klippen runtergefallen.« Er sprach ununterbrochen, während er sich auf den Aufstieg vorbereitete. »Jetzt halt dich gut fest. Los geht's. Max! Zurück. Zurück.« Das Seil spannte sich an. Einen Arm fest um Lauras Taille gelegt, stieß sich Michael vom Boden ab und überantwortete sein Schicksal ganz seinem treuen Freund.
    Die Felsen schnitten ihm schmerzhaft in den Rücken, während er sich mit den Fersen von ihnen abstemmte. Schweiß rann ihm in Strömen über das Gesicht und seine Muskeln schrien auf vor Anspannung.
    »Jetzt haben wir es gleich geschafft.«
    »Wir haben Seraphina nicht mitgenommen. Wir müssen sie nachholen.«
    »Ich werde noch mal runterklettern und sie holen. Halt dich einfach an mir fest und sieh mich an.«
    Ihre Gedanken kehrten in die Gegenwart zurück, und sie starrte ihn mit großen Augen an. »Du bist zu mir zurückgekommen.«
    »Sicher. Halt dich fest.« Sein Herzschlag setzte aus. Sie waren nur noch wenige Zentimeter vom Rand der Klippe entfernt und baumelten hilflos zwischen Himmel und Meer.
    Falls einen von ihnen beiden die Kraft verließe, wäre es um sie geschehen. »Streck die Hand aus. Nur eine. Streck sie aus, Laura, und halt dich an den Felsen fest.«
    Sie tat wie ihr geheißen und beobachtete, wie ihre Hand den Felsen und die Erde packte, abrutschte und abermals zupackte.
    »Genau! Und jetzt zieh.«
    Ohne auf das Schreien seiner Muskeln zu achten, schob er sie über den Rand und zog sich ebenfalls hinauf, während sein Pferd mühsam die letzten dreißig Zentimeter überwand. Michael fiel bäuchlings auf den Boden und vergrub sein Gesicht in ihrem Haar.
    »Laura. Gott. Laura.«
    Seine Lippen suchten ihren Mund und für einen Augenblick fiel alle Panik von ihm ab.
    »Wir bringen dich nach Hause. Wir werden dich nach Hause bringen.« Er löste sich von ihr. »Hast du Schmerzen?«
    »Mein Kopf. Ansonsten bin ich okay.«
    »Bleib still liegen und überlass alles mir.« Er machte das Seil von ihrer Hüfte los, ließ es lose baumeln und zog sie an seine Brust.
    »Max?«
    »Er wird schon mitkommen. Keine Sorge. Er wird einfach mitkommen.« Gefolgt von seinem treuen Pferd, trug er sie von den Klippen fort den langen Weg zum Haus hinauf.
    Seine Beine fingen erst an zu zittern, als Annie aus der Tür geschossen kam.
    »Oh, großer Gott, ich habe überall nach ihr gesucht. Was ist passiert? Mein armes Lamm.«
    »Sie ist gestürzt.« Von der aufgeregt um ihn herumflatternden Ann behindert, betrat Michael das Haus. »Sie muss sich irgendwo hinlegen.«
    »Ins Wohnzimmer.« Ann rannte vor und rief verzweifelt: »Mrs. Williamson, Jenny! Ich habe sie gefunden. Sie ist hier.«
    Dann fragte sie besorgt: »Wie schlimm ist es? Sie sind alle auf dem Weg hierher. Ich habe überall herumtelefoniert, als ich sie nicht finden konnte. Legen Sie sie hier auf das Sofa und lassen Sie mich sehen. Oh, mein Schatz, dein Kopf.«
    »Was in aller Welt. . .« Atemlos platzte Mrs. Williamson herein.
    »Sie ist gestürzt. Wir brauchen heißes Wasser und Verbandszeug«, wies die Wirtschafterin sie hektisch an.
    »Ich bin vom Rand der Klippen gefallen«, sagte Laura, als das Schwindelgefühl allmählich abzuebben begann.
    »Oh, mein Gott. Wo tut es weh? Lass mich dich ansehen.«
    Sie brach ab, als sie hörte, wie draußen mit quietschenden Reifen mehrere Wagen vorfuhren. »Sie sind alle hier.« Ann drückte Laura einen Kuss auf die verletzte Stirn. »Jetzt wird alles gut werden.«
    Susan kam als Erste in den Raum geplatzt, blieb stehen und
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