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So erregend rätselhaft (German Edition)

So erregend rätselhaft (German Edition)

Titel: So erregend rätselhaft (German Edition)
Autoren: EMILY MCKAY
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und Energie dafür. Wenn er zu Hause war, hielten ihn seine geschäftlichen Verpflichtungen genug auf Trab. Eine Frau, die womöglich Ansprüche an ihn gestellt hätte, konnte er da nicht gebrauchen.
    Wieso war er dann mit ihr ins Bett gegangen, mit … „Wie heißt du eigentlich?“
    Erschreckt sah sie hoch. „Lucy.“ Dann kramte sie weiter hastig im Schrank herum. „Ich meine, eigentlich heiße ich Jewel. Aber ich nenne mich Lucy. Lucy Alwin.“
    Sie stopfte einige Babyfläschchen in eine Einkaufstüte aus Papier.
    „Ich scheine dich nervös zu machen.“
    Sie wollte sich mit der Zungenspitze gerade über die Lippen fahren, da ihn das aber in seiner Meinung nur bestätigt hätte, sagte sie stattdessen knapp: „Ja, das stimmt.“
    „Warum?“
    „Da fragst du noch? Das Schicksal meines Kindes liegt in deinen Händen.“
    „Unseres Kindes.“ Noch während er das aussprach, spürte er, wie sich tief in ihm etwas regte.
    Der Säugling im Nebenzimmer – der ihn derart frustriert und verärgert hatte, der sein Leben aus dem Gleichgewicht gebracht hatte – war beim Sex mit dieser Frau gezeugt worden. Als er sie ausgezogen, sie gestreichelt und sich tief in ihrem Körper verloren hatte.
    Als könne sie seine Gedanken lesen, wich Lucy einen Schritt zurück. Ihr Atem ging plötzlich schneller, und dadurch wurde sein Blick auf die sanften Kurven ihrer Brüste gelenkt.
    Vergeblich versuchte er sich zu erinnern, wie sie aussahen, wie sie sich unter seinen Händen angefühlt hatten.
    Es war so lange her. Seine Erinnerung an sie war lückenhaft. Ihr betörendes Lächeln, ihr Hüftschwung, ihr nach Tequila schmeckender Kuss.
    Keines dieser Bilder passte zu der Frau, die da vor ihm stand.
    Vielleicht lag es daran, dass ihre Kleidung nicht aufreizend wirkte, obwohl sie ihre wohlgeformten Kurven gut zur Geltung brachte. Oder daran, wie sie Isabella in den Armen gewiegt hatte, der Inbegriff von Mütterlichkeit. Oder daran, wie sie ganz schwach nach Babypuder duftete.
    Das alles zusammen ließ sie so natürlich wirken, fast unschuldig.
    Dieses Bild, was sie von sich entwarf, hätte er ihr sogar abgenommen, wenn er sie nicht in einer Bar aufgelesen und mit ihr geschlafen hätte.
    Aber weil er es getan hatte, konnte er nicht umhin sich vorzustellen, wie es wäre, wenn er es noch einmal täte. Diesmal ohne dass Alkohol im Spiel war. Mit hellwachen Sinnen. Und ihm fiel kein einziger Grund ein, es nicht zu tun.
    Außer der Tatsache, dass sie ihn bereits getäuscht hatte. Sie mochte ihn nicht direkt belogen haben, aber ein Kind von ihm zu haben, ohne ihm etwas davon zu sagen, war das nicht die schlimmste Unterlassungssünde? Doch natürlich waren mit ihr zu schlafen und ihr zu vertrauen zwei ganz und gar verschiedene Dinge.
    Er lächelte sie frech an. „Wie hast du es gerade ausgedrückt: Ich halte dein Schicksal in der Hand. Das solltest du nicht vergessen.“
    Fest blickte sie ihm in die Augen.
    „Ja, das tust du. Aber das heißt nicht, dass ich mich von dir schikanieren lasse.“
    „Schikanieren?“
    „Tu nicht so, als wüsstest du nicht, wovon ich rede.“ Sie stemmte die Hände in die Hüften, schaute ihn streng an und versuchte das Zittern in ihrer Stimme zu unterdrücken. „Du wirfst mir lüsterne Blicke zu wie der böse Wolf in Menschengestalt, bereit, mich zu verschlingen, wenn ich eine falsche Bewegung mache.“
    Er ging zu ihr. „Wenn ich der böse Wolf bin, was bist dann du?“ Er wickelte sich eine Strähne ihres roten Haars um den Finger. „Das Rotkäppchen?“
    Sie schlug seine Hand weg. „Denk daran, wie diese Geschichte ausging. Rotkäppchen lernte ihre Lektion, und mit dem Wolf nahm es ein böses Ende.“
    „Keine Bange, Rotschopf. Ich zweifle nicht daran, dass du auf dich aufpassen kannst. Du hast dich ja bisher wirklich sehr ins Zeug gelegt.“
    „Was soll das heißen?“
    „Die zur Schau gestellte mütterliche Fürsorge. Die mit großen Augen gespielte Unschuld. Das tiefe Bedauern deiner Fehler. Das ist ja alles sehr rührend. Aber glaub nur nicht, dass ich darauf hereinfalle.“
    „Alles sehr rührend?“, rief sie, während sie einen Schritt auf ihn zumachte, die Hände noch immer herausfordernd in die Hüften gestemmt.
    „Du glaubst, dass ich meine Gefühle vortäusche? Dass meine Sorge um Isabella nur gespielt ist? Warum sollte ich das tun? Was sollte ich damit erreichen wollen?“
    „Keine Ahnung. Sag du es mir.“
    Einen Moment lang schien sie sprachlos zu sein. Dann schüttelte sie heftig
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