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So erregend rätselhaft (German Edition)

So erregend rätselhaft (German Edition)

Titel: So erregend rätselhaft (German Edition)
Autoren: EMILY MCKAY
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den Kopf. „Für was für eine Frau hältst du mich?“
    Er sah ihr wie gebannt in die grünen Augen, während er Verbitterung in sich aufsteigen spürte.
    „Für eine Frau, die ein Baby bekommt, ohne den Vater davon zu informieren.“
    Lucy wurde blass, dann schüttelte sie verzweifelt den Kopf und wandte sich ab. „Tja, das ist wohl kaum meine Schuld.“
    Er packte sie am Arm und wirbelte sie wieder zu sich herum. „Wessen Schuld ist es dann?“
    Sie stemmte die Hände gegen seine Brust, um etwas Abstand zu gewinnen, doch er hielt sie fest. „Wir leben im einundzwanzigsten Jahrhundert. Es ist ganz schön dreist, einer Frau die Schuld zu geben, schwanger geworden zu sein. Um nicht zu sagen ignorant. Wir sind beide für das verantwortlich, was in jener Nacht passiert ist.“
    „Davon spreche ich nicht. Ich spreche von deiner späteren Entscheidung, mir nicht zu sagen, dass du ein Kind bekommst.“
    „Witzig, ich erinnere mich nicht, dass wir Telefonnummern ausgetauscht haben, ehe wir auseinandergingen. Vielleicht solltest du dir das für das nächste Mal merken, wenn du eine Frau in einer Bar auflesen willst.“
    Die letzte Bemerkung hatte mehr als nur einen Anflug von verächtlichem Unterton. Und klang auch reichlich entrüstet. Als sei Lucy eine unbeteiligte Zuschauerin bei diesem ganzen Schlamassel.
    „Mach mich nicht zum Sündenbock.“
    „Das Gleiche könnte ich auch von dir sagen.“ Sie versuchte erneut, sich ihm zu entwinden, und diesmal ließ er sie los. „Ich habe eine Entscheidung getroffen. Ich dachte damals, es sei die richtige. Du hast nicht unbedingt viel Verantwortungsgefühl bewiesen. Da ist es mir gar nicht in den Sinn gekommen, dass du erfahren wolltest, dass du Vater wirst.“
    Und bis zu diesem Moment war ihm das auch nicht bewusst gewesen. Himmel, er war sich immer noch nicht sicher, ob er Vater sein wollte.
    Es war sehr viel mehr als nur ein Tag nötig, um sich an diese Vorstellung zu gewöhnen.
    Wenn er sich hätte entscheiden können, ob er plötzlich mit einem fünf Monate alten Baby konfrontiert werden oder sich ungefähr acht Monate lang mit dem Gedanken, Vater zu werden, anfreunden wollte, hätte er unbedingt Letzteres vorgezogen.
    Diese ganze vertrackte Situation verwirrte ihn. Und die Frau vor ihm war schuld daran, und sah dabei doch so unschuldig aus. Als wäre das nicht schon schlimm genug, dachte sie allen Ernstes, sie könne seine ganze Persönlichkeit – sein ganzes Leben – in einem Wort zusammenfassen: verantwortungslos.
    „Hör mal, du weißt gar nichts von mir. Wir kannten uns nicht einmal eine Nacht. Wenn du beurteilen willst, ob ich das Zeug zum Vater habe oder nicht, dann musst du schon sehr viel länger mit mir zusammen sein.“
    „Keine Sorge, das habe ich vor. Aber nur zu deiner Information, mein Entschluss, dir nichts zu sagen, basiert nicht bloß auf dieser einen Nacht.“
    „Das war aber unsere einzige Begegnung. Es sei denn, es gibt noch etwas anderes, was du mir nicht sagst.“
    Sie zögerte kurz, bevor sie sagte: „Das habe ich nicht gemeint. Du lebst nicht gerade zurückgezogen. Du tauchst ständig in den Klatschspalten auf. Und über Messina Diamonds gibt es häufig etwas auf der Wirtschaftsseite zu lesen.“
    „Aha, das steckt dahinter.“
    „Was meinst du?“
    „Darum bist du also plötzlich bei mir aufgetaucht. Eines Tages bist du auf einen Bericht über mich in der Zeitung gestoßen und hast zwei und zwei zusammengezählt. Es überrascht mich nur, dass du so lange gebraucht hast, um herauszufinden, was ich wert bin.“
    „Du glaubst, es geht mir um Geld?“
    „Worum sollte es dir denn sonst gehen?“
    „Darum geht es nicht, bestimmt nicht. Finanziell stehe ich gut da.“
    Dex schaute sich geringschätzig in ihrer Zweizimmereigentumswohnung um. „Ja, natürlich, du schwimmst in Geld.“
    Entrüstet sah sie ihn an. „Lass dir gesagt sein, dass ich sehr gut verdiene. Für einen normalen Menschen. Wenn ich in bescheidenen Verhältnissen zu leben scheine, dann, weil ich eine beträchtliche Summe in meinen Rentenfonds einzahle und im Rahmen meiner Mittel lebe. Aber ich lebe sehr komfortabel, nur damit du Bescheid weißt.“
    Ihre Entrüstung war so perfekt, dass er hätte überzeugt sein müssen. Wenn sein Instinkt ihm nicht laut und vernehmlich gesagt hätte, dass sie etwas verheimlichte.
    „Wenn es dir nicht um Geld geht, worum dann?“
    „Ich will nur Isabella. Mehr nicht. Ist das so schwer zu glauben?“
    „Ja. Wenn man bedenkt, dass
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