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Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)

Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)

Titel: Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)
Autoren: Doug Johnstone
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Dämmerung hüllte alles um ihn herum ein, und bald konnte er in der Scheibe nur noch sein eigenes, undeutliches Spiegelbild und hin und wieder ein Licht von einem einsamen Haus draußen auf dem Moor erkennen. Islay sah wie jeder andere Ort auf der Welt aus, ein verschlafenes Nest, das versuchte zurechtzukommen.
    »Ich habe etwas für Sie«, sagte Eric.
    Er griff hinter Adams Sitz, hob eine Tragetasche hoch und ließ sie auf Adams Schoß fallen. Adam öffnete sie vorsichtig und entdeckte seine Kleidungsstücke, die er im Bauernhaus zurückgelassen hatte. Sie waren ordentlich zusammengelegt. Er berührte die Jacke, die obenauf lag. Sie war trocken und noch leicht warm. Er merkte, dass die Rührung ihn übermannte, und seine Augen begannen zu brennen. Er hielt die Tränen zurück und drehte sich dann zu Eric um.
    »Anscheinend haben Sie an alles gedacht.«
    »Nicht ganz.« Eric bremste das Fahrzeug ab, als sie nach Port Askaig hinunterfuhren. »Ritchie wird sich in Edinburgh wieder mit Ihnen in Verbindung setzen. Das können wir nicht verhindern. Egal, was er Sie fragt: Sie bleiben einfach bei Ihrer Geschichte.«
    »Natürlich.«
    »Noch etwas«, sagte Eric, als sie sich die Straße hinunterschlängelten, die in die Klippen gehauen war. Unter ihnen schimmerten die Lichter des Port Askaig Hotels. »Wenn die Küstenwache die Leiche Ihres Freundes findet und sie im Wasser nicht zu sehr gelitten hat, wäre es dann möglich, dass sie mit Joe und Grant in Verbindung gebracht werden könnte?«
    Adam durchzuckte ein Schauer, und er genehmigte sich noch einen Schluck Malt. Er sah die Flasche an. Sie war schon halbleer. »Ich glaube nicht.«
    »Gut«, sagte Eric und hielt hinter einem geparkten Streifenwagen. »So. Und jetzt sehen wir zu, dass Sie von Islay wegkommen.«

44
    Der Regen hatte aufgehört, und inzwischen war es dunkel. Adam stieg aus und spürte einen feuchten Wind im Gesicht, der vom Sound of Islay hereinwehte und einen Geruch nach verdorbenem Fisch, vermischt mit Diesel und Seegras, mit sich trug. Das erinnerte ihn an einen säuerlichen, acht Jahre alten Caol Ila, den er einmal in einem Pub in Leith getrunken hatte. Caol Ila lag nur einen Katzensprung nördlich von Port Askaig an der Küste. Die Brennerei hatte ursprünglich ebenfalls auf seiner Liste für dieses Wochenende gestanden, und er schnitt eine Grimasse und lächelte traurig vor sich hin. Wären sie nur bei den Besuchen der Brennereien geblieben, statt sich auf sein idiotisches Vorhaben einzulassen, selbst eine Destillerie zu eröffnen. Vielleicht wären sie jetzt zu viert auf dem Rückweg zur Fähre und nicht zu zweit.
    Die hintere Tür des Polizeiautos ging auf, und Adam hörte, wie Roddy den Fahrer anschnauzte, der weder etwas sagte noch einen Finger rührte. Roddy mühte sich aus dem Auto, stöhnte vor Schmerzen und fluchte leise.
    »Jetzt steh nicht herum und glotz Löcher in die Luft«, schimpfte er, als er Adam entdeckte. »Hilf mir aus dem Auto, verdammt.«
    Adam bot ihm seinen Arm, und Roddy stemmte sich auf die Füße. Im gelblichen Licht der Straßenlampen glich er einem Zombie: aschfahles Gesicht, tiefe Tränensäcke unter den Augen, und trotz des kalten Windes tropfte ihm Schweiß von der Stirn. Adam hätte gern gewusst, wie er für Roddy aussah.
    »Das ist vielleicht ein Scheißfahrdienst«, schimpfte Roddy und warf einen Blick auf den Polizeibeamten im Auto. »Der bringt’s nicht mal fertig, einem Schwerverletzten und völlig Unschuldigen aus dem Auto zu helfen.«
    »Halt die Klappe«, sagte Adam.
    Roddy grinste und schlug Adam auf den Rücken. »Na also, jetzt kommen wir anscheinend doch noch von diesem gottverdammten Misthaufen weg, was? Hast du eigentlich eine Ahnung, was hier los ist? Von dem Igor da drüben hab ich jedenfalls nichts rausgekriegt.« Roddy deutete mit dem Daumen zum Fahrer, der noch immer ungerührt in seinem Auto saß.
    »Ja, ich habe eine ziemlich gute Ahnung«, meinte Adam und sah zu, wie Eric aus dem Streifenwagen stieg, herumkam und sich zu ihnen stellte. »Das erzähl ich dir aber später.«
    Roddy wandte sich an Eric. »Wissen Sie, in diesem Krankenhaus hat es mir wirklich gut gefallen. Morphium aus dem Zapfhahn und ein paar niedliche Schwestern zum Flirten. Und dann platzt Ihr Kumpel rein und jagt mich ausgerechnet in dem Moment aus dem Bett, wo es gerade gemütlich wurde. Könnten Sie mir das eventuell erklären?«
    Erics Blick wanderte zu Adam, dann zu Roddy, und dann schüttelte er den Kopf. »Ihr Freund
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