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Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)

Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)

Titel: Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)
Autoren: Doug Johnstone
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sagte ja gerade, dass er Sie später informieren will. Aber jetzt müssen Sie Ihre Fähre erreichen.«
    Er schaute zwischen ihnen hindurch, und Adam und Roddy drehten sich um. Das große Schiff war hell erleuchtet und glitt in einer funkelnden Bugwelle in den Hafen, um am Landungssteg anzulegen. Als die Maschinen geräuschvoll in den Rückwärtsgang wechselten, um Fahrt wegzunehmen, wühlten sie das Kielwasser auf, und die Fähre schwang gekonnt herum, bis der Bug genau vor dem Pier lag.
    Der Anblick des Schiffes, das den winzigen Hafen dominierte, hielt sie einen Augenblick gefangen, und sie beobachteten die Manöver, einen seltsamen Mix aus schwanengleicher Anmut und Schwermaschinenbau.
    Die Bugklappe senkte sich, sie hörten, wie Auto- und Lastwagenmotoren hustend zum Leben erwachten, dann glitt ein Strom von Fahrzeugen vom Schiff und wandte sich die steile Straße hinauf, die aus Port Askaig hinausführte; ihre Scheinwerfer strichen über Felsblöcke und Bäume, wurden schwächer und tauchten die Umgebung schließlich wieder in Dunkelheit.
    Eine Handvoll Leute kam aus dem benachbarten Hotel. Sie stiegen in ihre Autos, ließen die Motoren an, die in einer Schlange warteten, und rollten dann langsam in den Schlund der Fähre. Adam versuchte an ihre Überfahrt auf demselben Schiff vor erst zweieinhalb Tagen zu denken, doch die Erinnerung daran war so vage, dass es ihm wie ein Traum vorkam, die Phantasie eines unbeschwerteren, ruhigeren Lebens, bevor alles zu Bruch ging.
    Er drehte sich um und sah, dass Eric ihr Gepäck auf der Straße neben ihm abstellte. Vier Gepäckstücke, zwei Passagiere: Adam starrte auf Ethans und Lukes Taschen und dann auf die Laphroaig-Flasche, die er in der Hand hielt. Er entkorkte sie und trank ein paar Schlucke.
    »He, du Egoist«, meckerte Roddy. »Ich könnte auch ein Schlückchen vertragen.«
    Adam reichte die Flasche weiter und sah Eric an.
    »Ich gebe Ihnen einen guten Rat«, sagte Eric und sah die beiden an. »Setzen Sie bitte nie wieder einen Fuß auf Islay, okay?«
    »Keine Bange«, sagte Roddy. »Seit diesem Wochenende belegt das hier die letzte Stelle auf meiner Liste der Lieblingsurlaubsorte.«
    »Ich meine es ernst«, sagte Eric zu Adam. »Von diesem Verrückten da erwarte ich keine ernsthafte Antwort.«
    »Na, na«, maulte Roddy.
    »… aber Sie kommen mir einigermaßen vernünftig vor. Tun Sie bitte einfach, worum ich Sie gebeten habe, und kommen Sie nicht wieder hierher. Es ist für alle besser, wenn Sie wegbleiben.«
    Adam nickte, nahm Roddy die Flasche ab und trank noch einen Schluck.
    »Verlassen Sie sich darauf.«
    Eric sah die Flasche an. Adam hielt sie lässig am Hals; inzwischen war sie nur noch zu einem Viertel voll. An der anderen Hand hing schlaff die volle Tragetasche mit seinen Kleidungsstücken.
    »Und vielleicht sollten Sie eine Zeitlang auf Malt verzichten«, riet Eric wohlwollend.
    Adam lachte kurz auf und drückte den Korken wieder in die Flasche. Er warf sie und den Stoffbeutel in seine Reisetasche. Dann hob er seine Tasche, Ethans Koffer und Lukes Tasche auf. Eric gab Roddy die vierte Tasche.
    »Macht’s gut, Jungs«, sagte er. »Gute Heimreise.«
    Adam und Roddy drehten sich um und gingen zur Fähre. Adam versuchte sich vom Maschinenlärm und dem Dieselgestank einlullen zu lassen, um die Bilder von Luke und Ethan auszusperren.

45
    Adam schaute zu, wie die Lichter des Port Askaig Hotels immer kleiner wurden, während ihm der heftige, bitterkalte Wind die Tränen aus den Augen trieb. Bald umrundeten sie eine Landzunge im Sound of Islay, dann waren die Lichter der Insel verschwunden, und nur die Landmasse der Moore, Kliffs und Torfmoore an der Küste ragte undeutlich in der Dunkelheit auf.
    Die Hände, mit denen er Ethans Quarter Cask an die Brust drückte, waren eiskalt. Er machte sich am Korken zu schaffen, trank zwei große Schlucke und spürte durch die Taubheit im Kopf und Körper kaum noch, wie der Whisky in seinem Brustkorb brannte. Er sah die Flasche an, als er sie wieder verkorkte: fast leer.
    Er war allein. Roddy war hineingegangen, um seine blutdurchtränkten Kleider zu wechseln, die Aufmerksamkeit erregten und einige Passagiere zu Kommentaren verleiteten. Wie war es überhaupt dazu gekommen, dass sie Freunde wurden? Wie konnten sie während all der Jahre Freunde bleiben, obwohl sie nicht das Geringste gemeinsam hatten? Er versuchte an Momente vor dem Unfall zurückzudenken. Roddy, der wie ein Verrückter gefahren war, getrunken und geschnupft
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