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Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)

Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)

Titel: Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)
Autoren: Doug Johnstone
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der Lounge warten, da Sie ja ein Freund sind.«
    »Danke.«
    Adam führte die anderen in einen separaten Raum mit vornehmen Ledersofas und Fässern, die als Tische dienten. Auf dem Weg dorthin stieß Roddy ihm den Ellbogen in die Rippen.
    »Na?«
    »Na was?«
    »Nur nicht so schüchtern«, grinste Roddy. »Hast du doch tatsächlich die ganze Zeit eine Frau auf Islay versteckt.«
    »Molly?«
    »So heißt sie?«
    »Ich glaube schon.«
    Roddy lachte. »Tu nicht so! Du weißt es ganz genau. Jedenfalls weiß sie noch, wer du bist.«
    »Und weiter?«
    »Und weiter? Wie oft habt ihr euch gesehen?«
    »Keine Ahnung, zwei, drei Mal. Vielleicht auch vier Mal.«
    »Und wann zuletzt?«
    »Komm, Roddy, spar dir dein Verhör.«
    »Wann?«
    »Auf dem Whisky-Festival hier auf der Insel im vorletzten Jahr. Vor eineinhalb Jahren, glaub ich.«
    »Eineinhalb Jahre, und sie weiß noch, wie du heißt? Die steht voll auf dich.«
    Adam seufzte. »Sie führt Leute in der Brennerei herum, Roddy. Sie wird dafür bezahlt, dass sie nett zu den Besuchern ist.«
    »Wetten, sie erinnert sich nicht an jeden Namen? Und sie hat gesagt, du bist ein Freund.«
    Adam lächelte. »Damit meint sie, dass ich ein Internet-Freund bin. Wenn man sich auf der Homepage registriert, kriegt man ein Gimmick, einen halben Quadratmeter Torfmoor oder so. Ich hab mich registrieren lassen, damit ich von irgendwelchen neuen Abfüllungen bevorzugt informiert werde.«
    Roddy plärrte grinsend: »Adam und Molly sind ein Liebespaar, Adam und Molly sind ein Liebespaar.«
    »Halt’s Maul, verdammt noch mal«, schimpfte Adam, schlug ihn auf den Arm und sah sich um. »Sie wird dich hören.«
    »Du stehst auf sie«, neckte Roddy ihn mit Kinderstimme.
    Adam verdrehte die Augen. »Wir sind nicht im Kindergarten, Roddy. Und außerdem ist sie verheiratet.«
    »Woher weißt du das?«
    »Letztes Mal, als ich da war, hat sie ihren Mann erwähnt.«
    »Das heißt überhaupt nichts«, sagte Roddy. »Wahrscheinlich ziert sie sich nur, weil sie sich irgendwelche Typen angeln oder vom Leib halten will. Midge zum Beispiel erzählt allen möglichen Kerlen, dass sie verheiratet ist, damit die sich schnell verziehen. Und eineinhalb Jahre sind eine lange Zeit. Da kann viel passieren.«
    Drei Strebertypen mit rasierten Köpfen kamen in die Lounge. Mit ihren Klamotten sahen sie aus wie Arktisforscher.
    »Schweden«, flüsterte Luke, während Roddy Adam weiter auf die Schippe nahm.
    »Woher weißt du das?«, fragte Ethan, aber Luke zuckte nur die Achseln.
    Adam sah zu Molly hinüber, die hinter dem Tresen stand. Er hatte sie hier vor ein paar Jahren bei einer Führung durch die Brennerei kennengelernt. Adam hatte sich zwischen japanischen und deutschen Besuchern herumgetrieben. Sie war freundlich und hatte nach der Tour großzügig eingeschenkt. Nachdem die anderen gegangen waren, war er noch geblieben und hatte mit ihr geplaudert. Sie kannte sich aus, wusste alles über die Geschichte des Whiskys auf der Insel und über die Chemie der Destillation; viel wichtiger aber waren ihr freundliches Lachen und ihre strahlenden Augen und dass sie eine Flasche mit fünfundzwanzig Jahre altem Whisky in der Hand gehalten hatte.
    Seit damals hatte er immer nach ihr Ausschau gehalten, und wenn sie nicht arbeitete, wurde es ihm ein wenig schwer ums Herz. Bei ein paar Besuchen hatte er sie nicht gesehen und sie schon fast vergessen – bis er das Whisky-Festival besuchte. Als er sie am Stand von Laphroaig entdeckte, war sie so freundlich und gesprächig wie immer gewesen, und wiederum hatte ihm ihre Erwähnung eines Ehemanns einen Stich versetzt.
    Nicht, dass er auch nur eine Sekunde daran geglaubt hätte, bei ihr landen zu können – sie war jünger als er, sah besser aus und sprühte vor Lebensfreude. Aus welchem Grund sollte sie sich für einen zynischen Whiskyfreak wie ihn interessieren? Und außerdem lebte sie hier auf der Insel, mehrere Stunden mit Auto und Fähre von Edinburgh entfernt. Abgesehen davon hätte er nie den Mumm, den ersten Schritt zu tun, also war es ohnehin nur hypothetisch. Andererseits gab es da aber diese große Idee, die er in der Tasche hatte. Wenn Roddy darauf anspringen sollte, würde Adam viel mehr Zeit auf Islay verbringen, Zeit, die er dazu nutzen konnte, Molly besser kennenzulernen. Er spürte, wie sein Herz raste, und schüttelte den Kopf; er preschte viel zu schnell voran, und das war normalerweise nicht seine Art.
    Molly sah auf die Uhr und kam in die Lounge. Ihr Gang war federnd
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