Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)

Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)

Titel: Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)
Autoren: Doug Johnstone
Vom Netzwerk:
leisten?«
    Molly schaute von Roddy zu Adam und wieder zurück. Adam spürte den Splint in seinem Finger. »Eigentlich bin ich dort heute Abend mit meiner Schwester verabredet. Vielleicht sehen wir uns ja an der Bar.«
    »Wir haben also eine Verabredung«, grinste Roddy. »Wir freuen uns.«
    Während sie ihre Drams austranken, begann Molly aufzuräumen, und die Schweden löcherten sie mit weiteren Fragen.
    »Siehst du, war gar nicht so schwer, oder?«, sagte Roddy.
    »Das ist keine Verabredung.«
    »Egal, wie du es nennst: Wir treffen sie und ihre zweifellos ebenso niedliche Schwester in der Kneipe. Jedenfalls wird dir heute Abend die Muschi auf ’nem goldenen Tablett serviert, Junge.«
    Adam schaute zu Molly hinüber, die ihn anlächelte. Er schaute auf ihre Hand, die auf der Laphroaig-Flasche lag: eindeutig kein Ring. Dann schaute er auf seinen eigenen Finger und sah, dass der Splint etwas tiefer unter die Haut gedrungen war. Jetzt würde er ihn bestimmt nicht mehr herausbekommen.

7
    Adam nahm ein genietetes Lederhalsband für Hunde aus einem Regal. Der Souvenirladen bei Ardbeg setzte völlig neue Maßstäbe, was das Labeln von Ramschartikeln betraf: Handschellen, Memory Sticks, Rucksäcke, kleine Dosen mit Torfkrümeln – es gab nichts, worauf sie ihr keltisches Logo nicht stempeln konnten. Er warf das Halsband ins Regal zurück und ging wieder zum Tisch, an dem Luke sich lümmelte und mit den Fingern auf einer Speisekarte herumtrommelte.
    Die anderen beiden waren auf dem Rundgang durch die Destillerie. Adam und Luke hatten sich ins Old Kiln Café gesetzt, um etwas zu essen. Ethan hatte die Brennerei unbedingt besuchen wollen, und Roddy war spontan mitgegangen, nachdem er die hochgewachsene heiße Rotblonde entdeckt hatte, die durch die Tour führte. Adam war natürlich vorher schon einmal hier gewesen, und abgesehen davon wollte er die Zeit nutzen, um über Molly nachzudenken.
    Roddy hatte sich bei Laphroaig zwar unmöglich benommen, aber seine Resultate konnten sich immerhin sehen lassen. Sie würden Molly und ihre Schwester am Abend im Pub treffen, und der nicht vorhandene Ehering verleitete Adam dazu, seine Chancen von null auf neuerdings fast null zu bewerten.
    Dass er kein Glück bei Frauen hatte, war bei seinen Kumpels legendär, und Roddy ließ keine Gelegenheit aus, es ihm unter die Nase zu reiben. Keine seiner Beziehungen hatte länger als ein paar Monate gehalten – ziemlich beunruhigend für jemanden, der schon mit einem Bein im vierten Jahrzehnt stand. An Interesse mangelte es ihm nicht, doch überfiel ihn jedes Mal ein lähmendes Minderwertigkeitsgefühl, und seine Seele wurde von Selbstzweifeln zerrissen. Nicht gerade der attraktivste Wesenszug bei einem Lover, wie er zugeben musste. Im Gegensatz dazu war Roddy zu hundert Prozent schwanzgesteuert und bumste sich praktisch durch die gesamte weibliche Bevölkerung Schottlands. An der Uni war Ethan wie Adam gewesen: Auch er bekam nichts geregelt. Das änderte sich allerdings, als Debs sich seiner erbarmte und ihn im Handumdrehen in heiratsfähiges Material verwandelte. Und was Luke betraf, so sprach der nie von Frauen, und in dieser Schweigsamkeit lag etwas, was die anderen daran hinderte zu fragen. Adam konnte sich nicht erinnern, dass er Luke nach der Uni jemals mit einer Freundin gesehen hätte, aber damals verbrachte Luke auch seine ganze Freizeit in seinem abgelegenen Bauernhaus mit angeschlossenem Studio, arbeitete an Soundtracks für Film und Fernsehen oder komponierte seine eigene abgefahrene, relaxte elektronische Musik.
    Er war das Mysterium in der Gruppe, derjenige, der nie über sein Leben sprach. Ein oder zwei Mal hatte Adam den Namen Luke Young im Abspann von Fernsehsendungen für Ton oder Musik gefunden und sich gewundert, wie er nach seinem Mathe-Abschluss den Sprung in diese Sparte geschafft hatte. Alle vier waren beruflich irgendwann ziemlich fernab ihrer ursprünglichen Ausbildung gelandet, aber Lukes Karriere als Musiker und Komponist hatte sich am weitesten davon entfernt.
    Adam war nur wenige Male bei Luke zu Hause gewesen, einer Ansammlung einsam gelegener, alter Gebäude an einem Wirtschaftsweg außerhalb von Pencaitland. Luke hatte das Anwesen nach dem Tod seiner Eltern mit dem Geld ihrer Lebensversicherung gekauft, es entkernt und zu einem Studio umgebaut. Seine Eltern waren arm und seine Kindheit um vieles entbehrungsreicher gewesen als die der anderen. Im Gegensatz zu den schickeren Elternhäusern seiner Freunde in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher