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Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)

Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)

Titel: Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)
Autoren: Doug Johnstone
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erreichten. »Man muss halt ein bisschen freundlicher zu den Eingeborenen sein, Mann. Ich sag dir, dass ich dieses Wochenende garantiert noch Schwarzgebrannten kriege.«
    Sie schlossen zu Roddy und Ethan auf und schauten aufs Meer hinaus. Zwei große schwarze Vögel flatterten tief über die Bucht und aufs offene Meer hinaus.
    »Kormorane«, bemerkte Luke.
    Adam deutete auf einen flachen dunklen Streifen am Horizont. »Seht ihr das? Nordirland.«
    »Wahnsinn! Sind wir so nah dran?«, wunderte sich Ethan.
    »Ungefähr dreißig Meilen.«
    Ethan drehte sich zur Destillerie um. »Jetzt aber los.«
    Die anderen drehten sich ebenfalls um und entdeckten den fetten schwarzen, drei Meter hohen Schriftzug LAPHROAIG auf einer riesigen weißen Mauer. Ethan nahm sein Handy heraus und knipste einen Schnappschuss von seinen Freunden, die die gigantischen Buchstaben anstarrten.
    Adam dachte an die Geschichte, die diesen Gebäuden anhaftete. Zweihundert Jahre war es her, seit zwei geschäftstüchtige Bauernsöhne die Fabrik aufgebaut hatten; davor hatte es hier über hunderte von Jahren eine illegale Brennerei gegeben. Mehrere Generationen hatten hier ihr Leben der Whiskyherstellung gewidmet, sie lebten und starben mit dem Geruch dieser Gegend, der in ihre Knochen sickerte und dessen torfiger Geschmack von der Wiege bis zur Bahre auf ihren Lippen haftete.
    Er griff in seine Manteltasche, strich mit den Fingern über die gefalteten Papierblätter und fragte sich, was wohl am nächsten Tag passieren würde, wenn er Roddy seine Geschäftsidee präsentierte. Sein Brustkorb hob und senkte sich mit einem schweren Atemzug.
    »Okay, ihr Schwuchteln«, sagte Roddy und brach das Schweigen. »Gehen wir rein und trinken was von dem Zeug, oder was meint ihr?«

5
    Das Besucherzentrum war menschenleer. Das dunkelgrün-weiße Logo der Destillerie rahmte eine verlassene Bar und einen ebenso verlassenen Empfangsbereich ein. An den Wänden reihten sich Regale mit angeleuchteten Flaschen, Textilien, Glaswaren und anderen Souvenirs.
    »Kein Schwein da«, stellte Roddy fest und schlüpfte hinter die Bar. »Anscheinend gibt’s hier Selbstbedienung, oder?«
    Er nahm die Flasche eines dreißig Jahre alten Whiskys vom Regal, tat so, als wollte er sie auf ex trinken, und machte gurgelnde Geräusche. In diesem Augenblick schwang die Tür hinter ihm auf, und eine Frau trat ein. Sie war Anfang dreißig, klein, wohlproportioniert, mit blonden zurückgebundenen Haaren und geradem Pony. Sie trug ein grünes T-Shirt mit Firmenlogo und einen kurzen schwarzen Rock, die ihre vollen Brüste und die wohlgeformten Beine in Szene setzten. Sie hatte grüne Augen, die mit den Laphroaig-Flaschen harmonierten, und ein freundliches Lächeln, das erstarb, als sie Roddy entdeckte, der hinter der Bar herumalberte. Sie legte den Kopf schief, sah ihn vorwurfsvoll an und streckte eine Hand aus.
    »Wenn ich bitten dürfte?«
    Roddy gab ihr die Flasche und kam lässig hinter der Bar hervor. »Hab nur Spaß gemacht.«
    »Das sehe ich.« Ihr Akzent war weich, und sie artikulierte jedes Wort mit einem niedlichen Singsang. Sie stellte die Flasche ins Regal zurück, drehte sich um und entdeckte Adam.
    »Ach, hallo«, sagte sie und knipste ihr Lächeln wieder an. »Ich habe Sie eine Weile nicht mehr gesehen. Adam, richtig?«
    »Richtig«, lächelte Adam und spürte, wie ihm das Blut in die Wangen schoss. »Ja, als ich letztes Mal hier war, hatten Sie frei, glaube ich.«
    »Wann war das?«, fragte sie und lehnte sich an die Bar.
    »Im April ungefähr.«
    Ihre Augen verdunkelten sich einen Augenblick. »Ja, zu der Zeit hatte ich mir freigenommen. Ich brauchte eine Verschnaufpause.« Ihr Blick richtete sich wieder auf ihren Gesprächspartner. »Sind Sie übers Wochenende hier?«
    Adam nickte.
    »Und diesmal in Gesellschaft, wie ich sehe.«
    »Ich muss mich für diesen Idioten entschuldigen. Man kann ihn wirklich nirgendwo vorzeigen.«
    Sie winkte ab. Einen Augenblick herrschte peinliches Schweigen.
    »Ja, also, möchten Sie am Rundgang teilnehmen? Ich meine, Sie kennen das alles ja, aber vielleicht Ihre Begleiter?«
    »Ganz genau«, sagte Adam. »Wenn wir schon mal hier sind, wollen wir ein paar Brennereien besuchen, und ich dachte, dass wir gleich mit der besten anfangen.«
    Sie hob die Augenbrauen. »Das sagen Sie bestimmt zu allen Tour Guides.«
    Adam wurde wieder rot.
    »Die nächste Führung beginnt in zehn Minuten«, sagte sie und warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. »Sie können in
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