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SLAM (German Edition)

SLAM (German Edition)

Titel: SLAM (German Edition)
Autoren: Akif Pirincci
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dich diesem, diesem   … Weib zu Füß en, spielst den Helden für es. Typisch Mann: Schon lernt er eine Frau kennen, da will er auch gleich für sie die Welt aus den Angeln heben. Verblendet von deiner Verliebtheit hat sich de in Denken in deinen Schwanz verlagert. Das ist übrigens ein uralter Trick der Natur, der dafür sorgen soll, paarungswillige Individuen aneinanderzubinden. Und wenn das Weibchen dann geworfen hat , ist es vorbei mit der romantischen Tanzmusik . Der Schwanz überlässt den kleinen gr auen Zellen wieder das Denken , und die erkennen schnell, wie eintönig und ohne jedes Abenteuer dieses Familienleben ist. Früher hatte man ein sehr schönes Wort dafür. Man nannte es Alltag. Weißt du auch , warum? Weil dann alle Tage gleich sind.«
    Sie packte ihn an der Hüfte und drückte seine Lenden an sich. »Du hättest mich nehmen sollen, kleiner Karim. Mit mir wäre jeder Tag ein wahrhaftig neuer T ag für dich geworden. Wir hä tten diese Welt bald vergessen und eine neue erscha ffen. Wir wären Götter gewesen. Und wie Götter hätten wir es getrieben, wären eins geworden. Kein fleischliches Lustgefühl kommt auch nur ansatzweise an das heran, was wir beide miteinander erfahren hä tten. Das alles hast du verschmäht, nein, verschwendet für dieses Subjekt, an das du dein Herz so hängst.« Plötzlich lachte sie schrill auf , ließ von ihm ab und rief gerade zu begeistert aus: »Verdammt , wo habe ich nur meine Gedanken? D as hätte ich j a beinah vergessen. Siehst du, du bringst mich immer noch aus dem Konzept. D abei wollte ich dir doch noch das Wichtigste sagen: Deine Hayat, die liegt jetzt im Schoße des Gottes, der eine Nummer größer ist als ich .«
    Ihre Worte explodierten in seinem Kopf. Hayat   – tot!
    »Ich habe mich ihrer ent ledigt. Aus für dein Weibchen. Und auch aus für den kleinen Dümmling , der ihr nicht wider stehen konnte. Vielleicht trefft euch ja im Paradies wieder, in einer besseren Welt, wie man so sagt . Wahrscheinlich ahnst du nicht mal, was ich dir damit für einen Gefallen getan habe . «
    Ein Gefühl, von dem er nicht wusste, ob es der elektrische Fluss war, der durch seinen Körper lief, oder eine andere Kraft, jene, die schwarz aus seinem Herzen sprudelte, umschlang die Winden seines Geistes. Es war ein nie gekanntes Gefühl, der Wunsch, Gewalt auszuüben, zu rächen, zu töten. Die Lähmung, mit der Eva ihn belegt hatte, zerbröckelte wie getrockneter Lehm, seine Muskeln spannten sich an, seine Fäuste ballten sich.
    Er schloss die Lider, und als er sie wieder öffnete, war die Welt eine andere. Sie war leer, kalt und böse. Ein Zucken lief übe r seine Lippen, ehe er sagte: »Großer Fehler , HAVVA2. Vielleicht mag ihn Allah dir verzeihen   – das Insekt aber nicht! «
    Seine Hände schnellten empor und packten ihren schlanken Hals. Aber ehe er zudrücken konnte, schnappte sie seine Handgelenke. Mit der Kraft einer Maschine presste sie seine Arme auseinander, überkreuzte ihre im nächsten Augenblick, sodass er plötzlich kopfüber vor ihr schwebte. Eine ihrer Hände ließ ihn los und schoss mit dem Handballen auf sein Kinn zu. Sie traf ihn wie eine Ra mme. Sein Kopf schnellte zurück, und ein Stechen wie von einem Messer jagte durch sein Rückenmark. Aber in diesem Schmerz wurde noch etwas anderes transportiert. Zorn. U nbändige r , kalter Zorn. Und er ließ ihm freien Lauf. Die Kugel, die Abstrusitäten in ihrem Inneren, die verkehrte Welt, die sie umgab, all das verschwamm in diesem Zorn zu ein em Sumpf aus Nichtigkeit. Hayat   … Sie hatte Hayat getötet! Hatte ihm alles genommen, was ihm je wichtig gewesen war. Dafür würde er ihr perverses Universum in Schutt und Asche legen.
    Er sammelte die Energie in sich und stieß wie eine Lanze auf Eva zu. Seine geballte Faust schmetterte in ihr makelloses Gesicht. Es schnellte von der Wucht zur Seite, für Augenblicke wirkte es irritiert, doch sofort k ehrte ihr Lächeln zurück. »Nicht schlecht, Liebster . Du willst mich in eine m Faustkampf besiegen? E in paar Jahrhunderte früher und man hätte dir beigebracht, dass man Frauen nicht schlägt. Aber wie sagt doch unser Prophet: Es ist nie zu spät fürs Lernen. «
    Sie holte aus und traf mit der Handkante seinen Hals. Ihm stockte für Sekunden der Atem. Er trudelte durch die Luft, drehte sich ein paar M al um seine Achse, trieb auf einen Kokon zu, in dem eine schlafende Frau nichts ahnend ihr Kind ausbrütete. Er begann zu rudern, fing sich wieder. Mit den
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