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Skylark 3 - Die Skylark und die Sternenwanderer

Skylark 3 - Die Skylark und die Sternenwanderer

Titel: Skylark 3 - Die Skylark und die Sternenwanderer
Autoren: E. E. Smith
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Was willst du als Lockmittel benutzen?«
    »Gedanken. Wir senden sie von einem Punkt auf halbem Wege zwischen den beiden Schiffen. Die Geistwesen sind begierig, jeden Impuls sechster Ordnung zu ergründen – deshalb haben wir unsere bisherigen Sendungen über gebündelte Strahlen abgegeben, die sie hoffentlich noch nicht aufgespürt haben. Aber nun strahlen wir ganz besondere Gedanken ab, für die sich die Geistwesen bestimmt interessieren.«
    »Ich möchte mal einen Augenblick zuhören, nur eine Minute lang!« sagte Dorothy.
    »Also ... ich weiß nicht recht.« Er sah sie zweifelnd an. »Eine ganze Minute kann ich dir nicht zubilligen. Auch ich habe mir das fertige Band noch nicht angehört. Es handelt sich um Gedanken, denen nicht einmal ein reines Geistwesen widerstehen kann – und die würden das Gehirn eines Menschen in kurzer Zeit überlasten. Vielleicht kann ich dir eine Zehntelsekunde geben.«
    Er schob ihr die Kopfhaube zurecht und schaltete sie sofort wieder ab – doch der kurze Augenblick hatte genügt. Dorothys violette Augen waren weit aufgerissen, ihr Gesicht zeigte Entsetzen und ekstatische Faszination, sie zitterte am ganzen Körper.
    »Dick – Dick!« sagte sie schrill und erholte sich nur langsam wieder. »Wie schrecklich – wie abscheulich – wie verderblich! Was ist denn das? Ich hörte Babys, die ihre Geburt erflehten! Und Menschen, die gestorben waren und Himmel und Hölle gesehen hatten; Gehirne, die ihre Körper verloren hatten und nicht wußten, was sie tun sollten – sie schrien ihre Qual, ihre Verzweiflung und ihr Entsetzen hinaus – das ganze Universum sollte diese Gefühle hören! Und dann die Freuden, Ekstasen, alles so verdichtet, daß es fast unerträglich ist! O Dick! Ich dachte, ich wäre völlig verrückt geworden!«
    »Beruhige dich, mein Schatz«, sagte Seaton leise. »All diese Dinge sind wirklich vorhanden, und nicht nur sie. Ich habe dir ja gesagt, daß es nicht leicht zu ertragen ist. Auf dem Band sind alle Schmerzen und Ekstasen, alle Gedanken und Emotionen aller Evolutionsformen und Wesen enthalten, ob lebendig oder nicht – alle Dinge, die je existiert haben und die bis zum unvorstellbaren Ende der Zeit existieren werden. Das Band umfaßt das Leben von der ersten Bewegung, die die erste Einzelzelle im Schleim der ersten Welt des Kosmos vollführte, bis hin zur letzten Wahrnehmung des allerletzten intelligenten Wesens, das es jemals geben wird.
    Natürlich ist auch unsere Menschheit vertreten – von der Zeit vor der Befruchtung bis zur Geburt, durch das gesamte Leben, über den Tod und das jenseitige Leben hinaus.
    Martin und ich konnten das natürlich nicht allein schaffen. Wir haben den Anstoß gegeben, soweit wir konnten; dann hat das Gehirn die Sache zu einem logischen Abschluß gebracht, der natürlich unsere Möglichkeiten überstieg. Dann hat das Gehirn alle Daten geordnet und auf eine Essenz reiner Gedanken konzentriert. Und diese Essenz wird nun gesendet und muß für die Geistwesen unwiderstehlich sein. In der kurzen Zeit, die du den Gedanken ausgesetzt warst, hast du sicher nur die menschlichen Aspekte mitbekommen – aber vielleicht ist das auch gut so.«
    »Das kann man wohl sagen!« meinte Dorothy entschieden. »Das möchte ich mir nicht noch einmal anhören, auch nicht eine Millionstelsekunde lang – aber ich würde das Erlebnis für eine Million Dollar nicht wieder hergeben. Margaret, ich weiß nicht, ob ich dich drängen soll, dir das anzuhören, oder ob ich dir davon abraten soll.«
    »Gib dir keine Mühe«, erwiderte Margaret. »Mit etwas, das dich so hysterisch macht, will ich lieber nichts zu tun haben. Nichts von dem könnte mich ...«
    »Wir haben sie, Leute – es ist alles vorbei!« rief Seaton. »Ihr könnt die Kopfhauben aufsetzen.«
    Eine Signallampe war aufgeleuchtet, und Seaton wußte, daß die beiden Großgehirne, die in vollkommener Synchronisation arbeiten, ihre Aufgabe erfüllt hatten.
    »Bist du ganz sicher, daß wir sie alle gefangen haben?«
    »Absolut – und es hat weniger Zeit gekostet, als die Glühfäden der Lampe zum Aufleuchten gebraucht haben. Du kannst dich darauf verlassen, daß alle sieben in der Falle sitzen. Ich bin zwar manchmal etwas vorschnell – aber nicht die Gehirne. Für sie wäre das unmöglich.«
    Seatons Plan hatte geklappt. Obwohl die Geistwesen sehr weit entfernt gewesen waren, empfingen sie die Gedankensendung und hatten sich mit Höchstgeschwindigkeit dem Ursprungsort genähert. In ihrem langen Leben
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