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Sklavin der Hölle

Sklavin der Hölle

Titel: Sklavin der Hölle
Autoren: Jason Dark
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war noch immer entfaltete. Mit einer wilden Bewegung wuchtete er sie weg. Das Ding stürzte um. Es machte ihm nichts aus. Mit schnellen Schritten und laut keuchenden Atemzügen hetzte er durch seine Laden. Der dunkle Umhang flatterte wie eine Fahne hinter ihm her. Sein Gesicht war mit Schweiß bedeckt, von dem Mund sprühte Speichel. Auf dem glatten Boden wäre er beinahe noch gestürzt, aber er riss sich zusammen und rannte weiter.
    Der Empfangstisch mit der Kasse, dort wollte er hin. Die Einnahmen raffen und untertauchen. Er schleuderte den Umhang weg, weil der zu auffällig war. Sekunden später war er bei der Kasse. Die Lade sprang ihm entgegen. Er starrte für einen Moment auf die Scheine. Sehr viel war heute Morgen nicht zusammengekommen, aber das musste erst mal reichen. Seine Papiere nahm er auch mit, denn trotz der Hetzte verlor er nicht seinen Blick für das Wesentliche.
    Geld und Papiere stopfte er in seine Taschen. Um zu fliehen, musste er die Tür vorn nur noch aufschließen. Der passende Schlüssel steckte von innen.
    Es war ein kurzes Stück, das er laufen musste, und doch schaffte er es nicht.
    Der Schmerz im rechten Bein erwischte ihn wie ein Messerstoß. Zugleich verlor er den Kontakt mit dem Boden, weil ihm das Bein beim Belasten wegrutschte.
    Miro Maxwell fiel auf den Rücken. Er stieß sich hart die Schulterblätter und den Hinterkopf. Erjagte einen Fluch gegen die Decke.
    Aufstehen und...
    Es ging nicht!
    Sein Bein war unbeweglich. Es war ihm nicht mehr möglich, es zu belasten.
    Der Schrei steckte voller Wut, und er hing noch als Echo in die Luft, als ihn der nächste Schicksalsschlag erwischte.
    Miro hatte das Gefühl, als sollte sein linker Arm in Höhe der Schulter durch einen Messerschnitt abgetrennt werden. Auf dem Boden liegend schüttelte er mit einer wilden Bewegung den Kopf. Aus dem Mund drang ein Heulen, und er musste mit ansehen, wie sein linker Arm von einer anderen Kraft zur Seite gedreht wurde. Er bekam die Geräusche mit. Das Knacken, das Reißen der Sehnen, und er wusste, dass er ihn nicht mehr würde gebrauchen können.
    Eine Angst wie in diesen Momenten hatte er noch nie zuvor erlebt. Besonders weil er plötzlich den dritten Angriff aus dem Unsichtbaren erlebte, als sich etwas wie eine Lanze in seinen Unterleib bohrte.
    Er schrie wie von Sinnen, bäumte seinen Körper hoch, und dann hörte er etwas völlig anderes in seinen Ohren klingen.
    Ein Gesang war es nicht. Schreie, spitz und schrill, vielleicht sogar ein Lachen, wie von einer Wilden Horde ausgestoßen, die durch die Luft jagte.
    Miro lag auf dem Rücken.
    Er hatte die Augen verdreht und sie dabei so weit wie möglich aufgerissen. Er war nicht mehr in der Lage, alles normal zu erkennen. Die Decke verschwamm vor seinem Blick. Sie löste sich auf, aber dafür erschienen hoch über ihm die Fratzen.
    Sie zuckten hin und her. Sie tanzten, sie lachten ihn kreischend und böse aus, sie entwickelten sich zu einem sichtbaren Albtraum, und plötzlich wurde ihm bewusste, dass er trotz allem in der Lage war, einen klaren Gedanken zu fassen.
    Er dachte darüber nach, was sich ihm da an der Decke – oder war es schon eine andere Welt? – zeigte.
    Geister!
    Sechs tanzende Gestalten, die sich nicht voneinander abgrenzten. Ein Sammelsurium aus einer anderen Welt, auf das er gesetzt hatte, das sich aber mm gegen ihn stellte.
    Sie stießen ihn ab.
    Sie wollten ihn nicht mehr.
    Er hatte verloren.
    »Neinnnnn!, schrie er. »Bitte! Ich... ich... habe euch geholt! Ich bringe alles in Ordnung. Ich schwöre es euch. Ihr und ich, wir gehören doch zusammen...«
    Sein Flehen half nichts. Denn die Geister waren gekommen, um mit ihrem ehemaligen Verbündeten abzurechnen...
    Auch Suko und mir saß die Zeit im Nacken. Da kommt es schon mal vor, dass einem der Fahrstuhl zu langsam fährt. Wir zählten die Sekunden. Ich spürte, meinen Herzschlag doppelt so laut, während Suko’s Gesichtsausdruck gelassen blieb.
    Endlich der Stopp, die Tür glitt zur Seite..
    Mein erster Blick fiel auf eine Trennwand, die am Boden lag. Die Wand mit den Spiegeln, die Sitze davor, die Becken für die Kopfwäsche, das alles gehörte zu einem Friseursalon. Es war also nichts Unnormales.
    Die Schreie schon!
    Sie waren so schrill und anders, dass wir nicht mal heraushörten, ob sie von einem Menschen stammten oder von einem Tier. Sie kamen von weiter vorn im Bereich des offiziellen Eingangs.
    Im Moment sahen wir noch nichts, was auf einen Kampf hingedeutet hatte. Wir
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