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Sklavin der Hölle

Sklavin der Hölle

Titel: Sklavin der Hölle
Autoren: Jason Dark
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nach oben.
    Zugleich versuchte sie, die Konzentration nicht abreißen zu lassen. Sie wollte ihre Kräfte einsetzen. Sie musste es sogar tun, sonst war alles vergebens.
    Auf der Schwelle zur Kabine hielt sie an. Weiter zurück wollte sie nicht gehen. Der Blick war nach vorn gerichtet, aber wer nahe an sie herangegangen wäre, der hätte in ihren Augen einen Ausdruck gesehen, der völlig fremd und in sich gekehrt war.
    Kein Flackern der Angst. Glenda wollte es schaffen. Sie kannte die Symptome, wenn es bald so weit war. Dann würde so etwas wie eine Flut in ihr hochsteigen und eben diesen letzten Kraftschub bringen, den sie noch brauchte.
    Dann würde sich auch die Welt um sie herum verändern. Sie würde ihre normale Geometrie verlieren und kleiner werden. Die drei Dimensionen zogen sich dabei zusammen, weil sie in einer vierten aufgingen, in die sie hineingleiten würde. So kannte Glenda es, so erwartete sie es auch – aber sie hatte schon verdammtes Pech.
    Es klappte nicht!
    Die Ablenkung war einfach zu groß. Dieser verfluchte Miro Maxwell war für sie zu einem wahren Monstrum angewachsen. Sie konnte sich nur auf die grauenhafte Waffe konzentrieren, hinter der sein Gesicht fast verschwand. Sie glaubte, dass er grinste, denn einer wie er freute sich auf seine Tat.
    Er sah aus wie ein Mensch, er war auch ein Mensch, aber er hatte es auch geschafft, den Kontakt zur anderen Seite zu bekommen, und die hatte ihn voll unterstützt.
    »Du hast dich entschieden?«
    Seine Frage riss sie wieder aus der Konzentration. Sie gab jedoch keine Antwort.
    Er lachte – und tat den nächsten Schritt.
    Der Hintergrund mit den brennenden Kerzen und den wartenden Frauen war bereits verschwommen. Für sie war es zu einem Gemenge aus Dunkelheit und Licht geworden, aber das alles zählte nicht. Sie wollte weg, einfach nur weg.
    Sich auflösen und...
    Es klappte nicht.
    Glenda gab die Schuld nicht mal sich selbst. Sie hatte wirklich alles getan. Hier mussten andere Kräfte lauern, die sie störten, und sie dachte an die rätselhaften sechs bösen Geister, die von Miro gerufen worden waren.
    »Ich werde dich nicht an deiner Kehle durchbohren, denn eigentlich hasse ich hässliche Leichen, verstehst du?«
    Sie verstand, aber sie sagte nichts. Sie sah, wie sich der Blick des Mannes direkt auf ihren Körper konzentrierte.
    Zustoßen und dann...
    Glenda wollte es ihm nicht einfach machen. Sie wollte und sie würde kämpfen. So einige Tricks hatte man ihr beigebracht.
    »Dann komm!«, flüsterte sie. »Dann komm her, Killer!«
    »Ja, ich...« Er holte aus!
    In diesem Augenblick gellten die Schreie durch das Kellerverlies...
    Wir waren auf eine Überraschung gefasst gewesen, doch als wir dieses Bild hinter der Gittertür sahen, stockte uns der Atem.
    Fünf fast nackte Frauen standen im Kreis. Von ihnen glitten unsere Blicke schnell weg zu einer Männergestalt, die wir bisher noch nicht gesehen hatten. Ich wusste sofort, wer dieser Mann war.
    Das konnte nur der Friseur Maxwell sein.
    Und er hatte sich ein Opfer ausgesucht. Glenda Perkins stand nahe einer offenen Fahrstuhltür und musste mit ansehen, wie Miro Maxwell auf sie zuschlich.
    Er wollte sie bestimmt nicht in den Arm nehmen, denn wir sahen aus seinem rechten Ärmel etwas hervorragen, das sich an seinem Ende verbreiterte.
    Der Vergleich mit der Heugabel lag auf der Hand, und ich dachte daran, wie der Klinikchef ums Leben gekommen war. Mehrere Messer hatten seine Brust durchbohrt.
    Und diesmal sollte Glenda das Opfer sein.
    Suko stand neben mir. Er zog seine Waffe. Er drückte die Mündung in den Raum zwischen zwei Stäbe und drehte die Hand so, dass er auf Maxwell zielen konnte.
    Bevor dieser Glenda erreichte, würde die geweihte Kugel in seinem Körper stecken.
    Ich dagegen hatte etwas anderes vor, denn mir war blitzschnell eine Idee durch den Kopf geschossen. Die Szene in der Zelle stand noch plastisch vor meinen Augen. Lina Davies war durch den Anblick des Kreuzes vergangen, und hier sah ich fünf Frauen, die ähnlich reagieren würden wie Lina.
    »Noch nicht!«, flüsterte ich Suko zu, schlug mit dem Kreuz gegen einen Eisenstab, und dieses Geräusch war wie ein Gong, der die fünf halbnackten Frauen aus ihrer Erstarrung riss.
    Sie drehten die Köpfe.
    Die Hand mit dem Kreuz hatte ich durch die Gittertür gestreckt – und hörte die Schreie!
    ***
    Jede sah den silbernen Talisman, und jede steckte so tief im Morast, dass dieser Anblick einfach schocken, musste, denn das Kreuz spürte die
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