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SKIZZEN EINER ZARTEN LIEBE (German Edition)

SKIZZEN EINER ZARTEN LIEBE (German Edition)

Titel: SKIZZEN EINER ZARTEN LIEBE (German Edition)
Autoren: Anni Weissgerber
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Frank in die Kanzlei eintreten. Sie hatte nichts dagegen.
    Dieses eine Mal würde sie nicht nachgeben. Mit entschlossener Miene ging sie auf ihr Zimmer im ersten Stock. Dort holte sie ein gutes Buch hervor und entspannte sich wieder etwas. Sie freute sich schon seit langem auf ihr Studium der Achitektur.
     
     
     
                                                                         
     
     
    Kapitel 2
     
     
     
     
    Valerie blinzelte. Die Abendsonne durchflutete das Wohnzimmer und ein warmes Licht fiel auf die Essecke aus weißer Eiche. Hier saß fast die ganze Familie zum Abendessen zusammen. Fast, nur die etwas in sich gekehrte 19-jährige Tochter fehlte wieder einmal.
    „Bastl, Frank?“ kam es aus der offenen Küche.
    Ein mürrisches „Ja, Mama“ war die Antwort.
    Sie hoben kaum den Blick von ihrem Gameboy auf den Knien.
    „Wo steckt denn jetzt eure Schwester?“
    „Woher sollen wir das schon wieder wissen, Mama?“
    Bestimmt saß sie wie so oft irgendwo vor der Uni in der Sonne und träumte vor sich hin, vergaß die Zeit.  Valerie Grassl-Keyser hatte auf dem Markt frische Tomaten, Oliven, Salat und Schafskäse besorgt. Schnell und mit sicherer Hand hatte sie einen Salat mit leichtem Dressing, etwas Baguette und Käse zurechtgemacht. Dies ordnete sie geschickt auf dem Tisch an.
    „Ich mag keine Oliven und Salat auch nicht“, maulte der Jüngste.
    „Bastl, in der Dominikanischen Republik gibt es jeden Tag Salat und Oliven. Und jetzt legt endlich den Gameboy weg.“
    Valerie nannte ihren jüngsten Sohn gerne Bastl. Ansonsten merkte man ihr ihre bayerische  Herkunft nicht mehr an.
    Vater war heute etwas früher heimgekommen und zog sich eben im Flur seine Schuhe aus. Mit einem gewohnheitsmäßigen Griff zerrte er sich dabei die Krawatte vom Hals. Sie wollten heute endlich den bevorstehenden Winterurlaub besprechen und eine Entscheidung treffen.
    Später wollte Valerie dann noch ein paar Anrufe erledigen.
    Die Doppelhaushälfte in dem schönen Schwabing in München glitzerte. Valerie hatte die Fenster geputzt, die Wäsche gebügelt und Staub gewischt, bevor sie die Einkäufe erledigt hatte. Die weißen Bodenfliesen schimmerten sauber.                                          
    Die hohen Fenster hielten sie trotz des warmen Wetters geschlossen, da es Anfang Juni hier von Blütenstaub nur so wimmelte. Morgen würde Valerie deshalb sowieso wieder die Scheiben putzen müssen. Die gelb-grüne Schicht brauchten sie nicht auch noch auf den weißen Möbeln.
    Ihre Haushälfte hatten sie sehr stilvoll und elegant eingerichtet. Beim Blick durch die großzügigen Räume, das abstrakte Bild an der Wand über dem verglasten Kamin und ihre beiden stattlichen Söhne, überfiel Valerie abermals der Stolz. Sie hatten viel erreicht.
    “Sebastian, bitte, leg jetzt des Ding da weg. Du könntest deiner Mutter ruhig ein bisserl helfen“, kam es aus dem Flur.
    „ Fraaank, wir sollen jetzt ausmachen, hast net gehört?“
    „Vati hat mit dir gesprochen, Basti“ erwiderte der zwei Jahre ältere Frank.
    „Ich meine euch beide. Schluss jetzt. Wir wollen essen.“ Der Vater schlug einen strengeren Ton an.
    „Und, fliegen wir nun im Winter auf eine Insel oder nicht?“ ließ sich ungeduldig Franks bereits tiefe Stimme vernehmen. Er brauchte nie lange, um zum Punkt zu kommen und entschied sich immer rasch.
    Die Jungs waren beide mit modernen Jeans und Ed-Hardy T-Shirts bekleidet. Hierauf legten sie Wert in ihrem Alter. Sie besuchten beide das Goethe-Gymnasium, auf dem auch ihre Schwester Susanne im letzten Jahr ihr Abitur gemacht hatte. Sie brauchten den Klassenkameraden in nichts nachstehen.
    Valeries Blick löste sich von ihren beiden Söhnen und glitt in den gepflegten, kleinen Garten hinaus. Sie lächelte in sich hinein.
    Man schaute auf in Form geschnittene Bäumchen und saftig grünen Rasen. Der rote Rhododendron blühte gerade.
    Der 46 Jahre alte Harald Keyser hatte einen gut bezahlten Job. Sie konnten sich dies alles hier leisten und regelmäßigen Urlaub noch dazu.
    Harald setzte sich. Er schaute seine um drei Jahre jüngere hübsche Frau, die er in ihrem bayerischen Heimatort Reit im Winkl kennen gelernt hatte, gedankenversunken an. Sie hatte den bayerisch-bäuerlichen Akzent abgelegt und servierte mittlerweile gekonnt leichte, gesunde Kost.
     
                               
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