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Skandal auf Sardinien (Julia Extra) (German Edition)

Skandal auf Sardinien (Julia Extra) (German Edition)

Titel: Skandal auf Sardinien (Julia Extra) (German Edition)
Autoren: Lynne Graham
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gesagt, dass der Milliardär Angelo Riccardi, der neue Besitzer von Rialto, sich im Gebäude aufhielt und persönlich mit ihr sprechen wolle. Als sie endlich in ein Büro geführt wurde, war sie angespannt und nervös.
    „Miss Hamilton“, begrüßte Angelo sie tonlos und beobachtete, wie sich Wiedererkennen auf ihrem Gesicht abzeichnete. Es gelang ihr nicht, ihre Bestürzung und ihre Verlegenheit zu verbergen. In seiner Welt war eine solche Durchschaubarkeit selten. „Ich bin Angelo Riccardi.“
    „Sie sind … aber das kann doch nicht sein!“, rief Gwenna verwirrt, als sie in dem Mann ihr gegenüber den Fremden erkannte, den sie vor ein paar Tagen hinter der Kirche getroffen hatte.
    Angelo zog eine Augenbraue hoch.
    Ein zeitloser Moment verging, in dem sie ihn einfach nur anstarrte und seinen ausdrucksvollen Blick, die hohen Wangenknochen, die gerade Nase und die vollen sinnlichen Lippen auf sich wirken ließ. Ein Prickeln überlief ihren Körper.
    „Nun, offensichtlich sind Sie, wer Sie … vorgeben zu sein“, sagte sie stockend.
    „Ich weiß immer noch nicht, warum Sie hier sind.“ Angelo genoss es, dass sie ihre Nervosität überhaupt nicht verstecken konnte.
    „Um mit Ihnen über meinen Vater zu sprechen.“
    „Es überrascht mich, dass Sie glauben, dass ich ein Interesse daran habe.“
    Gwenna versteifte sich. „Mein Vater hat hier sehr lange gearbeitet.“
    „Und dabei systematisch Firmengelder unterschlagen.“
    „Ich habe nicht die Absicht, irgendeine seiner Taten zu leugnen.“
    „Was wollen Sie dann? Aber vielleicht erwarten Sie ja dieselbe Vorzugsbehandlung, die Ihrem Vater hier zuteil geworden ist.“
    „Ich weiß nicht, was Sie damit meinen.“
    „John Ridge hat Ihren Vater mehr wie einen Freund als einen Angestellten behandelt. Er konnte nie verstehen, warum eine Produktivitätssteigerung kein Mehr an Gewinn mit sich brachte. Aus diesem Grund musste er schließlich die Firma verkaufen.“ Angelo beobachtete, wie alle Farbe aus ihrem Gesicht wich und sie den Kopf senkte. Ihre Empfindsamkeit amüsierte ihn – wusste er doch, dass er sie gegen sie verwenden würde. Es war ihm zur zweiten Natur geworden, die Schwächen anderer zu erkennen und zu seinem eigenen Vorteil zu nutzen. „Jetzt, da er erkannt hat, wie sein Vertrauen missbraucht wurde, ist er am Boden zerstört.“
    „Dad schämt sich sehr. Ich weiß, dass das nichts ändert …“
    „Sie leben in Ihrer eigenen kleinen Welt, Miss Hamilton. Im Moment versuchen meine Experten einen Weg zu finden, die Firma zu retten, ohne dass allzu viele Angestellte ihren Arbeitsplatz verlieren.“
    Gwenna fühlte sich mehr als unbehaglich. Die weiteren Auswirkungen der Veruntreuung hatte sie gar nicht bedacht. Sie hatte Angelo Riccardis Vorwürfe wirklich verdient.
    „Ich hatte wirklich keine Ahnung, dass es so schlecht um Furnridge steht.“
    „Wie konnten Sie das nicht wissen? Ihr Vater hat eine sehr große Summe unterschlagen.“ Angelos Wut verflüchtigte sich langsam zugunsten einer wachsenden Befriedigung. Sie war Hamiltons Tochter. Jetzt konnte er mit zwei Menschen spielen. Und sie war ein wunderschönes Spielzeug mit einem ganzen Repertoire an Antworten, wie er sie seit langer Zeit nicht mehr gehört hatte. „Kein Unternehmen dieser Größe kann einen Verlust an Kapital ohne Entlassungen auffangen.“
    Ein Funke Optimismus huschte über ihr Gesicht, und sie hob den Kopf. „Aus diesem Grund bin ich ja hier … um darüber zu sprechen, wie das Geld zurückgezahlt werden kann.“
    „Zurückgezahlt?“, fragte Angelo und musterte sie eingehend. Ihre mandelförmigen Augen und die Sommersprossen auf ihrer Nase übten einen Reiz auf ihn aus, den er sich nicht erklären konnte. Der triste Hosenanzug, den sie trug, mochte ihrer Figur nicht gerade schmeicheln, aber ihre strahlende Schönheit übertönte alles und zog immer wieder seine Aufmerksamkeit auf sich.
    „Mein Vater besitzt Immobilien, die verkauft werden können. Mit dem Gewinn könnten die Gelder zurückgezahlt werden.“ Sie wich seinem Blick aus. Nicht zum ersten Mal fragte sie sich, warum sie sich in seiner Gegenwart so seltsam fühlte. Ihre Kehle war wie zugeschnürt, sämtliche Muskeln angespannt.
    „Falls eine der Immobilien mit gestohlenem Geld gekauft wurde und ihr Vater von einem Gericht für schuldig befunden wird, könnte sein Eigentum sowieso zu Wiedergutmachungszwecken beschlagnahmt werden.“
    Dieser Satz zerschnitt Gwennas Hoffnungen wie eine scharfe Klinge.
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