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Sixty Shades of Blood. Episode I: Rote Lust (Erotik-Satire oder so) (German Edition)

Sixty Shades of Blood. Episode I: Rote Lust (Erotik-Satire oder so) (German Edition)

Titel: Sixty Shades of Blood. Episode I: Rote Lust (Erotik-Satire oder so) (German Edition)
Autoren: F. M. Wuzynski
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geschnitztes Schaukelpferd für Erwachsene. Beim zweiten Hi n sehen erkenne ich, dass der Rücken des Pferdes aus einer scharfkantigen Schneide besteht. Das erscheint mir unpraktisch. Das ruiniert jede Satteldecke, oder?
    »Der spanische Bock.« doziert Cornelius. »Da gibt es hübsch viel Blut dabei.«
    »Wie wär´s?« meint Meryl zuckersüß zu Marylin. »Willst du nicht mal hoppereiten?«
    »Oh ja!« Marylin klatscht in die Hände und schwingt sich auf das Holzpferd. Sie schreit auf, als die Schneide von unten in ihren Körper fährt. Cornelius hat recht: Es gibt wirklich viel Blut dabei.
    Doch ich bin zu verwirrt, um auf die roten Rinnsale zu ac h ten, die links und rechts an dem Gerät herunter triefen. Seit wann entkommen Teile des Unterbewusstseins aus dem Kopf und setzen sich auf künstliche Pferde?
    »Sie ist nur eine Wahnvorstellung von dir.« stöhnt Myra. »Es ist kein Unterschied, ob du sie dir in deinem Kopf oder auße r halb wahnvorstellst.«
    Klingt logisch, aber es überzeugt mich nicht. Die Bande ist schon schwer genug auszuhalten, wenn sie in meinem Schädel herum spukt. Ich weiß nicht, ob ich es ertrage, wenn sie sich draußen zeigen.
    »Schockiert?« will Cornelius wissen.
    »Man sollte eine Schüssel drunter stellen. Das schont den Boden.« meine ich abgelenkt. Marylins Blut steht in den Ritzen zwischen den Steinen. Die arme Putzfrau, die das wieder sauber kriegen soll. Marylin selbst stöhnt. Sie ist auf dem Gaul z u sammen gesunken. Ihre Beine wirken deutlich länger als zuvor.
    Cornelius sieht mich mit großen Augen an. Dann packt er mich und zieht mich weiter.
    »Das Prunkstück meiner Sammlung. Die Streckbank.« stößt er genervt hervor. »Doppelte Seilzug-Übersetzung, extra gel a gerte Arm- und Beinwinden, und hier in der Mitte die Stache l kralle für den Rücken. Man kann einen Mann hierauf drei Tage am Leben halten. Frauen vier oder fünf, die sind zäher.«
    Das klingt nicht wirklich ermutigend, aber wieder werde ich abgelenkt. Wayne liegt plötzlich auf der Streckbank, die Hand- und Fußgelenke in den Eisen. Carlos dreht am Rad und kichert irre. Waynes Leib wird straff gestreckt, die Stacheln dringen in seinen Rücken. Dann nass-knackend-reißende Geräusche. Ve r mutlich seine Schultergelenke.
    »Ist was?« fragt Wayne und unterdrückt ein Gähnen. Er g e hörte schon immer zu den Phlegmatikern. Carlos macht ein dummes Gesicht.
    »Tut das nicht weh?« fragt er seinen Bruder.
    »Nein.« brummt Wayne. »Die Stachelrolle hat die Rücke n marksnerven durchtrennt. Ich spüre nichts mehr.«
    »Nun, was sagst du zu diesem Teufelsding?« fragt Cornelius erwartungsvoll. Männer! Nicht zu ertragen, wenn man ihre Le i denschaft für Spielzeuge nicht teilt.
    »Die Stachelrolle gehört neu eingestellt.« sage ich nüchtern. »So zerschneidet sie die Rückennerven und man spürt nichts mehr. Das ist nicht im Sinne des Erfinders, oder?«
    Cornelius bleibt der Mund offen stehen. Er starrt mich an, die Maschine, wieder mich. Dann verengt er die Augen zu Schlitzen und studiert die Streckbank minutenlang im Detail. Carlos tritt höflich beiseite. Wayne kann sich natürlich nicht rühren. Cornelius sieht keinen von beiden. Schließlich nickt er widerstrebend.
    »Du könntest recht haben. Das würde auch erklären, warum dieser korsische Geschäftsmann nicht verkaufen wollte.« brummt er vor sich hin. »Egal – ich bin an seinem Film bete i ligt.«

Acht
     
    Unsere Tour endet im hintersten Bereich der Höhle. Hier ist auf einem Felsquader ein schwarzer Kasten aufgebahrt. Der Deckel steht auf, er ist innen mit blutrotem Samt ausgeschlagen. Das sieht bequem aus, wie ein Bett. Weich und einladend. Me i ne Füße tun mir weh von den ungewohnten Schuhen und der langen Führung.
    »Darf ich mich ein wenig hinlegen?« frage ich Cornelius.
    Der fährt zurück und blinzelt ungläubig. Dann nimmt er meine Hand und sinkt vor mir auf die Knie.
    »Meine Betty. Meine tapfere Heldin. Meine Jean d´Arc des Folterqualen-BDSM. Meine…« Ihm fehlen die Worte.
    »Was ist los?« Meine Fersen tun höllisch weh, stelle ich fest. Die roten Schuhe gehören sicher ebenfalls zum Sado-Maso-Zeug.
    »Du beweist kaltes Blut und kühlen Kopf im Angesicht von Schrecken, die alle anderen in den Wahnsinn treiben. Das ist außergewöhnlich. Du bist außergewöhnlich. Vielleicht ist das der Grund, warum ich dich…« Er verstummt.
    Ich verstehe nicht ganz, was er meint. Die Füße schmerzen zu sehr. Doch sein glühender Blick
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