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Siren of the Seas 01 - Meer der Sehnsucht

Siren of the Seas 01 - Meer der Sehnsucht

Titel: Siren of the Seas 01 - Meer der Sehnsucht
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anblickten. „Euer gehorsamer Diener, Majestät", erklärte er mit fester Stimme. „Ich bin bereit zur sofortigen Abreise."
    „Zur sofortigen Abreise?" wiederholte Ambrosia. „Aber Riordan ... Wir haben doch noch gar nicht ... du hast nicht ..." Sie rang verzweifelt die Hände und wandte sich an den König.
    „Bitte, Majestät, vielleicht könnte ich mit Riordan gehen. Alle werden gern bezeugen, dass ich sehr gut segeln kann und ein Schwert so gut zu schwingen verstehe wie ein Mann."
    Charles spürte die wachsende Spannung. Riordan sah blicklos geradeaus, und die Lamberts sowie ihre Bediensteten warfen einander Blicke zu. Es stand zu befürchten, dass hier ein Unglück geschehen würde, wenn der König nicht schnell und entschlossen handelte.
    Er wandte sich an Geoffrey Lambert. „Ich habe Sorge dafür getragen, dass ein Schiff Sie und Ihre Gesellschaft nach Cornwall bringt. Sie alle werden innerhalb einer Stunde an Bord gehen."
    „Was geschieht mit der Skull?" wollte Newton wissen.
    „Sie ist ein gutes Schiff. Es hat ganz den Anschein, als hätten die Pir aten von Cairn so einiges von Englands Gold dazu benutzt, sie nach ihren Vorstellungen zu bauen. Riordan Spencer wird dieses Schiff bekommen, um es im Namen der Krone zu segeln. Es wird eine angemessene Entschädigung darstellen für die Warrior, die untergegangen ist."
    Charles erhob sich. „Ihr König wird sich von Ihnen verabschieden, sobald die Kutschen bereitstehen, um Sie zum Hafen zu bringen." Er drehte sich um. „Riordan, ich denke, wir beide haben noch vieles zu besprechen, bevor du in See stichst."
    Hoheitsvoll schritt der King Charles zum Ausgang, gefolgt von Riordan Spencer. Kein einziges Mal schauten sie sich nach der Gästeschar um, die in betroffenem Schweigen zurück-blieb.
    Riordan hatte seinen Seesack fertig gepackt und trat nun ans Fenster, um einen Blick auf die gepflegten Palastgärten zu werfen. Es war das erste Mal, dass er sich auf eine Reise vorbereitete, ohne dabei ein Hochgefühl und Vorfreude zu verspüren. Stattdessen schnürte ihm eine unbestimmte Furcht die Kehle zu und verursachte ihm einen unangenehmen Druck auf der Brust.
    Er hasste sich für den Schmerz, den er Ambrosia bereitet hatte. Doch nun war es vollbracht. Sie würde trauern. Aber wenigstens wäre sie in Sicherheit. Und das war für ihn das Wichtigste.
    Irgendwann würde ihre Trauer versiegen, und sie würde ihr Leben weiterführen. Doch bei diesem Gedanken ballte Riordan unwillkürlich die Hände zu Fäusten. Sie würde einen Mann kennen lernen, der sie heiratete, Kinder mit ihr hatte und ihr ein sicheres Heim bot.
    Er lehnte die Stirn gegen die kühle Fenstereinfassung. Erneut schoss der Schmerz wie eine Flamme in ihm hoch. Verglichen mit dieser Qual war sein Leiden unter Silas Fenwicks Händen nichts gewesen. Die Vorstellung von Ambrosia in den Armen eines anderen Mannes, wie sie ihn liebte und seine Kinder empfing, war mehr, als er ertragen konnte.
    „Riordan."
    Er fuhr herum und glaubte, einem Trugbild zu erliegen. Doch da stand sie, gekleidet in knielange Hosen, die sie in die hohen Stiefel gestopft hatte. Ein buntes Hemd mit weiten, flatternden Ärmeln. Das Haar hatte sie mit einem Schal straff nach hinten gebunden. In den Händen hielt sie ein Schwert.
    Unter anderen Umständen hätte er jetzt gelächelt. „Ambrosia, bist du gekommen, um mit mir zu kämpfen?"
    „Das kommt ganz darauf an."
    „Worauf?"
    „Auf deine Antwort auf eine einzige Frage."
    Er seufzte. „Ambrosia, ich habe keine Zeit für irgendwelche Spiele."
    „Ich auch nicht. Die Kutsche des Königs wartet nämlich unten auf uns."
    „Wie lautet deine Frage?"
    „Liebst du mich?"
    Es wäre so leicht gewesen, jetzt zu lügen. Für ein Nein hätte sie ihn für alle Zeiten gehasst.
    Doch nach allem, was sie für ihn getan hatte, schuldete er ihr wenigstens Ehrlichkeit. „Ja. Von ganzem Herzen."
    Ambrosia schloss kurz die Augen. Sie hatte so schreckliche Angst vor seiner Antwort gehabt. Was wäre gewesen, wenn er sie nicht liebte? Was wäre gewesen, wenn sie sich alles nur eingebildet hätte? Aber sie musste es von ihm selbst hören.
    Bevor sie etwas sagen konnte, hatte er sich abgewandt. „Das ändert nichts an den Tatsachen, Ambrosia. Ich bin entschlossen, mein gefährliches Tun für König und Heimatland fortzusetzen."
    „Dann werde ich es mit dir gemeinsam tun."
    „Nein." Riordan schaute sie aus glitzernden Augen an. „Ich könnte es nicht ertragen, noch einmal zuzusehen, wie ein
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