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Sinnliche Versuchung in Italien

Sinnliche Versuchung in Italien

Titel: Sinnliche Versuchung in Italien
Autoren: Rebecca Winters
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nur in legerem Freizeitdress.
    Es blieb allerdings nicht bei einem Anzug, denn Fortunato bestand darauf, dass er sich auch feine Schuhe, Hemden und Krawatten zulegte. Man könne ja nie wissen, meinte er, ob sich nicht noch weitere Anlässe ergeben würden, den Einreiher zu tragen. Aber bitte nicht mit denselben Accessoires. Das sei unmöglich.
    Als sie endlich wieder zu Hause waren, plagten Lucca wieder Schmerzen. Er verbarg sie jedoch vor seinem Neffen, bis der Junge aufbrach, um sich zu Hause umzuziehen. Danach nahm Lucca eine Tablette, um den Abend zu überstehen und damit niemand merkte, wie es ihm in Wirklichkeit ging.
    Annabelle würde er natürlich nicht hinters Licht führen können. Ihr blieb nichts verborgen. Er vermisste sie schrecklich.
    „Hey, du siehst super aus“, empfing Lucca seinen Neffen, als dieser ihn Stunden später abholte.
    „Dich habe ich auch noch nie so chic gesehen.“
    „Danke. Sind deine Eltern einverstanden, wenn ich dich hin und wieder bitte, mich zu fahren?“
    „Na klar. Sie finden es mutig von dir, dass du dich traust, bei mir einzusteigen. Wann wirst du dir wieder ein Auto anschaffen?“
    „Das weiß ich noch nicht. Ich habe mich noch für kein Modell entschieden.“
    „Ich hätte gern einen Sportwagen. Das wär’ cool.“
    „Wegen der Mädchen?“
    „Ja, auch.“
    Lucca musste lachen und klopfte ihm auf die Schulter. „Viel Glück, Fortunato.“
    „ Bellissima ist auch heute Abend da. Ich kann es kaum erwarten, sie zu sehen.“
    Lucca erging es genauso.
    Als sie sich der Villa Cavezzali näherten, drangen Stimmen und Lachen zu ihnen. Offenbar war das Haus schon voller Gäste, und wenig später war Lucca von der Familie umringt. Er wurde umarmt und geküsst. Besonders herzlich begrüßte ihn Maria. Guilio hielt sich abseits und wartete, bis er als Letzter seinen Sohn in die Arme nahm. Dann schaute er ihn voller Stolz an, und Lucca war froh, dass er nicht in seinem alten Anzug gekommen war.
    Wo aber war Annabelle? Unter den Gästen entdeckte er sie nicht. Ihr Fernbleiben empfand er als Schlag in den Magen.
    „Darf ich um Aufmerksamkeit bitten?“, unterbrach Guilio in diesem Moment das Stimmengewirr. „Ich freue mich, dass ihr gekommen seid. Bevor wir das Abendessen im Garten einnehmen, möchte ich, dass mir alle in den Vorführraum folgen.“
    Lucca spürte die Nervosität seines Vaters. Das kannte er nicht von ihm. Mit mulmigem Gefühl betrat er den Anbau, in dem Guilio sich ein eigenes Reich errichtet hatte. Hier brütete er Entwürfe aus, hier gab es eine große Leinwand für Projektionen in den verschiedenen Stadien. Außer Maria mochte er in seinem Refugium eigentlich niemanden gern haben. Jetzt standen jedoch mindestens sechzig Stühle für seine Abendgäste bereit.
    „Setz dich bitte hierher. Neben mich“, forderte Guilio seinen Sohn auf.
    In der ersten Reihe? Während sich die anderen niederließen, breitete sich in Lucca Nervosität aus. Was zum Teufel ging hier vor?
    Nachdem alle Platz genommen hatten, erhob sich sein Vater und trat ein paar Schritte zurück. „Heute haben wir zwei Gründe zum Feiern. Gleich zwei meiner Träume sind wahr geworden. Zum einen hat mein Sohn Lucca seinen gefährlichen Beruf als Kampfjetpilot an den Nagel gehängt und ist nach Hause zurückgekommen.“
    Die Familie brach in Jubel aus. Guilio hatte offenbar nicht einmal Maria davon erzählt. Sie saß neben Lucca, legte die Hand auf seinen Arm und drückte ihn. „Ich bin so froh, Lucca. Für dich und für ihn“, sagte sie und lächelte.
    „Zum anderen habe ich eine Überraschung geplant, die eigentlich erst im August bekannt werden sollte. Da mein Sohn aber früher und für immer heimgekehrt ist, habe ich umdisponiert. Seit einem Jahr überlege ich, wie ich Lucca gegenüber meine Wertschätzung ausdrücken kann.“

8. KAPITEL
    „Jahrzehnte lang habe ich davon geträumt, einen Sportwagen auf den Markt zu bringen. Außer meinen beiden Ehefrauen Donata und Maria habe ich es niemandem erzählt. Denn wie ihr wisst, hat Amalfi noch nie einen produziert. Doch irgendwann wusste ich genau, wie er aussehen sollte. Danach setzte ich mich mit den Ingenieuren zusammen und entwickelte mit ihnen einen Prototyp.“
    Guilio blickte Lucca an. „Ich habe ihn Amalfi-MB-Viper in Anlehnung an den Jet genannt, den mein Sohn so erfolgreich geflogen hat, um meinem Sohn zu zeigen, wie stolz ich auf ihn bin. Es ist mir eine Ehre, dein Vater zu sein, Lucca. Wenn deine Mutter heute Abend hier sein
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