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Single in the City - Frl. Garbers rennt durch die Stadt

Single in the City - Frl. Garbers rennt durch die Stadt

Titel: Single in the City - Frl. Garbers rennt durch die Stadt
Autoren: Sandra Garbers
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Frage, denn es gab weit und breit keine einzige Kneipe.
    Diese negative Einstellung alkoholischen Getränken gegenüber setzte sich bei dem Grillfest fort. Es war ein Grillfest, wo alle Sitzgelegenheiten, die Fleischfackeln und vor allem alle Bratwurstschnecken den Kindern vorbehalten waren. Und natürlich deren Eltern, welche die Reste aßen. Für uns kinderlose Erwachsene aber blieben nur die ganz kleinen verkohlten Minibratwürste. Die wollten die Kinder nicht.
    Nach etwa einer halben Stunde wagte ich es, nach einem Piraten-Pappbecher zu fragen. »Für die Kinder?«, fragte der Hausherr. »Ja, genau.« Er gab mir einen Becher, und ich füllte ihn mir heimlich mit der Apfelschorle von den Kindern. Während ich das Getränkherunterstürzte, schaute mich eine der Nachbarsmütter mit vorwurfsvollem Blick an.
    Die Partygesellschaft sah ein bisschen aus wie ein Casting für »Desperate Housewives«. Nur nicht so gut aussehend. Die öffentlich-rechtliche Variante. Die Frauen ließen sich natürlich nichts anmerken, aber man kann sich denken, was hier abgeht, nachdem die Familienväter sich morgens auf den Weg in den Job gemacht haben.
    Meine Hoffnung auf ein Bier hatte sich längst erledigt. Beziehungsweise hatte ich sogar im Geräteschuppen danach gesucht, aber die Gastgeber hatten es gut versteckt.
    Wie gerne hätte ich mir eine Zigarette angesteckt. Aber ich wusste, dass die Mütter mich vermutlich mit einer Bratwurstschnecke am nächsten Kletterbaum aufknüpfen würden. »Rauch ruhig«, sagte dann eine der liberaleren Mütter: »Unsere Kinder haben so was schon mal im Ausland gesehen. Außerdem können wir ihnen dann erzählen, dass Rauchen ganz, ganz böse ist.«
    Und dann passierte etwas ganz Wunderbares. Mitten auf der Terrasse lag eine riesige schleimige braune Nacktschnecke. Die Hausherrin schrie vor Ekel. Da fackelt ein Kind vom Dorf natürlich nicht lange, ich nahm also die Nacktschnecke und warf sie in die Kirschlorbeerbüsche. »Nicht in meine Blumen! Nicht in meine Blumen!«, schrie die Hausherrin kein bisschen dankbar. Und dann nahm mein Bekannter – Sie erinnern sich, dieser Benimm-dich-bloß-nicht-daneben-Bekannte – ein Schäufelchen aus dem Sandkasten. Damit schmiss er die Nacktschnecke in hohem Bogen über den Gartenzaun zum Nachbarn, wo sie paralysiert auf der Terrasse liegen blieb. Auch die Hausherrin kollabierte nun fast, rief etwas von guter Nachbarschaft, die mein Bekannter zerstört habe.
    Und so wurde es dann doch noch ein sehr interessanter Abend.

Warum Männer sich immer aufregen müssen

    Die Mädchen haben sich mittlerweile darauf eingestellt, dass es keine Männer mehr gibt. Wer einen hat, hält ihn fest, der Rest muss sich mit Affären, Alkohol und Spieleabenden über Wasser halten. Oder macht Karriere.
    Weil sie nach dem Aufwachen niemand küsst, vergessen sie langsam den Geschmack ungeputzter fremder Zähne. Weil niemand sich mit ihnen ums Bad streitet, vergessen sie, wie es ist, wenn man da dringend mal reinmüsste, die Tür aber verrammelt ist. Wenn das Klopapier alle ist, können sie nur sich selbst beschimpfen.
    Haben Sie mal versucht, abends beim einsamen Fernsehabend und bei einem guten Glas Rotwein mit sich selbst anzustoßen? Das klingt einfach nach nichts. Und weil einem dabei niemand in die Augen schaut, gibt es überdies auch noch die nächsten sieben Jahre schlechten Sex. Dabei waren die letzten sieben Jahre doch fast rum.
    Wie viel besser haben es da die Paare. Nehmen wir meine guten Freunde Betty und Peter. Die beiden haben sich gerade eine teure Wohnung in einem Neubau gekauft. Und weil Betty plötzlich nach der Lektüre von »Schöner Wohnen« die Ausrichtung der neu eingebauten Bulthaup-Küche nicht mehr gefiel, hat sie sie eines Tages – noch bevor das glückliche Paar eingezogen war – herausreißen lassen, um sie an anderer Stelle der Wohnung neu aufzubauen.
    So eine Küche baut man ja nicht mal eben an anderer Stelle wieder auf. Es mussten also Wände aufgestemmt, Leitungen herausgerissen und woanders verlegt werden. Kacheln abgeschlagen, Tapeten abgeschält und Dübel aus der Wand gerissen werden. Schließlich mussten nur noch die Fliesen aus seltenem peruanischem Schiefer mit einem Presslufthammer aufgebrochen werden.
    Mit anderen Worten: Der Einzug verzögerte sich ein wenig. Das hätte man Peter vielleicht sagen sollen, aber im Nachhinein ist man ja immer klüger. Peter jedenfalls erwies sich in dieser Hinsicht als etwas unflexibel. Männer eben. Als er
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