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Sine Culpa

Titel: Sine Culpa
Autoren: Elizabeth Corley
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gebügelt. Er würde der Polizei helfen, einen Berufskriminellen zu fassen, und das Gefühl, gebraucht zu werden, beflügelte ihn.
     
    Cooper betrachtete skeptisch das Team, das ihm zugeteilt worden war. Die beiden Uniformierten, Perkins und Lee, waren ganz in Ordnung, er hatte schon früher mit ihnen gearbeitet und wusste, dass er sich auf sie verlassen konnte, aber mit den Detectives, die sich draußen vorm Hause verstecken würden, hatte er Pech gehabt. D. C. Partridge war ein alter Hase mit zwanzig Dienstjahren und einem Alkoholproblem, von dem nur der leitende Superintendent im Präsidium nichts wusste. D. S. Rike war bis zu einem Messerzwischenfall im letzten Jahr ein guter Mann gewesen, aber erst seit zwei Monaten wieder im Dienst, und die ganze Zeit hatte er überwiegend hinter einem sicheren Schreibtisch verbracht.
    Die Einsatzplanung hatte offenbar entschieden, dass es sich um eine Festnahme mit geringem Risiko handelte, die sich positiv auf ihre Fallstatistik auswirken würde, ohne sonderlich schwierig zu sein. Sie würden einen Betrüger stellen, der keinen erkennbaren Hang zur Gewalt hatte. Dennoch, Rike war fahl im Gesicht, daher wies Cooper ihn an, die kleine Gasse hinter den Gärten zu sichern.
    Er sah zu, wie sich der Detective einen grünen Overall der Stadtreinigung und eine gelbe Weste mit reflektierenden Streifen anzog, ehe er eine Schubkarre mit Besen darin hinter Maidments Garten rollte. Partridge setzte sich in ein Auto, das ein Stück die Straße hoch parkte, schlug die Tageszeitung auf und tat prompt so, als schliefe er ein; zumindest hoffte Cooper, dass er nur so tat.
    Der Major erwartete ihn im Haus. Trotz der morgendlichen Hitze trug er Jackett und Krawatte.
    Cooper, Perkins und Lee tranken frischen Kaffee und warteten. Sie machten keinen Smalltalk; das war nicht Maidments Stil, und Cooper hatte diese Kunst noch nie beherrscht. Kurz nach acht verschwanden die zwei Uniformierten, Constable Perkins stieg die Treppe hinauf, und Lee versteckte sich im Esszimmer, während Cooper ins Bad ging und sich auf den Toilettendeckel setzte. Er hörte, wie Maidment ihre Tassen spülte und wegräumte. Rike und Partridge meldeten sich wie verabredet über Funk, und er war erleichtert, dass beide hellwach klangen.
    Um halb neun meldete Partridge Chalfonts Ankunft, und gleich darauf klingelte es an der Tür. Cooper hörte Stimmen, die laut durch das kleine Haus schallten.
    »Ah, Mr. Chalfont, herein mit Ihnen. Sie sind ziemlich früh dran.«
    »Potenzielle Kunden soll man nicht warten lassen.«
    »Möchten Sie eine Tasse Kaffee, ich habe gerade welchen aufgesetzt.«
    »Hab ich schon gerochen, aber machen Sie sich meinetwegen keine Umstände.«
    Geplant war, dass Maidment die Haustür schließen und verriegeln sollte, um Chalfont dann ins Wohnzimmer zu führen, wo er sich unter dem Vorwand, den Kaffee zu holen, in die Küche verdrücken würde. Cooper würde dann mit Unterstützung der beiden uniformierten Constables den Verdächtigen festnehmen.
    Leider verliefen die Dinge nicht nach Plan, wie Cooper später in seinem Bericht formulieren sollte. Anstatt sich hinzusetzen, folgte Chalfont dem Major in die Küche.
    »Bitte, ich mach das schon. Nehmen Sie doch Platz.«
    »Kein Problem, ich muss mir sowieso Ihre Heizung ansehen. Wo ist denn der Heizkessel?«
    Stille trat ein. Cooper blickte von seinem Sitzplatz auf der Klobrille hoch und starrte auf den Heizkessel.
    »Äh …« Die Ratlosigkeit war Maidment anzuhören. »Ich bin vor kurzem erst eingezogen. Da muss ich nachdenken …«
    »Keine Sorge, ich find ihn schon. Bin schließlich Experte. Ich wette, der ist im Bad.«
    Die Tür zum Bad ging auf, ehe Cooper sich verstecken konnte. Einen Moment lang starrten die beiden einander an, dann nahm Cooper sich zusammen und sagte mit fester Stimme:
    »Polizei! Sie sind festge–«
    Der Fausthieb raubte ihm den Atem, bevor er nach vorn kippte. Keuchend hörte er das Geräusch eines Handgemenges in dem engen Flur, und als er aufblickte, sah er, wie Lee unsanft auf dem Allerwertesten landete. Laute Schritte kamen die Treppe heruntergepoltert, und schon krachte Perkins gegen Cooper, der inzwischen den Flur entlanghumpelte. Perkins strauchelte und wäre beinahe gestürzt. Cooper drängte sich an ihm vorbei in die Küche und sah gerade noch, wie Chalfont erneut zuschlug, diesmal auf Maidments Nase. Blut spritzte hervor und besudelte die Jacketts der beiden Männer. Doch anstatt zurückzuweichen, stellte Maidment sich
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