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sind immer dagegen

sind immer dagegen

Titel: sind immer dagegen
Autoren: Enid Blyton
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Theaterrolle in der Grammatikstunde lernst, dann solltest du auch deine Grammatikregeln während der Probe lernen.“
    Hanni schaute die Lehrerin entsetzt an. „Aber Frau Roberts, ich muss zur Probe. Ich habe eine wichtige Rolle im Stück!“
    „Und im nächsten Jahr gibt es wichtige Zeugnisse“, sagte Frau Roberts. „Nun, ich will es noch einmal hingehen lassen, aber wenn ich dich wieder erwische und wenn du morgen deine Grammatikregeln nicht beherrschst, wirst du an der nächsten Probe nicht teilnehmen.“
    Die Mädchen waren in diesen letzten Wochen vor den Ferien sehr beschäftigt. Erstens hatten sie viele Klassenarbeiten zu schreiben und außerdem sollte doch der große bunte Abend stattfinden, an dem alle Klassen mitwirkten. Die Zwillinge und ihre Mitschülerinnen waren schon lange vorher aufgeregt. Sie hatten sich einiges vorgenommen. Doris wollte einen Solotanz aufführen, den sie selber erfunden hatte. Vera studierte eine Rolle für ein Theaterstück ein. Fünf Mädchen spielten in dem französischen Stück mit, die anderen im historischen. Alle hatten eine Aufgabe.
    Nur Suse hatte keine. Das ergab sich ganz zufällig. Zuerst sollte sie nämlich in der französischen Komödie mitmachen. Deshalb berücksichtigte Frau Kennedy sie nicht bei ihrem Stück. Aber dann änderte Mamsell ihre Meinung und gab Jo die Rolle, die für Suse bestimmt war. Aus diesem Grund spielte Suse nun in keinem der beiden Theaterstücke mit. Und da sie kein Musikinstrument beherrschte, Gedichte schlecht aufsagte und keine Tanzbegabung war, konnte sie zu dem Abend nichts beitragen. So fühlte sie sich übergangen.
    Sie beschwerte sich nicht. Und zu Anfang bemerkte niemand, dass sie nirgends mitmachte. Es war ja auch gar keine Absicht gewesen. Dann fiel Nanni auf, dass Suse immer so trübsinnig war, und sie fragte sie nach dem Grund.
    „Was ist los mit dir? Hast du schlechte Nachrichten von zu Hause?“
    „O nein“, erwiderte Suse. „Es ist nichts.“
    Nanni fragte nicht weiter, aber sie beobachtete Suse ein paar Tage. Dann fiel ihr auf, dass Suse weder in einem Stück mitspielte, noch einen eigenen Beitrag zur Aufführung vorbereitete.
    „Bist du traurig, weil du nicht mitmachst?“, fragte Nanni. „Ich dachte, du hättest eine Rolle im französischen Stück?“
    „Das war vorgesehen“, sagte Suse verlegen. „Aber dann hat Mamsell jemand anderen vorgezogen. Ich bin die Einzige, die nirgends mitmacht. Mir tut das weh, dass ich einfach so übergangen werde.“
    „Das ist doch nicht absichtlich geschehen“, sagte Nanni lachend.
    „Es sieht aber so aus“, beharrte Suse. „Ich weiß, dass ich keine große Begabung habe, aber man hätte mir doch wenigstens eine kleine Rolle geben können.“
    „Nimm’s nicht so tragisch“, versuchte Nanni sie zu trösten. „Du weißt doch genau, dass dich niemand zurücksetzen will.“ Aber sie konnte Suse nicht überzeugen. Sie schaute eigensinnig und verbittert aus. Wie viele schwache Menschen war sie ein richtiger Starrkopf.
    „Ich habe es satt, immer nur zuzuschauen“, sagte sie. „Ich werde weder zu den Proben noch zur Aufführung gehen. Ich kümmere mich nur noch um mich selber.“
    „Du könntest dich wirklich dafür interessieren, was deine Klasse macht, auch wenn du diesmal nicht mitspielst“, sagte Nanni aufgebracht. „Du bist dumm und kleinlich.“
    „Dann bin ich eben dumm und kleinlich!“ Mit Tränen in den Augen rannte Suse weg.
    Nanni erzählte es Hanni. „Du liebe Zeit“, meinte Hanni. „Jetzt haben wir gerade gedacht, dass Suse vernünftiger geworden ist, und nun macht sie uns schon wieder Schwierigkeiten. Wir sollten ihre Launen gar nicht beachten.“
    Jenny hatte dem Gespräch zugehört. Sie war in den letzten Wochen sehr nett zu Suse gewesen, denn sie hatte wegen des Streits immer noch ein schlechtes Gewissen. Im Augenblick sah sie sehr gedankenvoll aus.
    „Nein“, sagte sie, „es ist falsch, jetzt aufzugeben. Wir sollten uns auch weiterhin um Suse bemühen. Wir müssen uns was einfallen lassen, das sie auf andere Gedanken bringt. Ich weiß, wie ihr zumute ist. Ich war nämlich einmal in der gleichen Lage. Ich wollte in einem Wettkampf mitmachen, aber man hat mich nicht in die Mannschaft genommen. Es war ein schreckliches Gefühl und ich kam mir richtig gedemütigt vor.“
    Die Zwillinge lachten. Jenny war doch so ein vernünftiges Mädchen, wie konnte sie nur auf solche Gedanken kommen!
    „Ihr habt gut lachen“, meinte Jenny. „Ihr seid Zwillinge und
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