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Silvermoon - Jaegerin der Nacht

Silvermoon - Jaegerin der Nacht

Titel: Silvermoon - Jaegerin der Nacht
Autoren: Jay Valentine
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sollen. Ein hellblaues opulentes Kleid lag dort am Fußende der Schlafstatt.
    Leise seufzte sie, solche Kleider waren für Frauen ihres Standes normal und doch trug sie sie nicht gern. Ihre Lederkluft war ihr immer noch am liebsten, musste sie in dieser nicht durch und durch anmutig sein. Sie zog ihre verschmutzten Sachen aus und legte sie aufs Bett. Zuerst zog sie die weißen Strümpfe an und gleich darauf folgte das Unterkleid.
    Ihr Blick fiel auf das Mieder, Cassandra zog es über und versuchte es zu schnüren. Es gelang ihr nicht und sie rief Margret zur Hilfe, die sofort herbei geeilt kam.
    James wartete einen Moment vor Cassandras Gemach. Als er, dank seines übersinnlichen Gehörs, hörte, wie die Damen sich darüber unterhielten, dass Korsetts unvorteilhaft für jeden der atmete, entschloss er sich dazu urplötzlich in das Schlafzimmer zu stolpern. Entrüstet bedeckte Cassandra sich und sah ihn entrüstet an.
    „ Könnt Ihr nicht anklopfen?“, fragte sie aufgebracht und ihr Blick durchbohrte ihn.
    Es gelang James einen kurzen Blick auf ihren kaum bedeckten Körper zu erhaschen, sofort verstärkte sich sein Verlangen nach ihr.
    „ Verzeiht, ich … es war nicht meine Absicht. … Es tut mir leid“, sagte er, glaubhaft geschauspielert.
    „ Geht … einfach hinaus“, erwiderte Cassandra und nickte leicht.
    „ Ich werde draußen auf Euch warten“, fügte er im schuldbewussten Ton hinzu und verließ das Schlafzimmer.
    Die Magd führte ihre Arbeit fort, mit festen Zügen schnürte sie Cassandra ein und entschuldigte sich für jeden Ruck.
    Margret gab ihr noch passende hellblaue Schuhe, an Absätze war Cassandra auch nicht mehr gewohnt und so ging sie mit kleinen Schritten zu James. Weiterhin tat er so, als wäre ihm die Situation peinlich und sah zu Boden.
    „ Folgt mir bitte.“
    Sie lächelte leicht, als ihr die Scham, die er zu verspüren schien, bemerkte. Er geleitete sie durch das Anwesen und hinaus. Gemeinsam gingen sie durch einen Säulengang, der sie in den wundervoll angelegten Garten führte. Weil es schon dunkel war, brannten hier und dort einige Kerzen und Fackeln. Mit zwei schnellen Schritten kam sie neben James und sah sich um.
    „ Ich weiß es ist vielleicht unangebracht, nachdem Debakel gerade eben, aber Ihr seht, wirklich bezaubernd in diesem Kleid aus.“
    Er hob den Blick und schaute zu ihr herüber. Durch das Korsett wurde ihre Brust nach oben gedrückt und der Ausschnitt der Robe war einladend.
    „ Danke“, erwiderte Cassandra, sie lächelte ihn an.
    Das erste Mal.
    James fiel auf, wie unbeholfen sie teilweise unterwegs war, und verkniff es sich zu lächeln.
    „ Es ist ziemlich lange her, dass ich ein Kleid getragen habe“, ließ sie ihn wissen, während sie sich umsah.
    Anscheinend hatte sie seine Fehde mit sich selbst bemerkt. Als er sie betrachtete, fing seine Phantasie an alle möglichen Szenarien auszumalen. Kaum merklich schüttelte er den Kopf, um die Bilder zu verdrängen.
    „ Das ist wirklich bedauerlich … aber es eignet sich nun mal nicht zum Kämpfen“, antwortete er.
    „ Lebt Ihr hier nur mit Euren Bediensteten oder gibt es eine Dame an Eurer Seite?“, wechselte Cassandra das Thema.
    „ Wieso fragt Ihr?“ Er schritt mit ihr durch den großen Garten, während über ihnen Luna thronte.
    James fühlte Erleichterung, dass es erst Neumond war. So hatte er noch vier Tage Zeit, bevor sein Fluch wieder zuschlagen würde und er die Verwandlung nicht unterdrücken konnte.
    „ Aus Neugier“, beantwortete sie seine Frage und sah hinauf zum Mond.
    „ Stimmt, wir hatten bereits festgestellt, dass Ihr neugierig seid.“
    „ Er ist wunderschön, findet Ihr nicht?“ Sie sah ihn wieder an und ihre Blicke trafen sich.
    James riss sich von ihren Augen los und sah ebenfalls hinauf zum Himmelskörper.
    „ Er besitzt etwas mystisches“, erwiderte er und wollte von ihr ebenfalls erfahren, ob es einen Herrn an der ihren gab.
    „ Und Ihr, als Monsterjägerin? Ihr könnt Euch doch sicherlich nicht vor den Avancen junger Herren retten, oder nicht meine Liebe? Oder legt man einen Eid ab, der zur Enthaltsamkeit verpflichtet?“
    Lächelnd schüttelte sie den Kopf und sagte: „Ich … Nein, so etwas gibt es bei uns nicht …“, seine andere Frage überging sie einfach.
    Sie löste ihren Blick von seinem Anblick und ging ein Stück voraus, um sich umzusehen.
    „ Die tugendhafte Jungfrau, Schreck aller Monstrosität und Ungeheuern“, murmelte James vor sich hin, als würde er den
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