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Silver Linings (German Edition)

Silver Linings (German Edition)

Titel: Silver Linings (German Edition)
Autoren: Matthew Quick
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sagt er, «aber machen Sie sich keine Sorgen, wahrscheinlich werden Sie gar nicht halluzinieren. Nur ein sehr kleiner Prozentsatz von Menschen halluziniert bei der Einnahme dieser Medikamentenkombination.»
    Ich nicke und verspreche, eventuelle Halluzinationen meiner Mutter zu melden, aber ich glaube eigentlich nicht, dass ich halluzinieren werde, ganz gleich, was für eine Art von Drogen er mir gibt, vor allem, wo ich weiß, dass er mir kein LSD oder so was Ähnliches geben wird. Ich vermute, schwächere Menschen jammern über ihre Medikamente, aber ich bin nicht schwach, und ich kann meinen Verstand ziemlich gut kontrollieren.

    Ich bin im Keller und trinke Wasser aus dem Schnapsglas, während ich meine dreiminütige Pause zwischen Sit-ups auf dem Stomach Master 6000 und Leg Lifts auf der Kraftbank mache, da rieche ich den unverkennbaren butterigen Duft der Crabby Snacks meiner Mutter, und mir läuft gnadenlos das Wasser im Mund zusammen.
    Ich liebe Crabby Snacks, daher gehe ich aus dem Keller in die Küche und sehe, dass meine Mutter nicht etwa nur Crabby Snacks – Krebsfleisch mit Butter und Cheddar auf englischen Muffins – im Backofen hat, sondern auch ihre selbstgemachte Pizza mit drei Sorten Fleisch – Gehacktes, Würstchen und Hühnchen – zubereitet und diese Chicken Wings, die sie bei Big Foods kauft.
    «Wieso machst du Crabby Snacks?», frage ich hoffnungsvoll, denn aus Erfahrung weiß ich, dass sie Crabby Snacks immer nur dann macht, wenn wir Besuch bekommen.
    Nikki liebt Crabby Snacks und kann einen ganzen Teller davon verputzen, wenn man ihn ihr hinstellt, und auf der Heimfahrt jammert sie dann, dass sie sich dick fühlt, weil sie zu viel gegessen hat. Damals, als ich noch zu emotionalem Missbrauch neigte, erwiderte ich dann, dass ich keine Lust auf ihr Gejammer hätte, nur weil sie mal wieder zu viel gegessen hat. Aber wenn Nikki das nächste Mal zu viele Crabby Snacks isst, werde ich ihr sagen, dass sie nicht zu viel gegessen hat und dass sie sowieso zu dünn aussieht. Ich werde sagen, sie sollte ruhig ein paar Pfund zulegen, weil ich Frauen mag, die wirklich wie Frauen aussehen und nicht wie «Miss Six O’Clock – schnurgerade von oben bis unten», was noch so ein Ausdruck ist, den ich von Danny gelernt habe.
    Und ich hoffe inständig, die Crabby Snacks, die meine Mutter jetzt macht, bedeuten das Ende der Auszeit, weil Nikki schon auf dem Weg zum Haus meiner Eltern ist, was die schönste Willkommensüberraschung wäre, die meine Mutter sich einfallen lassen könnte – und da Mom sich immer irgendwelche netten Sachen für mich und meinen Bruder überlegt, bereite ich mich innerlich auf das Wiedersehen mit Nikki vor.
    In den paar Sekunden, ehe meine Mutter die Frage beantwortet, hämmert mein Herz mindestens fünfzigmal.
    «Die Eagles treten heute Abend in einem Vorsaisonspiel gegen die Steelers an», sagt meine Mutter, was mich wundert, weil meine Mom absolut nichts für Sport übrighat und kaum weiß, dass die Footballsaison im Herbst beginnt, geschweige denn, welche Mannschaft wann gegen wen spielt. «Dein Bruder kommt her, um sich das Spiel mit dir und deinem Vater anzusehen.»
    Jetzt rast mein Herz sogar noch schneller, weil ich meinen Bruder das letzte Mal kurz nach Beginn der Auszeit gesehen habe und er damals genau wie mein Vater einige wirklich scheußliche Dinge über Nikki gesagt hat.
    «Jake freut sich darauf, dich zu sehen, und du weißt ja, wie sehr dein Vater die Eagles liebt. Ich kann’s kaum erwarten, meine drei Männer wieder zusammen auf der Couch zu sehen, genau wie früher.» So angestrengt, wie meine Mutter lächelt, denke ich, sie bricht gleich wieder in Tränen aus, also drehe ich mich um und gehe wieder in den Keller, wo ich Faustliegestütze mache, bis mir die Brustmuskulatur schmerzt und ich die Fingerknöchel nicht mehr spüre.
    Da ich weiß, dass ich später wahrscheinlich nicht mehr laufen gehen darf, weil wir einen Familienabend haben, streife ich mir einen Müllsack über und laufe früher als sonst, vorbei an den Häusern meiner Highschool-Freunde, vorbei an St. Joseph’s, der katholischen Kirche, in die ich früher ging, vorbei an der Collingswood High School (der 89er Jahrgang ist der Beste!) und an dem Haus am Park, das meinen Großeltern bis zu ihrem Tod gehörte.
    Mein ehemaliger bester Freund sieht mich, als ich an seinem neuen Haus auf der Virginia Avenue vorbeilaufe. Ronnie kommt gerade von der Arbeit nach Hause und ist auf dem Weg von seinem Auto zur
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