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Silicon Jungle

Silicon Jungle

Titel: Silicon Jungle
Autoren: Shumeet Baluja
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anders ausgehen können.«
    Atiq, der nervös auf und ab tigerte, blieb stehen und ließ sich in einen Sessel fallen. Er hatte die ganze Nacht nicht an seine Religion gedacht, nicht ein einziges Mal. Und jetzt wurde ihm klar, dass sein Glaube für alle anderen sehr wohl eine Rolle spielte.
    »Wie viel ist von unseren Informationen nach draußen gelangt, Atiq?«
    Atiq schreckte aus seinen Gedanken auf. »Das weiß ich noch nicht. Wir sind dabei, es herauszufinden. Ich hoffe, Jaan wird es uns bald sagen können. Ich muss gehen.«
    Und schon strebte er zur Tür hinaus und zu seinem Büro. Er musste zu Hause anrufen und Bescheid sagen, wo er die ganze Nacht gewesen war.
    In seinem Büro, mit einem Laptop in der Hand, wartete bereits Jaan.
    »Atiq, ich bin da auf etwas sehr Beunruhigendes gestoßen.«

GLEICH UND GLEICH GESELLT SICH GERN
    12. August 2009.
     
    Seit sie Atiq hatten gehen lassen, waren Rajive und Alan noch stundenlang ihre Notizen durchgegangen. Sie hatten sich von den Agenten, die die ACCL -Büros durchsucht und die Mitarbeiter befragt hatten, über die Ergebnisse unterrichten lassen und die ersten Reporter abgewimmelt.
    Als die beiden FBI -Frauen von ihrem Gespräch mit Molly berichteten und ihnen das volle Ausmaß dessen, was allein über eine nach außen gelangte Bücherliste ermittelbar war, bewusst wurde, bekam Rajive beinahe eine Panikattacke. Und erst nachdem Alan ihm mehrmals versichert hatte, dass sein Programm deswegen nicht grundsätzlich in Frage gestellt würde, beruhigte Rajive sich wieder einigermaßen.
    Dann hatte Atiq angerufen und ihnen mitgeteilt, dass er auf etwas Neues gestoßen sei. Während Alan und Rajive zurück zu Ubatoo fuhren, ging in ihrer Zentrale in Washington das übliche Chaos los. In weniger als einer Stunde würde eine groß angelegte Fahndung nach Sebastin anlaufen, die fünftausend Personen von Stephens Liste würden genauestens unter die Lupe genommen werden, diesmal von NCTC , NSA und FBI , und wenn alles gut lief, würden auch die Käufer der Liste bald gefunden sein.
    »So wie ich das sehe, Rajive, werden diejenigen, die die Liste haben, sie entweder weiterverkaufen oder versuchen, zu jeder einzelnen Person Kontakt aufzunehmen. Sobald sie zum Telefon greifen, haben wir sie.«
    »So leicht geht das nicht, Alan. Sie werden sich dafür Wochen oder Monate Zeit nehmen. Vielleicht sogar Jahre. Sie werden sie über verschiedene Kanäle kontaktieren, per E -Mail, telefonisch, mit Briefen, persönlich. Wir werden sie nicht finden. Verraten Sie mir, wie wir fünftausend Menschen so lange Tag und Nacht überwachen sollen.«
    »Rajive, hören Sie mit der Schwarzseherei auf. Die bringt uns nicht weiter.«
    »Wir haben ihnen glatt die Arbeit abgenommen. Wir hatten immer einen Vorteil: Wir hatten Zeit. Sie brauchten unglaublich lange, um die richtigen Leute zu rekrutieren. Und wir hatten genügend Zeit, um festzustellen, wen sie rekrutierten, und die Handvoll Leute zu beobachten, die sie bekehren wollten. Jetzt haben wir ihnen auf einen Schlag fünftausend Leute geliefert. Sie brauchen nur zum Telefon zu greifen, und eine ganze Armee steht für sie bereit. Verraten Sie mir, wie wir sie schnappen sollen, Alan. Ich hätte mir genauso gut selbst eine Bombe umschnallen können.«
    »Rajive«, sagte Alan barsch. »Es reicht. Ich sage das nur dieses eine Mal und nie wieder. Es ist nicht Ihre Schuld. Niemand, und ich meine wirklich niemand, konnte das kommen sehen.«
     
     
    Atiq erhob sich augenblicklich, um sie zu begrüßen, und stellte ihnen Jaan vor. Dieser stand ebenfalls auf und begann sofort damit, von seiner Entdeckung zu erzählen, wobei er immer wieder auf seinen Laptop wies, auf dem ein Computercode zu sehen war, den außer ihm niemand verstand.
    »Atiq hat mich gebeten, mir Stephens Datenbankzugriffe der letzten Wochen anzuschauen. Ich habe die Daten mit den Projekten abgeglichen, mit denen er offiziell betraut worden war, und kann die Auffälligkeiten bestätigen, von denen Sie bereits wissen.«
    Jaan klickte mit der Maus, und ein neues Stück Computercode erschien auf dem Bildschirm.
    »Um zu sehen, ob uns bei unserer Überprüfung irgendetwas entgangen war, habe ich mir darüber hinaus auch noch die Datenanfragen aller anderen Praktikanten und neuen Festangestellten angesehen. Dabei stellte sich heraus, dass noch jemand persönliche Informationen abgerufen hat, die nichts mit einem der laufenden Projekte zu tun hatten. Ganz offensichtlich gibt es eine Beziehung zwischen
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