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Silence

Silence

Titel: Silence
Autoren: Savannah Davis
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Kirsty und schob sich etwas von dem Gulasch in den Mund. »Oder haben sie alle ihre Gefühle ausgeschaltet?«
    Rainer lachte und rieb sich über seine lichter werdenden Haare. »Nein. Hier stellt niemand seine Gefühle ab. Das ist gar nicht nötig.«
    »Aber, das ist es doch, was sie uns beibringen, was angeblich so wichtig wäre.«
    »Weil ihr euch nicht austoben könnt, wenn ihr eingezwängt in diesen Städten lebt. Ein Wolf, der regelmäßig seine Natur ausleben kann, der wird nicht zur Gefahr. Ihr werdet sehen, je mehr Übung ihr in der Wandlung habt, umso mehr werdet ihr auch in Wolfsgestalt die Kontrolle behalten.«
    »Ist denn alles eine Lüge, was sie uns erzählt haben?«, fluchte Kirsty wütend.
    »So gut wie. Alles diente nur dem Zweck, uns alle unter ihrer absoluten Kontrolle zu halten. Ich bin fast sicher, dass sie im Laufe all der Jahrhunderte selbst vieles über die Natur des Wolfes vergessen haben. Ihr eigener Wahn ist ihnen ins Blut übergegangen.« Rainer schüttelte traurig den Kopf.
    »Dann wollen wir euch mal euer neues Zuhause zeigen.«

    Unser neues Zuhause war eine romantische Blockhütte am Rande des Dorfes. Im Inneren roch alles noch frisch nach Holz. Die Hütte bot nicht viel Luxus . Den Mittelpunkt bildete die geräumige Küche. In der unteren Etage gab es ein kleines Bad. Fließendes Wasser gab es keins, das musste man aus einem der Dorfbrunnen holen. Es gab ein Schlafzimmer unten und oben noch zwei weitere Räume. Giovanni zog mit mir in das untere Schlafzimmer. Ermano und Kirsty bezogen jeweils oben ein Zimmer.
    »Und, was denkst du?« Giovanni setzte sich auf das unbezogene Bett und zog mich auf seinen Schoß.
    Ich sah mich in unserem Schlafzimmer um. Alles hatte ein ganz besonderes Flair, weil es von Hand gemacht war. Das Bett aus Dicken Ästen und Stämmen, der Schrank aus Brettern. Nur die Matratze, schien eine aus dem Handel zu sein. Worüber ich wirklich froh war, denn ich konnte mir nicht wirklich vorstellen, auf einer Stroh gefüllten Matratze zu schlafen.
    »Es gefällt mir.«
    »Nicht das Zimmer. Das Dorf, das Leben, das uns hier erwartet?«
    »Hmm«, machte ich und verschränkte meine Finger mit Giovannis. »Es wird eine Umstellung, aber ich werde mich daran gewöhnen. Außerdem haben wir ja zwei Vampire an unserer Seite, die sich mit dem Leben zu vorsintflutl ichen Zeiten auskennen.« Ich kicherte und machte ein unschuldiges Gesicht, als Giovanni mich mit der Faust stupste.
    »Das hab ich jetzt davon, dich aus dem Gefängnis geholt zu haben.« Er hauchte mir einen federleichten Kuss auf die Lippen. »Und deine Eltern? Wirst du das auch schaffen, dass du sie nicht mehr sehen darfst , und auch sonst niemanden aus deinem alten Leben?«
    Ich senkte den B lick auf meine Finger und musste an Kate und Larissa denken. Der Gedanke, sie nie wieder zu sehen, schmerzte mich schon. Selbst, dass ich meine Adoptiveltern nicht mehr sehen durfte, schnürte mir die Kehle zu. Es würde eine Weile dauern, bis ich damit umgehen konnte. Aber das hier war besser, als ein Leben lang eine Figur in einem wahnsinnigen Spiel zu sein. Zu wissen, dass in meinem Namen andere Wölfe oder Menschen unterdrückt werden würden, das würde ich niemals hinnehmen können. Das würde mich kaputt machen.
    Grenzenlose Freiheit war vielleicht etwas anderes, als ein Dorf in Sibirien, in dem wir uns verstecken musste n für wer weiß wie lange, aber zumindest konnte ich meine eigenen Entscheidungen treffen. Und meine erste Entscheidung war, dass ich diesen Schalter nicht umlegen würde. Kirsty und ich würden mit Hilfe der anderen Werwölfe im Dorf lernen, unsere Wandlungen zu kontrollieren. So dass wir uns nur noch wandeln würden, wenn wir es auch wollten.
    »Solange du bei mir bist, schaffe ich es«, flüsterte ich und schlang meine Arme um Giovannis Nacken.
    »Dann lass uns mal auspacken.«

    Epilog

    Die ersten Wochen beobachteten uns die anderen Dorfbewohner argwöhnisch. Sie vertrauten den Vampiren nicht. Zu lange wurde Misstrauen und Hass in unseren Köpfen gesät. Doch als sie merkten, dass keiner von ihnen gebissen und ausgesaugt wurde, gingen sie mehr und mehr auf uns zu. Nach einem Monat jagten Werwölfe und Vampire zusammen in den nahegelegenen Wäldern Wild.
    Natürlich mussten Giovanni und Ermano sich ernähren, aber das war kein Problem. Anfangs gab ich beiden Vampiren Blut, doch sobald Kirsty bemerkte, dass nichts Schlimmes daran war, den Vampiren Blut zu geben, ernährte sie Ermano und ich
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