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Silberstern Sternentaenzers Sohn 06 - Annit und der Geschichtenerzaehler

Silberstern Sternentaenzers Sohn 06 - Annit und der Geschichtenerzaehler

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 06 - Annit und der Geschichtenerzaehler
Autoren: Lisa Capelli
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Lilienthal in Deutschland nach Polen, von dort nach Rumänien, weiter nach Griechenland, in die Türkei, dann nach Syrien. Und jetzt hier in der Wüste das tägliche Training. Ich hab Silberstern echt viel zu viel zugemutet, überlegte sie. „Du brauchst einfach mal einen Tag Ruhe. Genau, wir machen heute eine Trainingspause. Dann geht es dir morgen bestimmt wieder besser“, murmelte Annit vor sich hin, während sie an ihrem Kopftuch herumnestelte. Es war Tradition. Sie lebte bei einem Beduinenstamm, also musste sie sich auch nach dessen Traditionen richten. Und dazu gehörte nun mal, dass man sich als Frau ein großes Tuch um den Kopf wickelte und die Haare darunter verbarg. Aber die Kopfbedeckung schützte auch vor der sengend heißen Wüstensonne.
    Mannito wartete mit einer ungeduldig schnaubenden Ranja auf halbem Weg zum Trainingsplatz. „Wo ist denn Silberstern?“, fragte er verwundert.
    „Ihm geht es nicht gut. Hoffentlich ist er nicht krank. Vorsichtshalber machen wir heute mal eine Trainings pause“, erklärte Annit. „Wahrscheinlich ist Silberstern so  schlapp wegen der langen Reise.“
    „Hm!“ Mannito runzelte die Stirn. Dann musterte er die munter schnaubende Stute an seiner Seite. „Ranja war doch genauso lang unterwegs, aber sie scheint fit zu sein.“
    „Ich versteh es ja auch nicht. Aber ich hoffe mal, dass es Silberstern gut tut, wenn er heute pausiert.“ Sie zupfte an Mannitos Ärmel. „Aber jetzt beeil dich schon, sonst verpasst du das Training auch noch! Silberstern muss sich einfach nur mal einen Tag ausruhen.“
    Mannito nickte ihr aufmunternd zu. „Alles klar. Ich bin sicher, morgen geht’s Silberstern wieder besser.“ Mit diesen Worten wandte er sich ab und stapfte hinüber zum Trainingsgelände.
    Das lag nicht weit von dem Beduinendorf entfernt. Die ersten Reiter hatten sich schon an der Startlinie aufgereiht, die Pferde schnaubten und prusteten ungeduldig. Der baumlange Beduine, der das Pferderennen koordinierte, schwenkte hektisch seine Fahne hin und her. Wild gestikulierend winkte er Mannito an die Startposition. Dann weilte sein Blick einen Moment fragend auf Annit. Als sie abwinkte, gab er das Startzeichen, und die Pferde rannten sofort los.
    Annit ließ sich neben der Trainingsstrecke in den  Wüstensand fallen und verfolgte das Training. Zunächst  galoppierten alle Pferde auf einer Höhe - nur Habibs und  Yussufs Pferde schienen eine Nüsternlänge voraus. Annit  zwickte die Augen zusammen und beobachtete Habib.  Er reitet gut, bemerkte sie in Gedanken. Und sein Pferd ist  sehr schnell. Er hat vermutlich gute Chancen, bei dem Rennen  als bester Reiter seines Stammes abzuschneiden. Und wenn  schon!, dachte sie im nächsten Moment. Kann mir doch  egal sein! Wichtig ist, dass es Silberstern bald wieder gut  geht. Silberstern. Er und sein Vater Sternentänzer waren  ja der eigentliche Grund gewesen, warum sie überhaupt  hierher in die Wüste gekommen waren. Dieses Rennen  hatten sie nur als Vorwand benutzt, um bei dem Bedui nenstamm leben zu können. Achmed, Annits leiblicher
    Vater, hatte nämlich herausgefunden, dass die Teilnehmer des Pferderennens in dem Beduinendorf auch wohnen und übernachten durften. Eigentlich wollte ich ja nur Silbersterns Geheimnis lüften. Und das habe ich auch weitestgehend getan. Obwohl ...
    Annit kniff die Augen zusammen und beobachtete aufmerksam die Pferde. Einige Fragen bleiben ja weiterhin ungeklärt, zum Beispiel: Warum wurde Falak erst nach Sternentänzers Geburt böse? Und warum wurde sie überhaupt böse? Sie hatte nichts mit bösen Menschen zu tun und wurde von ihrem Besitzer, der auch ansonsten kein schlechter Mensch  war, auf Mallorca auch nicht schlecht behandelt. Trotzdem  wurde sie unbezähmbar. Nur wegen Sternentänzer? Und  warum hat sie so aggressiv auf Sternentänzer reagiert?  Zudem will Carolin wissen, ob der frühere Besitzer von  Sternentänzer, der ein Verbrecher war, immer noch einen  schlechten Einfluss auf ihr Pferd ausüben kann. Annit run zelte die Stirn. Doch - es ist wichtig, dass ich noch bleibe.  Sie musste versuchen, die weiteren offenen Fragen um  Sternentänzers und Silbersterns Vergangenheit zu klä ren. Und das Rennen bot hierfür einen optimalen Anlass.  Und außerdem ... Annit grinste in sich hinein. Es wär schon  cool, wenn mein Silberstern bei einem so berühmten Wüsten rennen einen ordentlichen Platz belegt! Caro wär bestimmt 
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