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Silberstern Sternentänzers Sohn 02 - Gefährliche Traeume

Silberstern Sternentänzers Sohn 02 - Gefährliche Traeume

Titel: Silberstern Sternentänzers Sohn 02 - Gefährliche Traeume
Autoren: Lisa Capelli
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wie sie es aus ihrem Traum in Erinnerung hatte.
    Mühelos fand sie Drudas Büro und trat ein. Mitten im Raum stand ein riesiger Schreibtisch, darauf lag die große Landkarte. Annit beugte sich darüber. Auf dem Plan waren der Freizeitpark zu sehen und das, was dafür weichen sollte: das Naturschutzgebiet, der Dorfbach, die Dorfstraße, ein paar Häuser und die Kirche.
    Diesmal verschwand der Plan nicht in dem Feuerkreis, sodass Annit ausreichend Zeit blieb, ihn zu studieren. In der hintersten Ecke des riesigen Büros entdeckte Annit ein Kopiergerät.
    Schnell schnappte sie sich den Plan und zog eine Foto kopie. Dann legte sie das Original wieder genau so auf  den Tisch, wie sie es vorgefunden hatte. Als Annit kurz  darauf Drudas Haus verließ - die kopierten Pläne unter  den Arm geklemmt glaubte sie, ein tonnenschweres  Gewicht hinauszuschleppen.
    So schnell sie konnte, machte sie sich auf Silbersterns Rücken aus dem Staub. Erst als sich Annit in sicherer Entfernung glaubte, wagte sie es, wieder zu atmen.
    Bewiesen! Keine Zukunft für Kischila! Unter dieser Überschrift erschien zwei Tage später ein sensationeller Zeitungsartikel von Henrik Holso.
    Und dieser Bericht war es, der die Bürger von Kischila am Wochenende zahlreich auf den Marktplatz brachte.
    Endlich hatten sie verstanden, dass es auch um ihre Heimat ging. Um ihr Dorf! Dass Druda plante, den Freizeitpark immer mehr zu erweitern, bis auch Kischila irgendwann dem Rummel weichen musste.
    Viele hielten Transparente hoch, auf denen stand: Der Natari-Park darf nicht sterben!
    Karla Holm stand neben Augustin Preda auf der kleinen Holzbühne und hielt ein Mikrofon in der Hand. „Liebe Bürgerinnen und Bürger von Kischila, wir werden in jedem Fall Einspruch gegen den Bau des Dracula-Parks im Gemeinderat erheben“, verkündete sie mit fester  Stimme. „Jetzt, da die überwältigende Mehrheit der  Bürger gegen den Freizeitpark ist, werden wir damit  sicher Erfolg haben.“
    Die Zuhörer klatschten und jubelten laut.
    Annit wusste nicht, wie ihr geschah, als sie von Augustin Preda auf die Bühne gebeten wurde.
    „Dieser jungen Dame ist es zu verdanken, dass nun fast alle Bürger den geplanten Freizeitpark ablehnen und für den Erhalt der Natur und der Tiere sind. Sie hat Mut bewiesen und sich durchzusetzen vermocht. Ihr gebührt, wie ich finde, ein ganz dickes Lob. Und ein Riesenapplaus“, rief er ins Mikrofon.
    Während erneut tosender Beifall den Marktplatz von Kischila erfüllte, hoben Mannito und Karla Holm Annit gemeinsam empor und ließen sie hochleben. Annit lief tiefrot an und machte ein paar unbeholfene Verbeugungen.
    Kurz darauf betrat der Bürgermeister die Bühne und ergriff das Mikrofon. „Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger“, begann er zurückhaltend und sichtlich unsicher. Sein Rücken war gebeugt. „Ich habe mit meiner Haltung immer das Wohl unseres Dorfes vor Augen gehabt. Meine Absicht war es, Arbeitsplätze zu schaffen. Sonst hätte ich diesen Plan auch nie unterstützt. Von einer geplanten Erweiterung des Freizeitparks habe ich nichts gewusst. Ich habe davon erst aus der Zeitung erfahren.  Das müssen Sie mir nun glauben. Jedenfalls wird der  Gemeinderat unter diesen Umständen die Angelegenheit  in seiner nächsten Sitzung neu diskutieren. Das Thema  Freizeitpark - das kann ich Ihnen versprechen - dürfte  damit ein für alle Mal vom Tisch sein. Sie haben ent schieden ..."
    Und auch der Bürgermeister würdigte Annits Verdienst, hob jedoch auch das von Mannito, Karla Holm und Hugo hervor. „Für die Zukunft gilt, dass wir unser Naturschutzgebiet, den Natari-Park, unbedingt erhalten müssen. Mit seinen Bären, Wölfen, Luchsen, Adlern, Murmeltieren, Schnecken, Salamandern und all den anderen Tieren.“
    Wieder setzte ein lang andauernder Beifall ein. Und dabei geschahen zwei Dinge, die Annit von der Bühne aus nicht vollständig miterleben konnte.
    Silberstern wieherte laut und mitten in den Applaus hinein. Übermütig schlug er mit den Hinterläufen aus und hätte fast Gabriel Druda getroffen, der neben ihm unter einem Ahornbaum stand. Gabriel Druda, der gerissenste Bauunternehmer der ganzen Gegend, war selten so wütend gewesen wie heute. Er wusste, dass er verloren hatte. Von allen unbeachtet stieg er in seinen Luxusschlitten, startete und rauschte mit laut aufheulendem Motor davon.

    Kischila hatte noch niemals zuvor eine Zeit wie diese erlebt. Das ganze Dorf feierte drei
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